Beschreibung
Die Debatte um direkte Demokratie in Deutschland wird von einem Mythos beherrscht. Besonders Rechtspopulisten und Bürgerproteste propagieren das Bild einer elitenfreien, sachlichen und demokratischeren Politik durch Volksrechte. Tatsächlich aber ist direkte Demokratie eng mit Interessengruppen und Parteien verbunden und auch die Schweiz taugt nicht als Vorbild. Das Buch zeigt wie direkte Demokratie jenseits des Mythos funktioniert. Passgenau konstruierte Referenden könnten Reformfreudigkeit, Transparenz, Verantwortlichkeit, Politisierung und Legitimation der repräsentativen Politik erhöhen – wenn direkte Demokratie, dann richtig.
Aus dem Inhalt:
- Kapitel I – Mythos und Gegenmythos in Zeiten des Populismus
- Kapitel II – Die Praxis repräsentativer und direkter Demokratie
- Kapitel III – Direkte Demokratie auf Bundesebene – so funktioniert’s
Der Autor:
Prof. Dr. Eike-Christian Hornig, Juniorprofessor für Demokratie- und Demokratisierungsforschung, Justus-Liebig-Universität Gießen
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen:
Lehrende, Studierende und Forschende der Politikwissenschaft, Soziologie und Sozialwissenschaften, Politische Bildung
Laura Porak –
Das Buch „Mythos Direkte Demokratie“ bietet eine gute Einführung in den Thematik, wobei es vermeidet den Leser mit schwierigen Formulierungen zu überfordern. Die gesamte Schrift ist im essayistischen Stil verfasst, was diese sehr gut lesbar macht. Der Autor skizziert im ersten Kapitel treffend die Herausforderung vor denen die Politik heute steht und gleichzeitig wird mit dem Begriff der direkten Demokratie aufgeräumt. Im folgenden Teil wird der Zustand der jetzigen Demokratie beschrieben und schlussendlich ein möglicher Lösungsvorschlag für problematische politische Situationen gemacht.
Besonders erfrischend ist der konkrete Lösungsvorschlag für die jetzige Gesetzgebung, durch welche zukünftig Patt-Stellungen und rein parteitaktische Entscheidungen vermieden werden könnten. Eine solch explizite Formulierung macht die Problematik gut greifbar, ebenso wie ein genauer Lösungsansatz skizziert wird, was in dieser Form meiner Meinung nach für solche Werke eher ungewöhnlich ist, aber gerade das ist was dieses Essay auszeichnet. Der Vorschlag klingt wohlbegründet und durchaus durchführbar.
Dies ist eine angenehme Abwechslung zu den sonst oft zu trockenen Demokratietheoretischen Texten, die in Kursen an der Universität behandelt werden.
Marco Neumann –
Das Buch „Mythos direkte Demokratie“ eignet sich nicht nur für Studierende der Politikwissenschaft, sondern auch für interessierte Laien. Der Autor räumt in diesem Werk mit den falschen Vorstellungen bezüglich direkter Demokratie auf, wie sie von Populisten seit geraumer Zeit propagiert werden. Es wird unter anderem kritisch der Frage nachgegangen, inwiefern Parteien auch eine Rolle für direktdemokratische Verfahren spielen. Es steht allerdings nicht nur die Richtigstellung – was direkte Demokratie eigentlich ist – im Vordergrund, sondern es werden ebenfalls Vorschläge für direktdemokratische Verfahren präsentiert, die der Autor speziell für Deutschland konzipiert hat.
Das Buch ist im Stil eines Essays geschrieben, wodurch es sehr gut und flüssig lesbar ist. Der Inhalt ist leicht nachzuvollziehen und den präsentierten Argumenten mangelt es nicht an empirischen Nachweisen.
Das Buch hat meine Erwartungen erfüllt und ist eine Hilfe, den Diskurs um direkter Demokratie nachvollziehen, aber vor allem auch die Forderungen und Parolen, die in diesem Zusammenhang oft fallen, argumentativ entkräften zu können.