Beschreibung
Allein aufgrund politischer Affären mussten in den vergangenen Jahren einige Bundesminister zurücktreten, mehrere Parteifunktionäre ausscheiden und sogar ein Bundespräsident sein Amt niederlegen. Ein Skandal kann die Reputation eines Politikers zerstören und seine Parteikarriere abrupt beenden. In dieser Ausnahmesituation hängt die berufliche Zukunft des Angegriffenen vor allem mit der Frage zusammen, wie gut er die Affäre kommunikativ und medial bewältigt. Nur wenige stürzen schließlich über die ursprüngliche Verfehlung, die meisten scheitern am richtigen Umgang damit. Doch was macht erfolgreiches Skandalmanagement aus? Um die Frage zu beantworten, entwickelt der Autor ein modernes Konzept der Krisenkommunikation im politischen Medienskandal. Die großen Affären der vergangenen Jahre werden auf mehreren Ebenen umfangreich nachgezeichnet und analysiert. Auf diese Weise macht die Studie deutlich, wie angegriffene Spitzenpolitiker den Vorwürfen inhaltlich begegnen, wie sie ihr Krisenmanagement organisieren – und warum selbst begnadete Redner so oft mit ihren Versuchen der Selbstverteidigung scheitern.
Die Fälle führten dazu, dass der politische Skandal nicht länger bloß Themen setzt, sondern immer mehr selbst zum Gegenstand der Empörung wird. Kaum zu überhören sind die Warnungen an Publizistik und Gesellschaft, dass im politischen Medienskandal zeitgenössischer Ausprägung so mancher Diskurs aus dem Ruder zu laufen droht. Die Kritik trifft an etlichen Stellen zu. Doch oft genug haben die Protagonisten einer Affäre selbst einen Anteil daran, dass sie scheitern – und es bestätigt sich die Vermutung, dass angegriffene Politiker selten am eigentlichen Skandal scheitern, sondern vielmehr an ihrem Umgang damit. Wer eine Affäre überstehen will, muss die Causa durch kluge Krisenkommunikation entschärfen und sicherstellen, dass die Zahl der Vorwürfe mit der Zeit noch nicht zunimmt. Doch was macht erfolgreiches Skandalmanagement genau aus? Die vorliegende Studie geht dieser Frage am Beispiel aktueller und bundesweit bekannter Fälle nach. Das Konzept baut auf den bestehenden Ideen und Befunden der interdisziplinären Skandalforschung sowie der politischen Krisenkommunikationsforschung auf und fügt diese zu einem innovativen Modell des politischen Skandalmanagements zusammen.
Der Autor:
Dr. Kim Björn Becker,
Redakteur für Innenpolitik, Süddeutsche Zeitung, München
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