Beschreibung
Für die Soziale Arbeit als Profession wie auch als sozialwissenschaftliche Disziplin gewinnen Studien, welche auf der Dokumentarischen Methode basieren, zunehmend an Bedeutung. Dieser Band vermittelt anhand forschungspraktischer Beispiele sowohl Einblicke in methodologische Grundlagen und methodische Vorgehensweisen als auch in die mit einem rekonstruktiv-praxeologischen Zugang zu erzielenden Erkenntnisse und Reflexionspotentiale in unterschiedlichen Handlungsfeldern und Bereichen, die die Soziale Arbeit gegenwärtig vor Herausforderungen stellen. Gegenstand der in diesem Band dargestellten Studien sind Erfahrungsräume von Adressat_innen der Sozialen Arbeit, Handlungsorientierungen von Fachkräften und freiwillig Engagierten sowie die organisationalen und sozialpolitischen Rahmenbedingungen ihres Handelns. Schließlich wird auch die Logik von Fallkonstruktionen in Teamsitzungen und Aktenführung auf der Basis der Dokumentarischen Methode rekonstruiert. Die Beiträge beleuchten in diesem Sinne relevante Bereiche des Forschungsfeldes der Sozialen Arbeit.
Studien in der Sozialen Arbeit, die sich mithilfe der Dokumentarischen Methode den AdressatInnen, Fachkräften und Organisationen Sozialer Arbeit zuwenden und in verschiedenen Arbeitsfeldern angesiedelt sind, liefern gegenstandsbezogene Erkenntnisse für die Theorie und Praxis Sozialer Arbeit. Zugleich wird die Dokumentarische Methode im Rahmen dieser Studien vor dem Hintergrund der jeweiligen Erkenntnisinteressen sowie der Anforderungen der Forschungsfelder mitunter weiterentwickelt – beispielsweise, wenn Akten oder gesellschaftliche Diskurse analysiert werden oder wenn es sich um Evaluationsstudien handelt. Das Buch geht gegenwärtigen Herausforderungen Sozialer Arbeit anhand von forschungspraktischen Beispielen nach, zeigt Forschungsentwicklungen im Feld Sozialer Arbeit auf und bestimmt das Feld dabei zugleich genauer.
Aus dem Inhalt:
- Barbara Stauber/Sibylle Walter: Jugendkultureller Alkoholkonsum. Forschungs- und Praxiszugänge zu Adressat_innen Sozialer Arbeit auf der Grundlage der Dokumentarischen Methode
- Heike Radvan: Der rekonstruktive Blick im Handlungsfeld offener Jugendarbeit. Potentiale für nonformale Bildung
- Kevin Stützel: Rekonstruktive Soziale Arbeit und praxeologische Analyseeinstellung. Empirische Befunde zur Sozialen Arbeit im Kontext von Jugendlichen mit rechten Orientierungen
- Jakob Erne/Ralf Bohnsack: Die Psychoanalytische Sozialarbeit im Blick auf ihre Akten. Eine dokumentarische Aktenanalyse
- Claudia Streblow-Poser: Akten der Fürsorgeerziehung. Rekonstruktion jugendamtlicher Entscheidungsprozesse
- Sonja Kubisch: Professionalität und Organisation in der Sozialen Arbeit. Eine Annäherung aus praxeologischer Perspektive
- Gloria von Papen Robredo: Rekonstruktion von Programmatiken und Handlungsorientierungen bei Wohlfahrtsverbänden in der Migrationsarbeit
- Meggi Khan-Zvornicanin: Soziale Altenhilfe in der Einwanderungsgesellschaft. Zur Kopplung von Dokumentarischer Methode und poststrukturalistischer Diskursanalyse
- Petra Bauer: Fallbesprechungen in multiprofessionellen Teams in der Erziehungsberatung
Die HerausgeberInnen:
Prof. em. Dr. Ralf Bohnsack, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. phil. Sonja Kubisch, Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, Professorin für die Wissenschaft der Sozialen Arbeit, Forschungsdekanin, Technische Hochschule Köln
Prof. Dr. phil. Claudia Streblow-Poser, Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften, Professorin für die Wissenschaft der Sozialen Arbeit, FH Dortmund
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen:
Forschende, Lehrende und Studierende der Sozialen Arbeit/Sozialpädagogik, BezugswissenschaftlerInnen, EvaluatorInnen
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