Beschreibung
Warum sind in einigen europäischen Ländern die Geburtenzahlen stabil oder steigen sogar an, während in anderen Ländern die Fertilität rückläufig ist?
Am Beispiel der Länder Österreich, Schweden und Spanien untersucht die Autorin das Thema Geburtenentwicklung und Kinderwunsch aus einem internationalen Blickwinkel. Im Mittelpunkt steht dabei neben den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern vor allem der individuelle und partnerschaftliche Entscheidungsprozess hinsichtlich der Kinderfrage.
Wie Wertestudien zeigen, haben die meisten Menschen einen Kinderwunsch. Das Bedürfnis, Kinder in die Welt zu setzen und sie aufwachsen zu sehen, scheint durchaus ein weithin geteilter Wert zu sein. Warum bleiben aber dann doch immer mehr Menschen kinderlos? Warum bekommen Paare weniger Kinder als sie für ideal erachten? Und warum scheint diese Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität hinsichtlich der Familiengründung in einigen europäischen Ländern weniger gravierend zu sein als in anderen?
Die dem Buch zugrundeliegende Forschungsarbeit unternimmt den Versuch, Antworten auf jene Fragen zu geben. Als Ausgangsthese gilt, dass die generelle Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln seit den 1960er Jahren das generative Verhalten zunehmend zum Gegenstand individueller Planung und Entscheidung werden ließ. Von zentraler Bedeutung ist vor allem die Frage, wie Paare zu einer Entscheidung für oder gegen ein Kind kommen, wie also der Entscheidungsfindungsprozess in Partnerschaften verläuft. Im Blickpunkt des Forschungsinteresses stehen daher neben den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für den Kinderwunsch vor allem auch individuelle sowie paarbezogene Einflussfaktoren. Die Analyse basiert auf einer zur Erklärung von Fertilitätsentscheidungen bislang noch kaum verwendeten sozialwissenschaftlichen Methode, nämlich dem qualitativen Fallvergleich. Untersucht werden drei europäische Länder: Österreich, Schweden und Spanien. Diese Länder repräsentieren in ihrer Heterogenität die unterschiedlichen Trends in Europa und ermöglichen somit auch Schlussfolgerungen hinsichtlich der gesamteuropäischen Geburtenentwicklung.
Die Autorin:
Dr. Christiane Rille-Pfeiffer, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Wien, Österreich.
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