Beschreibung
Die Begriffe Heterogenität und soziale Ungleichheit stehen im Zusammenhang mit unserem Bildungssystem derzeit stark im Fokus. Die Autoren verknüpfen beide Diskurse auf der Grundlage von theoretischen Überlegungen und von Befunden aus einem ethnografischen Forschungsprojekt zu Differenzkonstruktionen in der Sekundarstufe I. Dabei zeigen sich vor allem eine ‚Tabuisierung sozialer Ungleichheit‘ zugunsten leistungsbezogener Differenzierungen sowie eine starke Relevanz von Konstruktionen des Elternhauses als Grundlage einer schulischen Ordnung der Differenz.
Die Monografie greift zwei aktuelle Diskurse um Schule auf und verknüpft diese miteinander. Zum einen wird die aktuelle Diskussion um Heterogenität aufgegriffen, zum zweiten an den Diskurs um die Reproduktion sozialer Ungleichheit im Bildungssystem angeschlossen. Grundlage dafür ist eine praxistheoretische Perspektive auf das „doing difference“ sozialer Akteur*innen. Neben einer theoretischen Klärung zentraler Begrifflichkeiten und Theoriebestände referiert der Band wesentliche Befunde eines ethnografischen Forschungsprojektes, bei dem in drei verschiedenen Schulformen (reformorientierte Gesamtschule, Sekundarschule, Gymnasium) jeweils eine 5. Klasse in ihrem ersten Schuljahr begleitet wurde. Wesentliche Beobachtungsschwerpunkte bilden die schulischen Leistungskonzepte, die als Zusammenspiel von Wissens- und Verhaltensordnungen verstanden werden.
Als zentrale Befunde zeigt sich eine ‚Tabuisierung sozialer Ungleichheit‘ zugunsten leistungsbezogener Differenzierungen sowie einer Relevantsetzung von Konstruktionen des Elternhauses als Vermittlungsvariable zwischen unterrichtlichen Differenzen und sozialer Ungleichheit.
Aus dem Inhalt:
- Differenzkonstruktionen
- Praxistheorie
- Schul- und Unterrichtstheorie
- Schulkulturanalyse
- Leistungskonzepte
- Wissensordnungen
- Verhaltensordnungen
- Positionierungen von Schüler*innen
- Strukturen der Differenzkonstruktion
Die Autoren:
Prof. Dr. phil. Jürgen Budde, Professor für die Theorie der Bildung des Lehrens und Lernens, Europa-Universität Flensburg
Georg Rißler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung, Europa-Universität Flensburg
Zielgruppen:
Lehramtsstudierende und Lehrende in der LehrerInnen-Ausbildung, SchulpädagogInnen
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