Beschreibung
Aktuell existieren in mehreren Bundesländern kontrovers diskutierte Bemühungen, den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bzw. Fachhochschulen das Promotionsrecht zu gewähren. Handelt es sich hierbei um einen Irrweg? Sind die Hochschulen und ihr Personal damit überfordert? Oder geht es um eine folgerichtige Konsequenz der Akademisierung vieler Wissens- und Gesellschaftsbereiche? Handelt es sich gar um eine hochschulmachtpolitische Problematik? Die Autor_innen reflektieren den aktuellen Diskussionsstand und legen Vorschläge zum konstruktiven Gestalten der zukünftigen Hochschulentwicklung vor.
Die Einheit von Forschung und Lehre beschreibt ein wichtiges Prinzip der akademischen Arbeit in Deutschland. Idealerweise befruchtet die eigene Forschung der ProfessorInnen ihre Lehrveranstaltungen, deren Inhalte auf der Grundlage von Methodenkenntnissen und relevanten Ergebnissen nicht nur lebendiger dargestellt werden können, sondern auch kritischer reflektiert werden. Die Fachhochschulen wurden ab den 1960er Jahren als komplementärer Hochschultyp konzipiert, an dem zunächst eine praxisorientierte akademische Ausbildung im Vordergrund stand. Zusehends kam es allerdings an vielen Fachhochschulen zu verstärkten Forschungsaktivitäten. Im Rahmen des Bologna-Prozesses wurden weitreichende Veränderungen angestoßen, die nicht allein die Organisation und Wertigkeit der Studiengänge betraf. Der Wandel im Selbstverständnis der Fachhochschulen wurde auch durch die immer häufiger benutzte Bezeichnung „Hochschulen für angewandte Wissenschaften“ signalisiert. Mittlerweile sind sie vielerorts zu Organisationen herangereift, die sich durch Forschungsabteilungen, aktiv forschende und publizierende (teilweise als ForschungsprofessorInnen bezeichnete) KollegInnen sowie Forschungsprogramme und -projekte auszeichnen. Eine zunehmende Anzahl von FachhochschulabsolventInnen strebt nach dem Abschluss des Studiums eine Promotion an, und DoktorandInnen sind wie an Universitäten auch regulär in Forschungsprojekte eingebunden, können aber den Doktortitel nur im Rahmen von kooperativen Verfahren mit Universitäten erlangen.
Aktuell existieren in mehreren Bundesländern kontrovers diskutierte Bemühungen, den Fachhochschulen – zumindest ansatzweise – das Promotionsrecht zu gewähren. Dieser Band stellt den aktuelle Diskussionsstand dar und macht Vorschläge, wie die Hochschulentwicklung konstruktiv gestaltet werden kann. Betroffene KollegInnen, die das Promotionsrecht an Hochschulen für angewandte Wissenschaften fordern, kritisch sehen oder ablehnen, kommen ebenso zu Wort wie VertreterInnen von Studienstiftungen.
Die HerausgeberInnen:
Prof. Dr. Constance Engelfried,
Professur für Theorie und Organisation des Sozialen, Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften, Hochschule München
Prof. Dr. Pierre L. Ibisch,
Professur für Naturschutz, Außerordentliche Forschungsprofessur für ökosystembasierte nachhaltige Entwicklung, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen: Studierende und Lehrende an Hochschulen für angewandte Wissenschaften, HochschulpolitikerInnen
Keywords: Promotion, angewandte Wissenschaft, Hochschulpolitik, Fachhochschulen, Hochschulen für angewandte Wissenschaften
Fachbereiche: Hochschulforschung
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