Beschreibung
Wie lässt sich die Lebenssituation komplex traumatisierter Mütter verstehen und erklären? Welche Unterstützungsmöglichkeiten, etwa im Feld der Hilfen zur Erziehung, sind gegenüber gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern bislang ungenutzt? Ute Zillig rekonstruiert die biografischen Verläufe von Frauen, die schon in früher Kindheit sexualisierte, körperliche und andere Gewalt erleben mussten und sich als erwachsene Frau und Mutter in traumatherapeutischer Behandlung befinden. Die Autorin nimmt insbesondere die Bedeutung von Leistungssystemen der Jugendhilfe und des Gesundheitssystems in den Blick.
Anhand biografisch-narrativer Interviews mit komplex traumatisierten Müttern wird die Genese der heutigen Lebenssituation der Frauen nachvollzogen. Dies ermöglicht etwa das Verstehen und Erklären von Selbstverletzungen, Esstörungen oder der Lebensrealität einer Mutter mit Multipler Persönlichkeit.
Deutlich wird u.a. die Relevanz traumaspezifischer Wissensbestände für die Soziale Arbeit. Hier kann über traumasensible und biografieorientierte Ansätze zu Selbst- wie auch zu Fremdverstehen im Sinne der gewaltbetroffenen Frauen und ihrer Kinder beigetragen werden.
“Die Arbeit zeichnet sich aus durch eine kritische, distanzierte, aber stets spürbare forschende Loyalität mit den interviewten Müttern. Die Interviews, die Lebensgeschichten werden nie zum ‘Material’ für was auch immer. Verallgemeinerungen und Schlussfolgerungen ringen darum, die biografischen Mitteilungen für betroffene Frauen generell nutzbar zu machen und gleichzeitig die objekthaft-forschende Distanz nicht zu verlieren.”
Prof. Dr. Ulrich Sachsse
Die Autorin:
Dr. disc. pol. Ute Zillig,
Vertretungsprofessorin am Fachbereich 4 Soziale Arbeit und Gesundheit an der Frankfurt University of Applied Sciences, Frankfurt a.M.
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen:
Forschung und Praxis Sozialer Arbeit
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