Beschreibung
In Wissensgesellschaften wird Lernen zu einer der wesentlichsten menschlichen Tätigkeiten und damit nicht nur zu einer persönlichen, sondern zu einer zentralen gesellschaftlichen Ressource. Europas Lerner besuchen Schulen, die nicht mehr zu ihnen und den gesellschaftlichen Anforderungen passen, die an sie gestellt werden. In dem Buch werden aktuelle bildungspolitische Diskussionen mit Forschungsergebnissen über Lerner und ihre Lernbedürfnisse verbunden.
Das Buch beleuchtet verschiedene Seiten der aktuellen bildungspolitischen Diskussionen und der subjektiven Bedürfnisse von Lernern jeweils im Licht einer These und einer Gegenthese, die die Argumentation steuern.
Bereits in den Bildungsreformdebatten der 1960er und 1970er Jahre wurde deutlich, dass schon damals die zentralen Bildungsprobleme offen lagen, aber nicht gelöst wurden. Heute werden diese Probleme auf europäischer Ebene angegangen, wie sich an der europäischen Bildungs- und Jugendpolitik zeigt. Welche Tendenzen zeichnen sich ab und wie weit sind diese Politiken günstig für produktives Lernen?
Jugendsoziologische und lernpsychologische Theorien machen auf gewandelte Lebens- und Lerninteressen von heutigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufmerksam. Europäische Forschungsprojekte bringen durch Vergleiche neue Einsichten in die Lernkarrieren von biographisch erfolgreichen und – als Gegenprobe – frustrierten Lernen. Diese beiden Kontrastgruppen liegen in ihren Erwartungen an Lernen und Schule nicht so weit auseinander, wie man meinen könnte. In aktuellen Diskussionen zu Ganztagsschule und Ganztagsbildung werden die europäischen Forderungen eines Verbundes von formalem und nicht-formalem Lernen auf ihre Realisierbarkeit in institutionellem Rahmen getestet.
Neuere Forschung beschäftigt sich mit den Biographien junger Erwachsener, die sozusagen gegen die institutionelle Logik von Bildungseinrichtungen lernen; das Konzept des Netzwerklerners und Netzwerklernen erweist sich als fruchtbar. Auf diesem Boden entwickelt die Autorin eine Lernertypologie, die die Bandbreite von heutigen Lernern und ihren institutionellen Rahmen, in den sie lernen, erfasst, und wie sich das intergenerative Verhältnis zwischen Lernern und Lehrenden im Laufe der letzten Jahrzehnte gewandelt hat.
Was bedeuten die Analysen für eine europäische Forschungsagenda? In den Augen der Autorin steht diese Agenda erst am Anfang ihrer Umsetzung.
Aus dem Inhalt:
Eine (persönliche) Einstimmung
Bildung in der Krise
Europas Bildungspolitik
Europas Jugendpolitik
Die neue Jugendbiographie
Neues Lernen. Bericht aus einem europäischen Projekt
Neue Schulen?
Die neuen Lerner
Ein neues kulturelles Modell?
Am Ende der Anfang
Literaturverzeichnis
Zielgruppen: Studienanfänger und Fortgeschrittene an Universitäten und Fachhochschulen; Lehrerausbildungsstätten; Fachkollegen Sozialwissenschaften/Erziehungswissenschaften; Fachinteressierte Öffentlichkeit
Die Autorin:
Prof. Dr. (emerit.) Manuela du Bois-Reymond, Universität Leiden/NL
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