Beschreibung
Wie kann sozialpädagogisches Handeln erlernt und gelehrt werden? Die Qualifizierungswege für sozialpädagogische Fachkräfte sind vielfältig, mitunter widersprüchlich und in verschiedenen Ebenen eingelagert, von Berufsfachschulen, Fachschulen, Fachhochschulen bis hin zu universitären Studiengängen. Ebenso vielfältig sind die beruflichen Anforderungen an sozialpädagogische Fachkräfte. Der Sammelband widmet sich den unterschiedlichen Zugängen zu einer Didaktik der Sozialpädagogik in Bezug auf die Bildungs-, Lern- und Qualifizierungsprozesse zukünftiger sozialpädagogischer Fachkräfte sowie Lehramtsstudierender mit der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik.
Eine Didaktik der Sozialpädagogik wird im Rahmen der Disziplin Sozialpädagogik durchaus widersprüchlich thematisiert. Im Kontext der Qualifizierungen sozialpädagogischer Fachkräfte und der Frage, wie sozialpädagogisches Handeln erlernt werden kann, wird sie jedoch besonders relevant. Eine herausragende Bedeutung erlangt eine Didaktik der Sozialpädagogik am ehesten in den beruflichen Qualifizierungen und dem zugeordneten Lehramt der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik. In den letzten Jahren und nicht zuletzt wegen des aktuell eklatanten Fachkräftemangels nimmt die Relevanz didaktischer Ausformulierungen der Gestaltung der Qualifizierungen von sozialpädagogischen Fachkräften immer weiter zu, was sich insbesondere an den bundesweit steigenden Zahlen der Ausbildungsanfänger*innen sozialpädagogischer Fachkräfte sowie Lehramtsstudierenden mit der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik. Der Blick fällt somit insgesamt auf die Qualifizierungen und nicht nur auf berufliche Bildung, Vielmehr fokussiert der Sammelband auf die Qualifizierungen sozialpädagogischer Fachkräfte/Lehrer*innen insgesamt auseinander, also auf berufsbildender wie hochschulischer (Erzieher*in und Kinderpfleger*in) und der gleichsam steigenden Zahl der Fachschulen sowie dem zaghaften Ausbau der Lehramtsstandorte für die berufliche Fachrichtung Sozialpädagogik und mithin der Studienplätze zeigt. Das Fehlen einer ausformulierten, theoriebasierten wie empirisch begründeten Didaktik im Kontext der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik ist nach wie vor zu konstatieren (vgl. Krüger, Dittrich 1986; Habel, Karsten 1986, Göddertz/Karber 2019). Denn trotz der hohen Relevanz in sozialpädagogischen Bildungsgängen ist das Lehren und Lernen innerhalb der sozialpädagogischen Fachdiskussion nach wie vor vergleichsweise unterrepräsentiert (Sabla, Wahne 2013, S. 212). Als prekär zu bezeichnen ist die Lage deshalb, da der besondere Praxis- und Theoriebezug in sozialpädagogischen Bildungsgängen eine spezifische Didaktik mit entsprechender Forschungs- und Theorieentwicklung erfordert (vgl. Cloos, Hoffmann 2001; Ga?ngler, Wustmann 2004; Karsten 2003; Karber 2014). Diese Lücke schließt das konzipierte Werk, indem es sich bewusst breit aufstellt und sowohl die sozialpädagogischen Qualifizierungen im Allgemeinen als auch Prinzipien sowie Querschnittsaufgaben einer Didaktik der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik im Besonderen fokussiert.
Die Autor*innen:
Prof. Dr. Anke Karber, Professur für Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt Berufsbildungsforschung und Didaktik, Leuphana Universität Lüneburg
Dr. Nina Göddertz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Didaktik der Sozialpädagogik, TU Dortmund
Die Zielgruppe:
Lehrende und Forschende der Sozialpädagogik, insbesondere Lehramtsstudiengänge
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