Inhalt
Debatte. Beiträge zur Erwachsenenbildung
Nr. 8 (1-2022): Temporalität
Editorial
Das Redaktionskollektiv: Editorial
Themenbeitrag
Julia Elven / Jörg Schwarz: Fortschritt, Kontingenz, Dissipation: Zukunftskonzepte in Erwachsenenbildungsorganisationen
Repliken zum Themenbeitrag
Sebastian Manhart: Kann es ohne Fortschritt besser werden?
Barbara Dietsche: Sinn ohne Zukunft – Zukunft ohne Sinn? Dissipation und organisationale Sinngebung
Melanie Schmidt: Ungleiche, unMögliche Zukünfte
Replik zu vorherigem Statement
Clara Gutjahr: Das ‚Damoklesschwert‘ der Evaluation – Heteronomiepotenziale von Juniorprofessuren mit Tenure Track
Replik zu Beiträgen
Monika Kastner: Erwachsenenpädagogische Professionalität und kritisch-emanzipatorische Konzeption abgesetzt? Österreichische Basisbildung aus Sicht erfahrener Fachkräfte
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Abstracts
Fortschritt, Kontingenz, Dissipation: Zukunftskonzepte in Erwachsenenbildungsorganisationen (Julia Elven und Jörg Schwarz)
Die Erwachsenenbildung ist ihrer pädagogischen Kernidee nach der individuellen und kollektiven Zukunft verpflichtet – der konkrete Umgang mit Zukunft aber realisiert sich in Organisationen, wo ihre prinzipielle Unbestimmbarkeit auf die Notwendigkeit von Planung trifft. Der Beitrag differenziert drei übergreifende gesellschaftliche Zukunftskonzepte (Fortschritt, Kontingenz und Dissipation) und untersucht diese als latente, konkurrierende Orientierungen organisationaler Planungspraktiken. Schlagwörter: Erwachsenenbildung/Weiterbildung · Zukunftspraktiken · Planung und Programme in Organisationen · Utopie · Dystopie
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Kann es ohne Fortschritt besser werden? (Sebastian Manhart)
Der Beitrag untersucht das von Julia Elven und Jörg Schwarz vorgeschlagene Entwicklungsmodell des Zusammenhangs von Zukunftskonzepten und der organisierten pädagogischen Praxis in Weiterbildungseinrichtungen. Im Zentrum steht die zugrundeliegende Temporalstruktur der als Abfolge von Zukunftskonzepten erzählten Geschichte. Von dieser hängt die begriffliche Konsistenz wie empirische Triftigkeit der Typenbildung ab. Es stellt sich die Frage, ob Pädagogik und Weiterbildung wie auch ihre Organisationen ohne Fortschrittsoptimismus überhaupt arbeitsfähig sind. Schlagwörter: Modernisierungs- und Fortschrittstheorien · Zukunftskonzepte · Programmplanung · Organisationen der Erwachsenen- und Weiterbildung
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Sinn ohne Zukunft – Zukunft ohne Sinn? Dissipation und organisationale Sinngebung (Barbara Dietsche)
Nach einer Zusammenfassung des vorliegenden Beitrags von Julia Elven und Jörg Schwarz (2022) geht die Replik als kommentierende Ergänzung auf das Konzept des „Sensemaking“ (Weick 1998 [1985]; 1995) ein. Denn mit organisationaler Sinngebung können Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Erwachsenen- und Weiterbildungseinrichtungen zusammengedacht werden. Außerdem wird auf die Verhandlung der Zukunft von Erwachsenen- und Weiterbildungseinrichtungen im Träger-Einrichtung-Verhältnis am Beispiel von wirtschaftlichen Ressourcenfragen eingegangen, um dies auf das Zukunftskonzept der Dissipation zu beziehen und ein aktuelles Beispiel der öffentlich verantworteten Erwachsenenbildung damit in Verbindung zu bringen. Schlagwörter: Volkshochschule · Sensemaking · Träger · Weiterbildungseinrichtung · Wirtschaftlichkeit
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Ungleiche, unMögliche Zukünfte (Melanie Schmidt)
Im Sinne einer Reflexion der Reflexion stellt der Beitrag Rückfragen an die Untersuchung von Julia Elven und Jörg Schwarz zu Zukunftskonzepten in Erwachsenenbildungsorganisationen. Ausgehend von der Überlegung, dass Zukunftsvorstellungen die Zukunft ‚zustellen‘, wird argumentiert, solche ‚Zustellungen‘ von zwei Aspekten her zu kritisieren: zum einen mit Fokus auf deren Adressat*innen, die von Zukunftsvorstellungen im Sinne struktureller Ungleichheiten unterschiedlich betroffen sind; zum anderen hinsichtlich der Zeitlichkeit pädagogischer Vollzüge, in denen die Eröffnung von Zukunft möglich wird. Schlagwörter: Zukunft · Anthropozän · Ungleichheit · Temporalität
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Das ‚Damoklesschwert‘ der Evaluation – Heteronomiepotenziale von Juniorprofessuren mit Tenure Track (Clara Gutjahr)
Mit der Einführung der Juniorprofessur 2002 wurde beabsichtigt, den Stelleninhaber*innen früher als bisher eine größere Eigenständigkeit auf dem Karriereweg zur Professur zu gewähren. In ihrem Statement in der Zeitschrift Debatte kritisiert Lara Altenstädter (2021), dass die Juniorprofessur faktisch hinter diesem Versprechen zurückbleibt und es sich bei der vermeintlich gewonnenen Autonomie lediglich um eine Illusion bzw. Verschleierung der Zustände handele. Im Anschluss daran wird anhand einer qualitativen Analyse der Autonomie- und Heteronomiepotenziale von Juniorprofessor*innen mit Tenure Track in dieser Replik gezeigt, dass insbesondere diejenigen Stelleninhaber*innen von Juniorprofessuren, die über einen Tenure Track verfügen, in ihrer faktischen Autonomie eingeschränkt sind. Sie stehen unter einem enormen Anpassungsdruck an die durch ihre Tenure-Track-Kriterien an sie gerichteten Anforderungen, deren Erfüllung unumgänglich ist, wenn der Übergang auf die in Aussicht gestellte Lebenszeitprofessur gelingen soll. Schlagwörter: Wissenschaft · Juniorprofessur · Tenure Track · Autonomie
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Erwachsenenpädagogische Professionalität und kritischemanzipatorische Konzeption abgesetzt? Österreichische Basisbildung aus Sicht erfahrener Fachkräfte (Monika Kastner)
Dieser Beitrag schließt an einen Diskussionsstrang in dieser Zeitschrift an. Dessen Anlass war eine bildungspolitisch verfügte Neuerung für staatlich geförderte Basisbildung in Österreich: 2019 wurde der Kursförderung ein Curriculum zugrunde gelegt, das Lernergebnisse vorgibt. Mittels Beobachtungs- und Beurteilungsraster sollten nun standardisierte Lernziele überprüft und Zertifikate ausgestellt werden. Wie aber halten es erfahrene Basisbildungsfachkräfte mit diesen Vorgaben? Schlagwörter: Kritisch-emanzipatorische Erwachsenenbildung · Erwachsenenpädagogische Professionalität · Alphabetisierung · Grundbildung
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