Beschreibung
Wie finden künstlerisch tätige Menschen einen Zugang zu ihrer Kreativität und wie finden sie ihren eigenen Ausdruck? Welche biographischen Bedingungen fördern oder erschweren diesen Prozess? Welchen Einfluss haben Lebenskrisen und biographische Brüche? Die qualitativ angelegte Studie geht diesen sowie weiteren Fragen anhand erzählter Lebensgeschichten von MusikerInnen nach und will das Zusammenspiel künstlerischer Tätigkeit und biographischer Erfahrungen erfassen.
Das angewandte biographieanalytische Verfahren ermöglicht es, weniger die von außen ersichtlichen Karrierestationen musikalischer Laufbahnen zu sehen, als die subjektiven Bedeutungszuschreibungen der Probanden sprechen zu lassen. Dabei wird das so genannte „innere Getriebenwerden zur Kunst“ empirisch rekonstruiert und dahingehend hinterfragt, inwieweit es im Prozessstrukturenkonzept von Fritz Schütze als Struktur künstlerischer Wandlung eingegliedert werden kann.
Kernstück der Untersuchung stellen sechs biographisch-narrative Interviews mit BerufsmusikerInnen aus dem Jazz und aus der Klassik dar, deren Interpretation das Potenzial von unklaren Interviewpassagen und Chaotisierungsprozessen des Erzählens aufgreift, so dass die Studie ein Beispiel für die forschungspraktische Handhabe narrativer Interviews gibt.
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