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Informationen zum Buch

Dimensionen des Erleidens

Handeln und Erleiden in Krankheitsprozessen

Autor*innen/Herausgeber*innen:

Erscheinungsdatum : 09.06.2011

31,99  inkl. MwSt. - 39,90  inkl. MwSt.

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ISBN: 978-3-86649-432-9

Beschreibung

In dieser Arbeit werden Krankheitsprozesse als komplexe biographische Prozessgestalten untersucht – durchdrungen von Erleidenserfahrungen und Bearbeitungsbemühungen.

Eine schwere chronische Krankheit kann den Betroffenen auf eine ausschließlich krankheitszentrierte Alltagsorganisation und Lebensführung einengen; sie kann aber auch den Betroffenen dazu „aufraffen“, neue Aspekte der Alltagsgestaltung zu entdecken sowie alle biographische Kraft zusammenzunehmen und ein neues Lebensthema zu entwickeln – ein neues Lebensthema, das die krankheitsbedingten Restriktionen des Lebensalltags und die Anforderungen des Behandlungsregimes bezüglich der Krankheit vollständig transzendiert.
Die aktuelle Forschung, die mit den Mitteln der qualitativen Sozialforschung, speziell der Biographieforschung, durchgeführt worden ist, stellt sich folgende zentrale Vierfachfrage: Wie wirkt sich eine schwere chronische Krankheit auf die Führung des Lebens des Betroffenen – auch auf dessen Alltagsorganisation – aus? Welche eigenen Eingriffsmöglichkeiten hat der Krankheitsbetroffene für die Gestaltung seines Lebens mit der Krankheit? Wie kann er vor dem Horizont der Krankheit langfristige biographische Entfaltungsprojekte, welche die ständige Bearbeitung der Krankheit und den tagtäglichen Umgang mit ihr transzendieren, aufrechterhalten, umwandeln, neu entwickeln und in die Tat umsetzen? Und welche Rolle spielt für das Ergreifen dieser Möglichkeiten der Lebens- und biographischen Zukunftsgestaltung die individuelle Geschichte der biographischen Entfaltung des Betroffenen und seiner biographischen Arbeit in der Zeit vor der Krankheit?
Der Autor hat insgesamt 24 autobiographisch-narrative Interviews durchgeführt und analysiert: 16 Interviews mit Patienten, die an einer schweren chronischen Herzkrankheit litten, acht Interviews fanden mit Patienten statt, die beinamputiert waren. Durch die Auswahl zweier unterschiedlicher Phänomenbereiche von Krankheit wurden auch einzelkrankheits-externe Vergleiche möglich, die auf Krankheitsbedingungen und Krankheits-Erleidensverlaufskurven generell abzielen.

Der Autor:
Dr. Carsten Detka, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Zusätzliche Information

Verlag

ISBN

978-3-86649-432-9

eISBN

978-3-86649-623-1

Format

A5

Umfang

363

Erscheinungsjahr

2011

Erscheinungsdatum

09.06.2011

Auflage

1.

Sprache

Deutsch

Reihe

Bewertungen

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Autor*innen

Schlagwörter

Biographieforschung, Gesundheitsforschung, Herzkrankheit

Rezensionen

Der Aufbau der Studie lässt den Leser die Schritte und die Plausibilität der Erkenntnisgewinnung sehr gut nachvollziehen. […] Die sprachlich sehr verdichtete und äußerst gehaltvolle Arbeit von Detka orientiert sich an der Erfahrung des Krankseins und an dem Leidensprozess, so wie dies aus der Perspektive der Betroffenen erlebt und gedeutet wird. Um solche Prozesse zu erschließen, erscheint mir der vom Autor gewählte biographieanalytische Zugang besonders ertragreich, weil er die Frage nach der biographischen Prägung und Veränderung der eigenen Wissensbestände in den Mittelpunkt stellt und somit einen wertvollen Beitrag zu einer biographischen Sozialisationstheorie im Rahmen von Krankheitsprozessen leistet.

Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation (ZSE) 1/2012

Beschreibung

Beschreibung

In dieser Arbeit werden Krankheitsprozesse als komplexe biographische Prozessgestalten untersucht – durchdrungen von Erleidenserfahrungen und Bearbeitungsbemühungen.

Eine schwere chronische Krankheit kann den Betroffenen auf eine ausschließlich krankheitszentrierte Alltagsorganisation und Lebensführung einengen; sie kann aber auch den Betroffenen dazu „aufraffen“, neue Aspekte der Alltagsgestaltung zu entdecken sowie alle biographische Kraft zusammenzunehmen und ein neues Lebensthema zu entwickeln – ein neues Lebensthema, das die krankheitsbedingten Restriktionen des Lebensalltags und die Anforderungen des Behandlungsregimes bezüglich der Krankheit vollständig transzendiert.
Die aktuelle Forschung, die mit den Mitteln der qualitativen Sozialforschung, speziell der Biographieforschung, durchgeführt worden ist, stellt sich folgende zentrale Vierfachfrage: Wie wirkt sich eine schwere chronische Krankheit auf die Führung des Lebens des Betroffenen – auch auf dessen Alltagsorganisation – aus? Welche eigenen Eingriffsmöglichkeiten hat der Krankheitsbetroffene für die Gestaltung seines Lebens mit der Krankheit? Wie kann er vor dem Horizont der Krankheit langfristige biographische Entfaltungsprojekte, welche die ständige Bearbeitung der Krankheit und den tagtäglichen Umgang mit ihr transzendieren, aufrechterhalten, umwandeln, neu entwickeln und in die Tat umsetzen? Und welche Rolle spielt für das Ergreifen dieser Möglichkeiten der Lebens- und biographischen Zukunftsgestaltung die individuelle Geschichte der biographischen Entfaltung des Betroffenen und seiner biographischen Arbeit in der Zeit vor der Krankheit?
Der Autor hat insgesamt 24 autobiographisch-narrative Interviews durchgeführt und analysiert: 16 Interviews mit Patienten, die an einer schweren chronischen Herzkrankheit litten, acht Interviews fanden mit Patienten statt, die beinamputiert waren. Durch die Auswahl zweier unterschiedlicher Phänomenbereiche von Krankheit wurden auch einzelkrankheits-externe Vergleiche möglich, die auf Krankheitsbedingungen und Krankheits-Erleidensverlaufskurven generell abzielen.

Der Autor:
Dr. Carsten Detka, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Bibliografie

Zusätzliche Information

Verlag

ISBN

978-3-86649-432-9

eISBN

978-3-86649-623-1

Format

A5

Umfang

363

Erscheinungsjahr

2011

Erscheinungsdatum

09.06.2011

Auflage

1.

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Deutsch

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Der Aufbau der Studie lässt den Leser die Schritte und die Plausibilität der Erkenntnisgewinnung sehr gut nachvollziehen. […] Die sprachlich sehr verdichtete und äußerst gehaltvolle Arbeit von Detka orientiert sich an der Erfahrung des Krankseins und an dem Leidensprozess, so wie dies aus der Perspektive der Betroffenen erlebt und gedeutet wird. Um solche Prozesse zu erschließen, erscheint mir der vom Autor gewählte biographieanalytische Zugang besonders ertragreich, weil er die Frage nach der biographischen Prägung und Veränderung der eigenen Wissensbestände in den Mittelpunkt stellt und somit einen wertvollen Beitrag zu einer biographischen Sozialisationstheorie im Rahmen von Krankheitsprozessen leistet.

Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation (ZSE) 1/2012

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