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ISSN: 0933-5315

BIOS 1-2020 | Freie Beiträge

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ISSN: 0933-5315

Content

BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen
1-2020: Freie Beiträge

Beiträge
Christine Demmer / Rebekka Hahn: Glaubensbezogene Wertbindungen und Zugehörigkeitserfahrungen junger Frauen mit Anbindung an russlanddeutsche Freikirchen
Judith von Plato: „Pflegesklavinnen und Pflegehelden?“ Migrantinnen in der häuslichen Pflege und Betreuung in Deutschland
Hanna Haag: Biographische Entwertung – wertvolle Biographien. Ostdeutsche Narrative symbolischer und sozialer Abwertung nach 1989
Peter Rieker: Junge Menschen im Fokus des Staatssicherheitsdienstes der DDR. Stasi-Kontakte aus der Sicht von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Ralf Leipold: „Oral History takes place“. Über ortbezogenes Spurenlesen DDR-bezogener Grenzerinnerungen
Philipp Glahé: Gesetzliches Unrecht und übergesetzliches Recht. Leben und Wirken Gustav Radbruchs

Länderberichte
Alexander Freund: Neuanfang unter Maos langem Schatten? Oral History im heutigen China
Alexander von Plato: Bericht von der Gründung der chinesischen Oral History Association

Literaturbesprechung und Lesenotizen
Christoph Schwarz: Daniel Bertaux: Die Lebenserzählung, Ein ethnosoziologischer Ansatz zur Analyse sozialer Welten, sozialer Situationen und sozialer Abläufe
Johannes Huinink: Sighard Neckel, Lukas Hofstätter und Marco Hohmann: Die globale Finanzklasse Business, Karriere, Kultur in Frankfurt und Sydney
Alexander von Plato: Regina Thumser-Wöhs, Martina Gugglberger, Birgit Kirchmayr, Grazia Prontera und Thomas Spielbüchler (Hg.) (2019): Außerordentliches. Festschrift für Albert Lichtblau
Almut Leh: Agnès Arp, Annette Leo, Franka Maubach (eds.) (2020): Giving A Voice to the Oppressed, The International Oral History Association as an academic Network and political Movement

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Einzelbeitrag-Download (Open Access/Gebühr): bios.budrich-journals.de
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Zusätzliche Informationen

Publisher

ISSN

0933-5315

eISSN

2196-243X

Volume

33. Jahrgang 2020

Edition

1

Date of publication

10.03.2022

Scope

160

Language

Deutsch

Format

17 x 24 cm

DOI

https://doi.org/10.3224/bios.v33i1

Open Access-Lizenz

https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de

Homepage

https://bios.budrich-journals.de

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Autor*innen

Schlagwörter

Biographie, China, DDR, Freikirche, Grenzerinnerungen, Gustav Radbruch, Mao Zedong, Migrantinnen, Oral History, Ostdeutschland, Pflege, Russlanddeutsche, Staatssicherheitsdienst, Stasi, Wertbindungen, Zugehörigkeitserfahrungen

Abstracts

Glaubensbezogene Wertbindungen und Zugehörigkeitserfahrungen junger Frauen mit Anbindung an russlanddeutsche Freikirchen (Christine Demmer und Rebekka Hahn)
Wie sich Menschen an Werte binden und inwiefern diese im Kontext des eigenen Lebensentwurfs aufrechterhalten, transformiert oder verworfen werden, wurde bislang empirisch kaum untersucht. Vor dem Hintergrund alternativer Zugehörigkeitskontexte und der Umstrukturierung familialer und weiterer sozialer Beziehungen wird der Adoleszenz eine hervorgehobene Bedeutung für die Prüfung und Aktualisierung von primär-sozialisatorisch erworbenen Werten beigemessen. So lässt sich fragen, inwiefern Wertbindungen im Zusammenhang mit Zugehörigkeitserfahrungen in der Phase der Adoleszenz biographisch bearbeitet werden und sich in den Selbst- und Weltverhältnissen junger Menschen niederschlagen. Diese Frage spezifizieren wir im Folgenden mit Blick auf glaubensbezogene Wertbindungen und gehen ihr anhand der biographischen Narrationen junger Frauen mit russlanddeutscher Familiengeschichte nach, die in Anbindung an eine russlanddeutsche Freikirche aufgewachsen sind. Kulturhistorisch bis in die Gegenwart gelten geteilte Glaubenswerte explizit wie implizit als Begründungsmuster für das Zugehörigkeits- und Selbstverständnis freikirchlicher Russlanddeutscher; die Migrations- und Glaubensgeschichte gilt für diese Gruppe als eng miteinander verknüpft. Inwiefern die bereits in Deutschland geborene und aufgewachsene zweite Generation ihre Selbst- und Weltentwürfe an jene ethnokonfessionell geprägten Glaubenswerte einerseits und an die Prämissen, Optionen und Erwartungen einer vorrangig säkularisierten (Migrations-) Gesellschaft andererseits anschließt, ist eine offene empirische Frage. Anhand von drei kontrastiv ausgewählten Fällen legen wir dar, wie glaubensbezogene Wertbindungen im Kontext von familialen und gemeindeinternen Beziehungen und Glaubenspraktiken sowie prospektiven Selbstentwürfen biographisch verhandelt und reflexiv begründet werden.
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„Pflegesklavinnen und Pflegehelden?“ Migrantinnen in der häuslichen Pflege und Betreuung in Deutschland (Judith von Plato)
Der Artikel beschäftigt sich mit häuslicher Senior_innenbetreuung in Deutschland durch Pendelmigrant_innen aus Mittel- und Osteuropa. Der Fokus liegt auf den Perspektiven einzelner Pflegerinnen. Empirische Grundlage bilden narrative Interviews mit vier Pflegemigrantinnen aus Polen. Theoretisch wird die Tätigkeit als intime und emotionale Arbeit (Boris und Parreñas 2010, Hochschild 1999) verortet, durch die vier zentrale Aspekte der häuslichen Pflege analysiert werden: zwischenmenschliche Beziehungen zwischen Arbeitgeber_innen und Arbeitnehmer_innen, die Rolle des Körpers, die emotionale Arbeit, die Pflegekräfte zu leisten haben, und abschließend Strategien der Aneignung durch die Betreuerinnen. Die Forschung zeigt, dass einseitige Darstellungen von entweder ausgebeuteten oder selbstbestimmten Pflegekräften unzureichend sind. Die häusliche Betreuung als Teil des transnationalen Pflegesystems ist von ungleichen Machtverhältnissen durchzogen und beruht auf sozialen Ungleichheiten. Gleichzeitig sind Erfahrungen von einzelnen Pflegekräften ebenso ernst zu nehmen, die teilweise aus der Arbeit Freude und Stolz schöpfen und bereichernde Beziehungen knüpfen. Dies sollte allerdings keinesfalls romantisiert werden, da die Pflegerinnen auch die psychischen und physischen Folgen der Tätigkeit betonen. Ihre Erfahrungen widersprechen Darstellungen von Vermittlungsagenturen, die emotionale Arbeit der Pflegekräfte herunterspielen, indem sie auf Geschlecht und Herkunft verweisen, welche sie auf vermeintlich „natürliche“ Weise für die Pflegearbeit prädestinieren.
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Biographische Entwertung – wertvolle Biographien.  Ostdeutsche Narrative symbolischer und sozialer Abwertung nach 1989 (Hanna Haag)
Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, inwiefern fehlende Anerkennungsräume und Abwertungserfahrungen viele Probleme in Ostdeutschland verschärfen, die ihren Ursprung bereits in den Wendejahren haben. Empirische Grundlage bildet die Tradierung ostdeutscher Abwertungserfahrungen und deren biographische Relevanz für die Gegenwart am Beispiel von Familiengesprächen. Im Vordergrund der Betrachtung stehen zwei Abwertungsformen: die soziale Abwertung etwa durch den Arbeitsverlust und die symbolisch-diskursive Abwertung der DDR Vergangenheit im öffentlichen Diskurs. Dies führt für einen Großteil der ostdeutschen Bevölkerung zu der Herausforderung, das biographische Wissen mit einer sich stetig wandelnden Umwelt neu zu kontextualisieren und sich dadurch mit einer „Rebiographisierung“ des Erlebten im Sinne einer stetigen biographischen Arbeit vor dem Hintergrund sozialer Wandlungsprozesse auseinanderzusetzen. Theoretisch knüpft der Beitrag an einer Verbindung zwischen Biographieforschung und Wissenssoziologie an. Es zeigt sich – so die These –, dass sich der Prozess der Rebiographisierung im intersubjektiven familialen Dialog vollzieht und somit auch die jüngere Generation ohne unmittelbare DDR- und Transformationserfahrung mit einbezieht, die wiederum an der Neukontextualisierung des erfahrungsbasierten Wissens ihrer Eltern teilhaben. Über die aktive Aushandlung in Form des narrativen doing biography bilden die Akteur*innen unterschiedliche Strategien aus, das Spannungsverhältnis zwischen biographischer Entwertung und dem Wunsch nach Anerkennung des Biographischen zu verarbeiten.
» Einzelbeitrag kostenlos herunterladen (Budrich Journals)

Junge Menschen im Fokus des Staatssicherheitsdienstes der DDR. Stasi-Kontakte aus der Sicht von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Peter Rieker)
Für den Staatssicherheitsdienst der DDR (Stasi) wurden auch Heranwachsende als Inoffizielle Mitarbeiter*innen (IM) rekrutiert. Untersuchungen zu den Entscheidungen dieser jungen Menschen, für die Stasi zu arbeiten, und zu dieser Tätigkeit beziehen sich überwiegend auf die Auswertung von Akten der Stasi. Darüber, wie Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene die Kontaktaufnahme erlebten und welche Bedeutung der Kontakt zur Stasi aus ihrer Perspektive hatte, weiß man bislang wenig. Im vorliegenden Beitrag werden Ergebnisse einer Untersuchung vorgestellt, für die Interviews mit Personen ausgewertet wurden, die als Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in der DDR durch die Stasi kontaktiert worden waren. Auf dieser Grundlage können einige Besonderheiten dieser Kontakte rekonstruiert und mit den verschiedenen Bedingungen, unter denen diese Kontaktaufnahme stattfand, in Verbindung gebracht werden. Als relevant erweist sich für die Betroffenen dabei einerseits eine grundlegende Ungewissheit hinsichtlich derjenigen, die sie damals angesprochen haben, und hinsichtlich deren Motive. Andererseits werden Stasi-Kontakte vor allem von den damals Jüngeren verschiedentlich in Verquickung mit der eigenen Familie erlebt, was zu zusätzlichen Unklarheiten beitragen kann. Unterschiedliche Erlebnisweisen lassen sich zudem mit dem Alter, in dem die Betroffenen durch die Stasi kontaktiert worden sind, in Verbindung bringen. Abschließend wird das Verhältnis des subjektiven Erlebens der Betroffenen zu den Stasi-Akten reflektiert.
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„Oral History takes place“. Über ortbezogenes Spurenlesen DDR-bezogener Grenzerinnerungen  (Ralf Leipold)
Als einer Teildisziplin der Geschichtswissenschaft kommt der Oral History gemeinhin die Aufgabe zu, mit der „Zeit zu rechnen“, insofern Erzählungen über das Leben nicht selten nur zeitlich rückgebunden werden. Der folgende Beitrag versucht diese Ansicht einmal gänzlich umzudrehen, indem davon ausgegangen wird, dass Oral History und deren Untersuchungsgegenstände nicht nur zeitlichen Direktiven gehorchen und derart untersuchbar scheinen, als mündlich dargebotene Geschichte immer auch und vor allem in räumlicher Hinsicht „stattfindet“. Hiernach avanciert nicht nur die gelebte Biographie zur raumgewordenen Lebensgeschichte, mithin zur gelebten Geographie, zum persönlichen Schauplatz der Geschichte, als vielmehr auch der im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehende lebensgeschichtliche Erzähler sich über den Zeitzeugen hinaus ferner als Ortszeuge offenbart. Dass erzählte Lebensgeschichten neben ihrer Zeitgebundenheit immer auch eine Ortsgebundenheit aufweisen, wird nachfolgend zur Grundmaxime erklärt und am Topos der Spur und des Spurenlesens theoretisch wie methodisch genauer nachvollzogen. Schlussendlich wird an der Lebensgeschichte Karl Westhäusers fallbeispielhaft zu zeigen sein, welche empirischen Potenziale und Erträge eine Suche nach ortsbezogenen Erinnerungsspuren mit sich führen kann, um – im eigenen Fall – verborgenen DDR-Grenzerinnerungen auf die Spur zu kommen.
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Gesetzliches Unrecht und übergesetzliches Recht.  Leben und Wirken Gustav Radbruchs (Philipp Glahé)
Vorliegender Essay betrachtet die biographischen Verknüpfungen des Rechtsphilosophen und sozialdemokratischen Reichsjustizministers in der Weimarer Republik Gustav Radbruch (1878-1949) mit seiner berühmtesten Nachkriegspublikation, die 1946 unter dem Titel Gesetzliches Unrecht und übergesetzliches Recht in der Süddeutschen Juristen-Zeitung erschien. In diesem kaum vier Seiten umfassenden Aufsatz stellte Radbruch mit seiner sogenannten „Radbruch‘schen Formel“ die Gültigkeit staatlichen Unrechts am Beispiel des Dritten Reiches infrage. Radbruchs Formel avancierte durch die in ihr vollzogene Abkehr vom Rechtspositivismus, dem zufolge Gesetz gleich Recht ist, zur rechtsphilosophischen Grundlage schlechthin für die juristische Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Zeichnet sich ein Gesetz durch einen extremen Unrechtsgehalt aus, so muss es laut Radbruch nicht befolgt werden und niemand hat das Recht, sich in seinem Handeln auf dieses zu berufen. Überdies hätte demnach jeder Einzelne erkennen können und müssen, dass die nationalsozialistischen Gesetze Unrecht waren. Radbruchs Formel ist jedoch hochgradig ambivalent, da er eine Berufsgruppe kollektiv von ihrer Anwendbarkeit ausnimmt: die Juristen. Diese hätten als „Opfer des Positivismus“, quasi aus der déformation professionelle ihres Standes heraus, als einzige das Unrecht in den von ihnen angewandten nationalsozialistischen Gesetzen nicht erkennen können. Radbruchs widersprüchliches Spätwerk ist eng mit seinem wissenschaftlichen Lebensweg und seinen eigenen Erfahrungen im Nationalsozialismus verwoben. In den 1920ern hatte sich Radbruch als Minister im Kampf gegen den Rechtsradikalismus profiliert und verlor 1933 als einer der ersten seine Professur. Nach zwölf Jahren der inneren Emigration beteiligte er sich ab 1945 zwar am demokratischen Wiederaufbau Deutschlands, gegenüber der alliierten Justiz und vormaligen nationalsozialistischen Juristen zeigte er sich allerdings zwiegespalten.
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BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen
1-2020: Freie Beiträge

Beiträge
Christine Demmer / Rebekka Hahn: Glaubensbezogene Wertbindungen und Zugehörigkeitserfahrungen junger Frauen mit Anbindung an russlanddeutsche Freikirchen
Judith von Plato: „Pflegesklavinnen und Pflegehelden?“ Migrantinnen in der häuslichen Pflege und Betreuung in Deutschland
Hanna Haag: Biographische Entwertung – wertvolle Biographien. Ostdeutsche Narrative symbolischer und sozialer Abwertung nach 1989
Peter Rieker: Junge Menschen im Fokus des Staatssicherheitsdienstes der DDR. Stasi-Kontakte aus der Sicht von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Ralf Leipold: „Oral History takes place“. Über ortbezogenes Spurenlesen DDR-bezogener Grenzerinnerungen
Philipp Glahé: Gesetzliches Unrecht und übergesetzliches Recht. Leben und Wirken Gustav Radbruchs

Länderberichte
Alexander Freund: Neuanfang unter Maos langem Schatten? Oral History im heutigen China
Alexander von Plato: Bericht von der Gründung der chinesischen Oral History Association

Literaturbesprechung und Lesenotizen
Christoph Schwarz: Daniel Bertaux: Die Lebenserzählung, Ein ethnosoziologischer Ansatz zur Analyse sozialer Welten, sozialer Situationen und sozialer Abläufe
Johannes Huinink: Sighard Neckel, Lukas Hofstätter und Marco Hohmann: Die globale Finanzklasse Business, Karriere, Kultur in Frankfurt und Sydney
Alexander von Plato: Regina Thumser-Wöhs, Martina Gugglberger, Birgit Kirchmayr, Grazia Prontera und Thomas Spielbüchler (Hg.) (2019): Außerordentliches. Festschrift für Albert Lichtblau
Almut Leh: Agnès Arp, Annette Leo, Franka Maubach (eds.) (2020): Giving A Voice to the Oppressed, The International Oral History Association as an academic Network and political Movement

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eISSN

2196-243X

Volume

33. Jahrgang 2020

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1

Date of publication

10.03.2022

Scope

160

Language

Deutsch

Format

17 x 24 cm

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Glaubensbezogene Wertbindungen und Zugehörigkeitserfahrungen junger Frauen mit Anbindung an russlanddeutsche Freikirchen (Christine Demmer und Rebekka Hahn)
Wie sich Menschen an Werte binden und inwiefern diese im Kontext des eigenen Lebensentwurfs aufrechterhalten, transformiert oder verworfen werden, wurde bislang empirisch kaum untersucht. Vor dem Hintergrund alternativer Zugehörigkeitskontexte und der Umstrukturierung familialer und weiterer sozialer Beziehungen wird der Adoleszenz eine hervorgehobene Bedeutung für die Prüfung und Aktualisierung von primär-sozialisatorisch erworbenen Werten beigemessen. So lässt sich fragen, inwiefern Wertbindungen im Zusammenhang mit Zugehörigkeitserfahrungen in der Phase der Adoleszenz biographisch bearbeitet werden und sich in den Selbst- und Weltverhältnissen junger Menschen niederschlagen. Diese Frage spezifizieren wir im Folgenden mit Blick auf glaubensbezogene Wertbindungen und gehen ihr anhand der biographischen Narrationen junger Frauen mit russlanddeutscher Familiengeschichte nach, die in Anbindung an eine russlanddeutsche Freikirche aufgewachsen sind. Kulturhistorisch bis in die Gegenwart gelten geteilte Glaubenswerte explizit wie implizit als Begründungsmuster für das Zugehörigkeits- und Selbstverständnis freikirchlicher Russlanddeutscher; die Migrations- und Glaubensgeschichte gilt für diese Gruppe als eng miteinander verknüpft. Inwiefern die bereits in Deutschland geborene und aufgewachsene zweite Generation ihre Selbst- und Weltentwürfe an jene ethnokonfessionell geprägten Glaubenswerte einerseits und an die Prämissen, Optionen und Erwartungen einer vorrangig säkularisierten (Migrations-) Gesellschaft andererseits anschließt, ist eine offene empirische Frage. Anhand von drei kontrastiv ausgewählten Fällen legen wir dar, wie glaubensbezogene Wertbindungen im Kontext von familialen und gemeindeinternen Beziehungen und Glaubenspraktiken sowie prospektiven Selbstentwürfen biographisch verhandelt und reflexiv begründet werden.
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„Pflegesklavinnen und Pflegehelden?“ Migrantinnen in der häuslichen Pflege und Betreuung in Deutschland (Judith von Plato)
Der Artikel beschäftigt sich mit häuslicher Senior_innenbetreuung in Deutschland durch Pendelmigrant_innen aus Mittel- und Osteuropa. Der Fokus liegt auf den Perspektiven einzelner Pflegerinnen. Empirische Grundlage bilden narrative Interviews mit vier Pflegemigrantinnen aus Polen. Theoretisch wird die Tätigkeit als intime und emotionale Arbeit (Boris und Parreñas 2010, Hochschild 1999) verortet, durch die vier zentrale Aspekte der häuslichen Pflege analysiert werden: zwischenmenschliche Beziehungen zwischen Arbeitgeber_innen und Arbeitnehmer_innen, die Rolle des Körpers, die emotionale Arbeit, die Pflegekräfte zu leisten haben, und abschließend Strategien der Aneignung durch die Betreuerinnen. Die Forschung zeigt, dass einseitige Darstellungen von entweder ausgebeuteten oder selbstbestimmten Pflegekräften unzureichend sind. Die häusliche Betreuung als Teil des transnationalen Pflegesystems ist von ungleichen Machtverhältnissen durchzogen und beruht auf sozialen Ungleichheiten. Gleichzeitig sind Erfahrungen von einzelnen Pflegekräften ebenso ernst zu nehmen, die teilweise aus der Arbeit Freude und Stolz schöpfen und bereichernde Beziehungen knüpfen. Dies sollte allerdings keinesfalls romantisiert werden, da die Pflegerinnen auch die psychischen und physischen Folgen der Tätigkeit betonen. Ihre Erfahrungen widersprechen Darstellungen von Vermittlungsagenturen, die emotionale Arbeit der Pflegekräfte herunterspielen, indem sie auf Geschlecht und Herkunft verweisen, welche sie auf vermeintlich „natürliche“ Weise für die Pflegearbeit prädestinieren.
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Biographische Entwertung – wertvolle Biographien.  Ostdeutsche Narrative symbolischer und sozialer Abwertung nach 1989 (Hanna Haag)
Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, inwiefern fehlende Anerkennungsräume und Abwertungserfahrungen viele Probleme in Ostdeutschland verschärfen, die ihren Ursprung bereits in den Wendejahren haben. Empirische Grundlage bildet die Tradierung ostdeutscher Abwertungserfahrungen und deren biographische Relevanz für die Gegenwart am Beispiel von Familiengesprächen. Im Vordergrund der Betrachtung stehen zwei Abwertungsformen: die soziale Abwertung etwa durch den Arbeitsverlust und die symbolisch-diskursive Abwertung der DDR Vergangenheit im öffentlichen Diskurs. Dies führt für einen Großteil der ostdeutschen Bevölkerung zu der Herausforderung, das biographische Wissen mit einer sich stetig wandelnden Umwelt neu zu kontextualisieren und sich dadurch mit einer „Rebiographisierung“ des Erlebten im Sinne einer stetigen biographischen Arbeit vor dem Hintergrund sozialer Wandlungsprozesse auseinanderzusetzen. Theoretisch knüpft der Beitrag an einer Verbindung zwischen Biographieforschung und Wissenssoziologie an. Es zeigt sich – so die These –, dass sich der Prozess der Rebiographisierung im intersubjektiven familialen Dialog vollzieht und somit auch die jüngere Generation ohne unmittelbare DDR- und Transformationserfahrung mit einbezieht, die wiederum an der Neukontextualisierung des erfahrungsbasierten Wissens ihrer Eltern teilhaben. Über die aktive Aushandlung in Form des narrativen doing biography bilden die Akteur*innen unterschiedliche Strategien aus, das Spannungsverhältnis zwischen biographischer Entwertung und dem Wunsch nach Anerkennung des Biographischen zu verarbeiten.
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Junge Menschen im Fokus des Staatssicherheitsdienstes der DDR. Stasi-Kontakte aus der Sicht von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Peter Rieker)
Für den Staatssicherheitsdienst der DDR (Stasi) wurden auch Heranwachsende als Inoffizielle Mitarbeiter*innen (IM) rekrutiert. Untersuchungen zu den Entscheidungen dieser jungen Menschen, für die Stasi zu arbeiten, und zu dieser Tätigkeit beziehen sich überwiegend auf die Auswertung von Akten der Stasi. Darüber, wie Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene die Kontaktaufnahme erlebten und welche Bedeutung der Kontakt zur Stasi aus ihrer Perspektive hatte, weiß man bislang wenig. Im vorliegenden Beitrag werden Ergebnisse einer Untersuchung vorgestellt, für die Interviews mit Personen ausgewertet wurden, die als Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in der DDR durch die Stasi kontaktiert worden waren. Auf dieser Grundlage können einige Besonderheiten dieser Kontakte rekonstruiert und mit den verschiedenen Bedingungen, unter denen diese Kontaktaufnahme stattfand, in Verbindung gebracht werden. Als relevant erweist sich für die Betroffenen dabei einerseits eine grundlegende Ungewissheit hinsichtlich derjenigen, die sie damals angesprochen haben, und hinsichtlich deren Motive. Andererseits werden Stasi-Kontakte vor allem von den damals Jüngeren verschiedentlich in Verquickung mit der eigenen Familie erlebt, was zu zusätzlichen Unklarheiten beitragen kann. Unterschiedliche Erlebnisweisen lassen sich zudem mit dem Alter, in dem die Betroffenen durch die Stasi kontaktiert worden sind, in Verbindung bringen. Abschließend wird das Verhältnis des subjektiven Erlebens der Betroffenen zu den Stasi-Akten reflektiert.
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Als einer Teildisziplin der Geschichtswissenschaft kommt der Oral History gemeinhin die Aufgabe zu, mit der „Zeit zu rechnen“, insofern Erzählungen über das Leben nicht selten nur zeitlich rückgebunden werden. Der folgende Beitrag versucht diese Ansicht einmal gänzlich umzudrehen, indem davon ausgegangen wird, dass Oral History und deren Untersuchungsgegenstände nicht nur zeitlichen Direktiven gehorchen und derart untersuchbar scheinen, als mündlich dargebotene Geschichte immer auch und vor allem in räumlicher Hinsicht „stattfindet“. Hiernach avanciert nicht nur die gelebte Biographie zur raumgewordenen Lebensgeschichte, mithin zur gelebten Geographie, zum persönlichen Schauplatz der Geschichte, als vielmehr auch der im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehende lebensgeschichtliche Erzähler sich über den Zeitzeugen hinaus ferner als Ortszeuge offenbart. Dass erzählte Lebensgeschichten neben ihrer Zeitgebundenheit immer auch eine Ortsgebundenheit aufweisen, wird nachfolgend zur Grundmaxime erklärt und am Topos der Spur und des Spurenlesens theoretisch wie methodisch genauer nachvollzogen. Schlussendlich wird an der Lebensgeschichte Karl Westhäusers fallbeispielhaft zu zeigen sein, welche empirischen Potenziale und Erträge eine Suche nach ortsbezogenen Erinnerungsspuren mit sich führen kann, um – im eigenen Fall – verborgenen DDR-Grenzerinnerungen auf die Spur zu kommen.
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Vorliegender Essay betrachtet die biographischen Verknüpfungen des Rechtsphilosophen und sozialdemokratischen Reichsjustizministers in der Weimarer Republik Gustav Radbruch (1878-1949) mit seiner berühmtesten Nachkriegspublikation, die 1946 unter dem Titel Gesetzliches Unrecht und übergesetzliches Recht in der Süddeutschen Juristen-Zeitung erschien. In diesem kaum vier Seiten umfassenden Aufsatz stellte Radbruch mit seiner sogenannten „Radbruch‘schen Formel“ die Gültigkeit staatlichen Unrechts am Beispiel des Dritten Reiches infrage. Radbruchs Formel avancierte durch die in ihr vollzogene Abkehr vom Rechtspositivismus, dem zufolge Gesetz gleich Recht ist, zur rechtsphilosophischen Grundlage schlechthin für die juristische Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Zeichnet sich ein Gesetz durch einen extremen Unrechtsgehalt aus, so muss es laut Radbruch nicht befolgt werden und niemand hat das Recht, sich in seinem Handeln auf dieses zu berufen. Überdies hätte demnach jeder Einzelne erkennen können und müssen, dass die nationalsozialistischen Gesetze Unrecht waren. Radbruchs Formel ist jedoch hochgradig ambivalent, da er eine Berufsgruppe kollektiv von ihrer Anwendbarkeit ausnimmt: die Juristen. Diese hätten als „Opfer des Positivismus“, quasi aus der déformation professionelle ihres Standes heraus, als einzige das Unrecht in den von ihnen angewandten nationalsozialistischen Gesetzen nicht erkennen können. Radbruchs widersprüchliches Spätwerk ist eng mit seinem wissenschaftlichen Lebensweg und seinen eigenen Erfahrungen im Nationalsozialismus verwoben. In den 1920ern hatte sich Radbruch als Minister im Kampf gegen den Rechtsradikalismus profiliert und verlor 1933 als einer der ersten seine Professur. Nach zwölf Jahren der inneren Emigration beteiligte er sich ab 1945 zwar am demokratischen Wiederaufbau Deutschlands, gegenüber der alliierten Justiz und vormaligen nationalsozialistischen Juristen zeigte er sich allerdings zwiegespalten.
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