Inhalt
FuG – Zeitschrift für Fußball und Gesellschaft
1-2022: Gefühle und Emotion im Fußball
Judith von der Heyde / Jochem Kotthaus: Gefühle und Emotion im Fußball
Schwerpunkt
Christian Brandt / Michael Wetzels: Zugehörigkeitsmaschinen – Zur Bedeutung von Gefühlen und Emotionen im Fußball
Florian Koch / Clemens Bernd: Zur Bewertung verbaler und physischer Gewalt im Amateurfußball. Eine computergestützte qualitative Inhaltsanalyse am Beispiel von Sportgerichtsurteilen des Bayerischen Fußballverbandes
Sebastian Björn Bauers / Sandy Adam / Martin Kaden / Oliver Leis / Gregor Hovemann: Partizipation im deutschen Profifußball – Eine Untersuchung der institutionalisierten Mitbestimmungsmöglichkeiten von Vereinsmitgliedern
Rezension
Jochem Kotthaus: 3 x 3. Neun zu wenig beachtete Werke zum Fußball – gelesen aus Perspektive der Emotionalität im Sport
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Abstracts
Zugehörigkeitsmaschinen – Zur Bedeutung von Gefühlen und Emotionen im Fußball (Christian Brandt und Michael Wetzels)
In der sozialwissenschaftlichen Forschung zu Fußballfans ist das Konzept der Identität seit Jahren virulent, obwohl es vielfältig kritisiert wurde. Wir möchten diese Forschung erweitern, indem wir zwei Fallstudien zu Fans von Hertha BSC (1. Bundesliga) und dem HFC Falke (8. Liga) mit dem Konzept von Zugehörigkeit verbinden. Dies hat zwei Vorteile: Zum einen verstärken wir die Bedeutung von Gefühlen und Emotionen, die ethnosemantisch immer wieder im Feld des Fußballs betont werden und mehr hervorheben als dies im Konzept von Identität der Fall ist. Zum anderen zeigen unsere Fallstudien anhand des Torjubels, dass auch wenn wir zunächst typische Formen der Erzeugung von Zugehörigkeit sehen, sich dennoch, bedingt durch die unterschiedlichen Milieus und Geschichten beider Vereine, zwei unterschiedliche Handlungsformen beschreiben und analysieren lassen. Schlüsselwörter: Fußballfans, Fankultur, Zugehörigkeit, Emotionen, Ethnografie
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Zur Bewertung verbaler und physischer Gewalt im Amateurfußball. Eine computergestützte qualitative Inhaltsanalyse am Beispiel von Sportgerichtsurteilen des Bayerischen Fußballverbandes. (Florian Koch und Clemens Bernd)
Bisherige Studien über verbale und/oder physische Gewalt im Amateurfußball und deren Bewertung durch Sportrichter*innen legten Ihren Fokus auf rassistisch/fremdenfeindlich motivierte Konflikte. Nicht untersucht wurden Einflussfaktoren sowohl bei der Ausübung als auch bei der Bewertung verbaler und/oder physischer Gewalt aus – weiter gefassten – menschenfeindlichen Motiven. Ziel dieses Artikels ist es daher einen Beitrag zu leisten diese Forschungslücke zu schließen. Dafür werden mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse 25 ausgewählte saisonübergreifende Urteile aus den Jahren 2016 bis 2020 des Sportgerichts des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) softwaregestützt explorativ untersucht. Die Auswertung zeigt, dass Täter*innen und Opfer überwiegend männlich sind und sich Vorfälle verbaler und/oder physischer Gewalt zumeist bei Spielen der aktiven Herrenmannschaften ereigneten. Täter*innen waren dabei zumeist Trainer*innen/Betreuer*innen, gefolgt von Spieler*innen und Fans. Zudem hierarchisierten Sportrichter*innen verbale und/oder physische Gewalt. Während behindertenfeindlich motivierte verbale und/oder physische Gewalt milde bestraft wurde und bei sexistisch motivierter Gewalt nahezu gleichverteilt leichte/mittelschwere bzw. schwere/schwerste Strafen verhängt wurden, sprachen Sportgerichte des BFVs bei rassistisch/fremdenfeindlich motivierter verbaler und/oder physischer Gewalt mehrheitlich schwere/schwerste Strafen aus. Zukünftig sollte der BFV daher darauf achten, dass neben den bereits durchgeführten Präventionskampagnen und Anti-Gewalt-Kursen, die hauptsächlich auf Spieler*innen und Trainer*innen/Betreuer*innen abzielen, auch Kurse/Seminare angeboten werden, die gezielt für Amateurschiedsrichter*innen und/oder Sportrichter*innen konzipiert werden, um eine unterschiedliche Bewertung verbaler und/oder physischer Gewalt, die auf menschenfeindliche Einstellungen schließen lassen, zu vermeiden. Schlüsselwörter: verbale und/oder physische Gewalt, menschenfeindliche Einstellungen, Amateurfußball, Sportgerichtsbarkeit
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Partizipation im deutschen Profifußball – Eine Untersuchung der institutionalisierten Mitbestimmungsmöglichkeiten von Vereinsmitgliedern (Sebastian Björn Bauers, Sandy Adam, Martin Kaden, Oliver Leis und Gregor Hovemann)
Im Rahmen der zunehmenden Kommerzialisierung des deutschen Profifußballs lassen sich bei Mitgliedern der Vereine teilweise Indizien einer Unzufriedenheit erkennen. Bei Unzufriedenheit präferieren Vereinsmitglieder – insbesondere aufgrund der emotionalen Bindung und der damit verbundenen Loyalität zum Verein – die Ausübung ihrer Mitbestimmungsrechte (Voice-Option), während nicht-loyale „Kund:innen“ eher die Exit-Option ergreifen. In diesem Zusammenhang lässt sich beispielhaft die Mitgliederversammlung des FC Bayern München e.V. im November 2021 anführen. Aufgrund der Unzufriedenheit mit dem Sponsor Qatar Airways hatte ein Mitglied versucht, über den diesbezüglichen Sponsoring-Vertrag abstimmen zu lassen. Der entsprechende Antrag wurde mit Verweis auf die Vereinssatzung abgelehnt, wobei sich folgende grundsätzliche Frage ergibt: Welche institutionalisierten Möglichkeiten der Mitbestimmung existieren für Mitglieder im deutschen Profifußball? Durch die Sammlung und Auswertung von 135 Satzungen von den Vereinen der ersten vier deutschen Fußballligen wird erstmals eine systematisch basierte Übersicht von Mitbestimmungsmöglichkeiten generiert, aus denen sich acht Kategorien und 65 Indikatoren der Mitgliederpartizipation ergeben. Schlüsselwörter: Emotion, Voice, Exit, Loyalität, Fan
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