Beschreibung
Wie wird die gleichstellungspolitische Strategie Gender Mainstreaming in der Bildungspolitik umgesetzt? Wie relevant sind formelle und informelle Netzwerke auf mikropolitischer Ebene? Welches Verständnis von Gender Mainstreaming liegt bei den beteiligten AkteurInnen vor? Die Autorin vergleicht erstmals in einer Policy-Output-Analyse die Umsetzungsstrategien der drei deutschen Stadtstaaten im Politikfeld Schule. Sie identifiziert dabei zentrale Umsetzungsbarrieren sowie unterschiedliche Vorgehensweisen und Schwerpunkte.
Geschlecht und Schule – diese Verbindung ist in Deutschland in jüngster Zeit vor allem durch geschlechtsbezogene Leistungsresultate im Rahmen von internationalen Vergleichsstudien und durch eine kontrovers geführte Debatte über „die männlichen Bildungsverlierer“ in den Fokus geraten. Gender Mainstreaming als gleichstellungspolitische Strategie, welche durch den Amsterdamer Vertrag der Europäischen Union im Jahr 1999 für alle EU-Mitgliedstaaten verbindlich festgeschrieben wurde, spielt in vielen gesellschaftlichen und auch wissenschaftlichen Diskussionen zum Thema hingegen nur eine untergeordnete Rolle. Viel zu wenig ist über die Implementierung dieser Strategie bisher bekannt, der Umsetzungsprozess wird in aller Regel nicht wissenschaftlich begleitet und muss daher immer noch als ‚black box‘ beschrieben werden.
Die vorliegende Untersuchung setzt an diesem Forschungsdesiderat an. In der politikwissenschaftlichen Studie wird in Form einer Policy-Output-Analyse untersucht, wie und warum sich die Umsetzungsstrategien von Gender Mainstreaming in der Schulpolitik der drei deutschen Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg unterscheiden und inwiefern diese Unterschiede im Politikprozess begründet sind. Der theoretische Rahmen setzt sich aus einem mikropolitologischen Ansatz sowie dem historischen und soziologischen Institutionalismus zusammen. Anhand einer Dokumentenanalyse und leitfadengestützten ExpertInneninterviews mit Personen aus den Bereichen Verwaltung, Politik, Gewerkschaften und Initiativen/Verbände wird der Umsetzungsprozess in den drei Stadtstaaten rekonstruiert und analysiert.
Aus dem Inhalt:
- Forschungsstand
- Policy-Forschung: theoretische Ansätze zur Erklärung von Gender Mainstreaming-Umsetzungsprozessen
- Methodische Herangehensweise
- Gender Mainstreaming – Institutionalisierung im Schulwesen der drei Stadtstaaten
- Fazit und Ausblick
Die Autorin:
Dr. phil. Jasmina Crčić, Referentin und stellvertretende Leitung im Career Center der Universität Hamburg sowie Lehrbeauftragte an der Hochschule
für Angewandte Wissenschaften Hamburg
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen:
Forschende, Lehrende und Studierende aus der politik-, verwaltungs- und erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung sowie Mitarbeitende der Schul- und Gleichstellungsverwaltungen
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.