Beschreibung
Angebote Sozialer Arbeit können für Nutzer*innen mit problematischen Aspekten wie Barrieren der Inanspruchnahme oder Schädigung durch die Inanspruchnahme einhergehen, die auch immer wieder in sozialpädagogischen Debatten thematisiert werden. Eine systematische Auseinandersetzung fehlt allerdings bisher. Dieser Band schließt diese Lücke: Überlegungen, Untersuchungen und Analysen zur Frage nach Begrenzung und Schädigung der Nutzer*innen durch Soziale Arbeit, konzentriert auf das Feld der Kinder- und Jugendhilfe, werden zusammengetragen und einer längst überfälligen systematischen Diskussion zugänglich gemacht.
Dass sich Angebote Sozialer Arbeit für ihre Nutzer*innen nicht nur als hilfreich, sondern ebenso als kontrollierend gestalten, wird unter den Stichworten Hilfe und Kontrolle bzw. Doppeltes Mandat verhandelt und gehört zu den Eckpunkten reflexiver Sozialer Arbeit. Zudem ist durchaus bekannt, dass Soziale Arbeit ihrer Integrationsabsicht häufig nicht gerecht wird, bspw. wenn soziale Problemlagen lediglich verwaltet anstatt produktiv bearbeitet werden, mit der Folge, dass ihre Angebote und Maßnahmen nur eingeschränkt in Anspruch genommen werden oder für die Inanspruchnehmenden schädigende Folgen haben. Solche Restriktionen lassen sich unter den Stichworten Barrieren der Inanspruchnahme und Schädigung durch die Inanspruchnahme fassen. Beide Aspekte sind bislang sehr wohl Gegenstand sozialpädagogischer Diskussionen gewesen, allerdings nur bruchstückhaft und lediglich in ersten Ansätzen. Zudem werden solche Konstellationen nicht selten als singuläre Phänomene, als punktuelles fachliches Versagen, unbeabsichtigte Nebenfolgen oder als Spezifika eines speziellen Bereichs verhandelt. Der Band setzt an dem eher rudimentären und nur bedingt systematisierten Forschungsstand zum Themenkomplex Barrieren der Inanspruchnahme und Schädigungen im Kontext von Angeboten und Maßnahmen Sozialer Arbeit an und lässt die Notwendigkeit einer verstärkt zu führenden Auseinandersetzung sowie weiterer Forschung deutlich werden. Die Konzeption des Bandes nimmt ihren Ausgangspunkt im Forschungskontext der Sozialpädagogischen Nutzerforschung und wirft gleichwohl einen wesentlich breiteren Blick auf die hier skizzierten Phänomene.
Die Herausgeber*innen:
Katharina Gundrum, M.A.
Charis Hengstenberg, M.A.
Prof. Dr. Gertrud Oelerich
alle: Bergische Universität Wuppertal
Die Zielgruppe:
Studierende, Lehrende und Forschende der Sozialen Arbeit, Praxis der Kinder- und Jugendhilfe
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