Beschreibung
Das Thema Materialität wird innerhalb feministischer Forschungen in den letzten Jahren erneut diskutiert. Vor dem Hintergrund des material turn widmet sich der Band aktuellen Auseinandersetzungen mit Materialität und Materialismus. Dabei sollen zum einen bestehende Konfliktfelder zwischen Diskurs und Materialität sowie Struktur, Handlungsfähigkeit und Subjektivität aus feministischer Perspektive aufgezeigt werden. Zum anderen strebt der Band an, Potenziale einer verbindenden Perspektive auf ‘neue’ und ‘alte’ Konzeptionen von Materialität und Materialismen innerhalb feministischer Theorien und Praxen kritisch auszuloten.
Das zunehmende Interesse an Materialität und materialistischen Perspektiven innerhalb feministischer Theorie und Forschung zeigt sich in dem sogenannten material turn und in den Analysen über den Wandel der Geschlechterverhältnisse, den Veränderungen in den Arbeitsverhältnissen des transnationalen Kapitalismus. Er zeigt sich auch in feministischen Untersuchungen zu Naturverhältnissen und Biopolitik. Zudem ist Materialität Gegenstand feministischer Theorie, in der Körper und Umwelt jenseits des Performativen begriffen werden. Dies geschieht vor allem in Abgrenzung zu Ansätzen, die Körperlichkeit als diskursiv bzw. sprachlich erzeugt verstehen (u.a. Judith Butlers Überlegungen). Daneben finden verstärkt globale Kämpfe von Frauen statt, in denen materielle Lebensverhältnisse und -bedingungen im Mittelpunkt stehen, wie u.a. Recht auf Nahrung, Land, Wasser, Arbeit, Gesundheit, soziale Sicherung, ebenso wie das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper und die eigene Sexualität.
Das Buch fragt erstens nach einer Bestimmung des Begriffs von Materialität und dem Verhältnis zu materialistischen Feminismen. Zweitens wird untersucht, ob, bzw. wie die unterschiedlichen Verständnisse von Materialität in Geschlechter-, Natur- und kapitalistischen Verhältnissen zusammen gedacht werden können. Drittens wird in der Publikation angestrebt, die Trennungen zwischen poststrukturalistischen bzw. dekonstruktivistischen feministischen und strukturanalytischen feministischen Ansätzen zu überwinden. Viertens und letztens zielt der Band auf einen stärkeren Austausch zwischen feministischer Theorie und Praxis.
Die Herausgeberinnen:
Imke Leicht, M.A.,
Leiterin des Büros für Gender und Diversity der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Dr. Christine Löw,
Vertretungsprofessur Soziologie und Methoden der empirischen Sozialforschung, Fakultät Gesellschaft und Ökonomie, Hochschule Rhein-Waal, Kleve
Dr. phil. Nadja Meisterhans,
Dozentin an der Karlshochschule International University, Postdoc am Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik, Johannes Kepler Universität Linz
Katharina Volk, M.A.,
Politikwissenschaftlerin, Gewerkschaftssekretärin bei der IG Metall
Hier finden Sie das korrigierte AutorInnenverzeichnis zum Download
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen: Feministische WissenschaftlerInnen, an Biopolitik, Körper und Materialität interessierte ForscherInnen, kritische GesellschaftstheoretikerInnen, Studierende der Sozial- und Kulturwissenschaften, der Gender und Diversity Studies und teilweise der Biologie
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