Beschreibung
Bildung ist ein zentrales Thema in öffentlichen Diskursen: Teilhabe, Chancengerechtigkeit, Verantwortung, Fortschritt – all diese Themenkomplexe hängen mit Bildung zusammen oder sollen durch Bildungsprozesse gefördert werden. Wie Bildung dabei begriffen wird, unterscheidet sich stark und hängt nicht zuletzt mit grundsätzlichen Fragen über Wirklichkeit und über den Stellenwert zwischenmenschlicher Begegnungen zusammen. Das vorliegende Buch befasst sich kritisch mit dem Bildungsverständnis von Hans-Christoph Koller und diskutiert dieses anhand philosophischer Konzepte von Gilles Deleuze und Félix Guattari.
Das vorliegende Buch ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem Bildungsverständnis von Hans-Christoph Koller anhand der Philosophie von Gilles Deleuze und Félix Guattari. Das Leitmotiv von Kollers Bildungsverständnis, das sich in der Formel von Bildung als Transformation zusammenfassen lässt, gerät aus Perspektive der Prozessphilosophie von Deleuze in Kritik. Mit Deleuze folgt die Strukturlogik der Transformation einem resultatgeleiteten Denken, wohingegen für Deleuze und Guattari vielmehr der Zwischenraum, das ereignishafte Werden als primärer Modus (menschlicher) Wirklichkeit und als Auflösung von Formen im Zentrum stehen müsste. Die Diskussion von Kollers Bildungsverständnis vor dem Hintergrund deleuzianischen Denkens leistet ebenfalls einen Beitrag zur bildungsphilosophischen und –theoretischen Beschäftigung mit poststrukturalistischen Subjekttheorien. Kollers Bildungsbegriff lässt sich nämlich als konstruktive Auseinandersetzung mit poststrukturalistischen Theorien verstehen, zu denen ebenfalls Deleuze und Guattari zu zählen sind. Im Buch werden dafür grundsätzliche Verhältnisbestimmungen von Bildung und Subjektivierung rekonstruiert und der Frage nachgegangen, wie sich Kollers Rezeption poststrukturalistischer Subjekttheorien im semantischen Gehalt seines Bildungsbegriffs widerspiegelt. Das Buch folgt argumentativ einem Dreischritt. Im ersten Hauptteil wird der semantische Gehalt von Kollers Bildungsbegriff rekonstruiert und Kritikpunkte erarbeitet. Daran anschließend wird die Philosophie von Deleuze und Guattari für die im ersten Teil erarbeiteten Themenfelder systematisiert. Schließlich wird Kollers Bildungsverständnis anhand der Philosophie von Deleuze und Guattari diskutiert sowie bildungsphilosophische Implikationen im Anschluss an Deleuzes Denken vorgestellt.
Die Autorin:Corinna Deborah Eich, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bildungsphilosophie und systematische Pädagogik, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Die Fachbereiche:
Erziehungswissenschaft, Philosophie
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