Beschreibung
Der Schulanfang ist für alle Beteiligten – Kinder, Eltern und Lehrer – ein bedeutendes Ereignis. Bisher beschränkte sich die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema auf die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start in die Schule. Dieses Buch nimmt den Schulanfang aus einer kulturellen und gesellschaftlichen Perspektive in den Blick. Dabei werden Diskurse und Praktiken des Schulanfangs in Deutschland historiographisch und praxistheoretisch, insbesondere im Vergleich zum anglo-amerikanischen Raum, untersucht.
Im Schulanfang bündeln sich wie in einem Brennglas eine Reihe von biographischen, gesellschaftlichen, historischen und kulturellen Gegebenheiten und Vorstellungen. Mit dem Schulanfang wird das Kind Mitglied einer spezifischen Institution, die mit einer Vielfalt aus historisch gewachsenen, gesellschaftspolitisch erwünschten und kulturell tradierten Ansprüchen an das Kind herantritt. Dabei ist bei aller Heterogenität davon auszugehen, dass sich – kulturspezifische – Grundmuster beschreiben lassen. Damit ist gemeint, dass sich an dieser Schnittstelle “Schulanfang” Praxen finden, die für alle industrialisierten Staaten mit einer geregelten Schulpflicht gelten, aber auch Praxen, die zwischen unterschiedlichen Nationen unterschiedlich ausgestaltet sind. Das Ereignis ist eingebunden in das Verhältnis von Familie und Staat, von öffentlichem und privatem Raum.
Bislang beschränkte sich die Grundschulpädagogik in Wissenschaft und Praxis auf die Voraussetzungen für den erfolgreichen Start in die Schule und damit auf die Fragen des Übergangs – früher von der Familie, heute aus dem Kindergarten – und der Passung zwischen Kind und SchülerIn.
Dieses Buch lenkt weitgehend unabhängig von dieser Perspektive seinen Blick auf kulturelle und gesellschaftliche Veränderungen in Deutschland, die sich aus den Besonderheiten der deutschen Grundschulpädagogik im Spannungsverhältnis zu den Veränderungen, die durch die weltweite Tendenz zur Standardisierung und Normierung entstehen, ergeben. Dabei werden
Diskurse und Praktiken des Schulanfangs historiographisch und praxistheoretisch, insbesondere im Vergleich zu anglo-amerikanischen Konstruktionen der Grundschule und der SchulanfängerInnen, untersucht.
Die AutorInnen:
Prof. Dr. Heike Deckert-Peaceman,
Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Grundschulpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg
Prof. em. Dr. Gerold Scholz,
Fachbereich Erziehungswissenschaften, Institut für Pädagogik der Elementar- und Primarstufe, Goethe-Universität Frankfurt/Main
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen: Forschende und Lehrende im Bereich Erziehungswissenschaft/Grundschulpädagogik, GrundschullehrerInnen
Keywords: Schulanfang, Kind, Grundschulpädagogik
Fachbereiche: Erziehungswissenschaft
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