Beschreibung
Was bedeuten „Profession“ und „Ethik“ für die Soziale Arbeit und warum sind diese beiden Begriffe gerade für die Soziale Arbeit in besonderer Weise relevant? Der Band beantwortet diese Fragen und vermittelt den LeserInnen didaktisch aufbereitet verschiedene, auch kontrovers diskutierte Positionen und ihr jeweiliges Verständnis des Verhältnisses von Profession und Ethik in Bezug auf Praxisfelder, Handlungskonzepte und Theoriediskurse.
Der Band nimmt berufliche Handlungsfelder und ihre aktuellen Kontexte zum Ausgangspunkt, in denen sich Fragen nach professioneller Ethik stellen. Eine Basis der thematischen Aufarbeitung bilden dabei grundlegende Klärungen zu den Begriffen Beruf, Profession und Ethik. Den LeserInnen, insbesondere Studierenden, soll verdeutlicht werden, dass es weder „die“ professionelle Ethik in der Sozialen Arbeit gibt, noch eine einheitliche Vorstellung von „der“ Professionalität. Vielmehr stellen
„Ethik“ und „Profession“ Kristallisationspunkte der Auseinandersetzung in der Sozialen Arbeit dar, die eng miteinander verbunden sind: Verschiedene Entwürfe Sozialer Arbeit und konkurrierende Modelle von Professionalität nehmen für sich jeweils verschiedene ethische Begründungen und normative Positionen in Anspruch. Aktuelle Beispiele dafür sind die Thematisierung Sozialer Arbeit als Gerechtigkeitsprofession oder als evidenzbasierte Profession.
Für die Professionalisierung Sozialer Arbeit waren ethische Fragen historisch konstitutiv und Ethik ist heute in Studiengängen obligatorischer Teil des Curriculums. Die Verständigung auf eine Professionsethik bildet auch eine Basis internationaler Selbstvergewisserung auf der Ebene von Berufsverbänden („International Code of Ethics“). Jedoch wird aktuell in Theorie und Praxis einerseits von manchen Positionen aus ein „Mehr“ an normativer Fundierung gefordert, während andererseits zeitgleich manche VertreterInnen Normativität in der Sozialen Arbeit scharf kritisieren. Der Band vermittelt didaktisch aufbereitet solche Positionen und ihr jeweiliges Verhältnis von Profession und Ethik in Bezug auf Praxisfelder, Handlungskonzepte, und Theoriediskurse.
Nicht zuletzt werden empirische Aspekte zu Ethik und Profession behandelt. So widmet sich der Band empirischer Forschung zu dem Thema ebenso wie grundsätzlichen Fragen der Forschungsethik in der Sozialen Arbeit und stellt das Thema in Bezug zu aktuellen Fragen der (Sozial-)wirtschaftsethik.
Aus dem Inhalt:
- Soziale Arbeit als Beruf
Berufsfelder Sozialer Arbeit ; Aktuelle Entwicklungen und Dynamiken (zwischen Expansion, Sparzwängen, Ökonomisierung und Prekarisierung); Bezüge zu ethischen Fragen
- Profession Sozialer Arbeit
Professionalität als besonderer Typus von Beruf; Empirie zu Sozialer Arbeit als Profession; Dimensionen professioneller Ethik
- Ethik und Profession
Beispiele ethischer Grundfragen; Normative Orientierungspunkte professioneller Sozialer Arbeit; Ethik als Basis internationaler professioneller Selbstvergewisserung („Code of Ethics“); Ist Normativität konstitutiv oder gefährlich für die Soziale Arbeit?
- Ethik und Empirie Sozialer Arbeit
Ethik als Gegenstand empirischer Professionsforschung; Forschungsethik in der Sozialen Arbeit; Verhältnis von Sozialer Arbeit, Sozialwirtschaft und Fragen der Wirtschaftsethik
Die Autor*innen:
Prof. Dr. Andreas Polutta, Professor für sozialwissenschaftliche Grundlagen Sozialer Arbeit; Leiter des Studiengangs Jugend-, Familien- und Sozialhilfe, Fakultät Sozialwesen, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Standort Villingen-Schwenningen
Prof. Dr. Alexandra Retkowski, Fachgebiet „Professionsethik. Sexualität und Macht in Schule und Sozialer Arbeit“, Institut für Erziehungswissenschaft und Institut für Soziale Arbeit, Fakultät Humanwissenschaften, Universität Kassel
Die Zielgruppe:
Studierende, Lehrende und Forschende in der Sozialen Arbeit
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