Inhalt
ZeHf – Zeitschrift für empirische Hochschulforschung
1-2023: Innovative Bildungstechnologien und technologiegestütztes Lernen als Gegenstand moderner Hochschulforschung
Editorial
Maximilian Sailer / Johannes Abel / Judith Schweppe: Bildungstechnologische Fragen in der Hochschullehre im Überblick (im Open Access verfügbar)
Florian Trauten / Carolin Eitemüller / Maik Walpuski: Lernaufgaben mit automatisiertem Feedback in einem digitalen Hochschultutorium zur Vorlesung der Allgemeinen Chemie als Angebot zur Binnendifferenzierung
Caroline Götz / Paul Erhardt / Simone N. Löffler: Selbstwirksamkeit in selbstregulierten Lernprozessen an Hochschulen mithilfe von Podcasts fördern – eine Interventionsstudie mit Interaktivem Ambulantem Assessment
Lea Grotegut / Katrin B. Klingsieck: Kompetenzentwicklung in der Lehrkräftebildung: der Mehrwert einer digitalen Simulation
Stefan Behrendt / Jan Köllner / Kristina Kögler / Christine Sälzer / Andreas Just: Konstruktion und psychometrische Prüfung eines Tests zur Diagnostik mathematischer Studieneingangsleistungen
Elisabeth Mayweg / Natalie Enders / Carla Bohndick / Jana Rückmann: Online, blended oder Präsenz? Ein systematisches Literaturreview von Metaanalysen zur Effektivität hochschulischer Lehrformate
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Leseproben
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Abstracts
Bildungstechnologische Fragen in der Hochschullehre im Überblick (Maximilian Sailer, Johannes Abel, Judith Schweppe)
In den vergangenen Jahrzehnten hat der technologische Fortschritt den Bereich der primären, sekundären und tertiäre Bildung grundlegend verändert. Entsprechend etabliert sich auch in der Hochschulforschung der Begriff „Bildungstechnologie“. Der Beitrag skizziert den Forschungsstand zum technologiebasierten Lernen im Hochschulbereich und stellt ein deskriptives Modell vor, das vier verschiedene lernrelevante Kontexte und Komponenten einbezieht. Wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit dem Einsatz von Bildungstechnologien in der Hochschullehre befassen, weisen eine erfreuliche Bandbreite auf und rücken eine Vielzahl von unterschiedlichen Fragestellungen und Forschungsinteressen in den Fokus. Dabei werden drei thematische Schwerpunkte besonders häufig fokussiert, die auch untereinander Bezüge aufweisen: (1) Instruktionsansätze und didaktische Vermittlungskonzepte, die umfassende Lernepisoden strukturieren; (2) Szenarien und Formate, die Lernprozesse unterstützen; (3) Systeme und Methoden, die Lernprozesse erfassen, formativ steuern und bewerten. Anschließend werden die einzelnen Beiträge des Themenhefts vorgestellt und entlang der skizzierten Schwerpunkte eingeordnet. Als Fazit kann festgehalten werden, dass die „neu entdeckte“ Aufmerksamkeit für Bildungstechnologien genutzt werden sollte, um dieses Forschungsfeld im deutschsprachigen Raum zu stärken. Schlüsselwörter: Bildungstechnologien, Hochschulforschung, digitale Lehr/Lernszenarien
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Lernaufgaben mit automatisiertem Feedback in einem digitalen Hochschultutorium zur Vorlesung der Allgemeinen Chemie als Angebot zur Binnendifferenzierung (Florian Trauten, Carolin Eitemüller, Maik Walpuski)
Die hohen Abbruchquoten in naturwissenschaftlichen Studiengängen im Allgemeinen und speziell in der Chemie wurden zum Anlass genommen, ein digitales, binnendifferenzierendes Förderangebot für Chemiestudierende im ersten Semester zur Erhöhung des Studienerfolgs zu entwickeln. Da die Überwindung von Vorwissensdefiziten entscheidend für den Verbleib im Studium ist (Heublein et al., 2017), wurden Online-Lernaufgaben entwickelt, die basierend auf der individuellen Performance in einem multiple-try Feedback Algorithmus automatisiert adaptives Feedback bereitstellen. In einem Prä-post- Vergleichsgruppendesign wurde zudem die Rolle des Vorwissens auf die Wirksamkeit der zwei adaptiven Feedback-Algorithmen (elaboriert vs. korrektiv) untersucht, da die aktuelle Befundlage diesbezüglich keine eindeutigen Schlüsse zulässt. Für Studierende, die zuvor keinen Chemie Leistungskurs belegt haben, konnte dabei ein signifikanter positiver Effekt für adaptives elaboriertes Feedback gefunden werden. Schlüsselwörter: Adaptives Feedback, Digitalisierung, Online-Lehre, Chemie, Studieneingangsphase, Hochschuldidaktik
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Selbstwirksamkeit in selbstregulierten Lernprozessen an Hochschulen mithilfe von Podcasts fördern – eine Interventionsstudie mit Interaktivem Ambulantem Assessment (Caroline Götz, Paul Erhardt, Simone N. Löffler)
Selbstwirksamkeit (SW) im Selbstregulierten Lernprozess (SRLP) gilt als wichtiger Faktor, um Studienerfolg an Hochschulen vorauszusagen. Wir verwendeten Interaktives Ambulantes Assessment in Kombination mit Podcasts, um die SW im SRLP zu fördern. Dafür bearbeiteten Studierende (N = 106) drei Mal täglich Abfragen zu ihrem Lernprozess, die ihnen über elektronische Tagebücher präsentiert wurden. Unterschiede zwischen der Kontrollgruppe (KG) ohne Feedback und der Interventionsgruppe (IG) mit täglichem individualisiertem Feedback, basierend auf den Tagebucheinträgen, in Kombination mit Podcasts, wurden mittels Multilevelanalysen geprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass die SW im SRLP der IG innerhalb der Interventionsphase, in Relation zu einer Baselinephase und im Vergleich zur KG, gefördert werden konnte. Entsprechend konnte im Prä-Post-Vergleich eine größere Steigerung der SW-Erwartung (vgl. Schwarzer & Jerusalem, 1999) bei der IG (im Vergleich zur KG) nachgewiesen werden. Schlüsselwörter: Selbstwirksamkeit, Selbstreguliertes Lernen, Interaktives Ambulantes Assessment, Echtzeit-Intervention, Podcasts, Multilevel Analysen
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Kompetenzentwicklung in der Lehrkräftebildung: der Mehrwert einer digitalen Simulation (Lea Grotegut, Katrin B. Klingsieck)
Die Förderung diagnostischer Kompetenz in der Lehrer*innenbildung birgt zwei Herausforderungen: Erstens bleibt in großen Lehrveranstaltungen wenig Raum für die notwendige Anwendung theoretischen Wissens, zweitens können Fehlentscheidungen in realen diagnostischen Situationen gravierende negative Folgen für Schüler*innen haben. Eine digitale Simulation kann beiden Herausforderungen begegnen. In diesem Beitrag wurde eine digitale, problemorientierte Simulation zur Förderung diagnostischer Kompetenz von Lehramtsstudierenden evaluiert und mit einer textbasierten, problemorientierten und einer lehrendenzentrierten Kontrollgruppe verglichen. Die Ergebnisse zeigen positive Effekte für die digitale Simulation hinsichtlich der selbstbestimmten Motivation, aber einen geringeren Wissenszuwachs im Vergleich zum lehrendenzentrierten Setting. Die Selbstwirksamkeit nahm in allen drei Gruppen zu. Eine digitale Simulation bietet in der untersuchten Form somit einen, wenn auch geringen, Mehrwert für die Lehrkräftebildung im Bereich der Kompetenzentwicklung. Schlüsselwörter: Lehrkräftebildung, diagnostische Kompetenz, digitale Simulation, problemorientiertes Lernen
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Konstruktion und psychometrische Prüfung eines Tests zur Diagnostik mathematischer Studieneingangsleistungen (Stefan Behrendt, Jan Köllner, Kristina Kögler, Christine Sälzer, Andreas Just)
Eingangsvoraussetzungen im Bereich Mathematik sind für den Erfolg in der Studieneingangsphase von MINT-Studiengängen von übergeordneter Bedeutung. Dennoch werden mathematische Basisfähigkeiten aus der Sekundarstufe I in Wiederholungsund Unterstützungsmaßnahmen häufig vernachlässigt. Gleichermaßen fehlen geeignete diagnostische, qualitätsgeprüfte Instrumente für diesen Zweck. Der Beitrag stellt ein reliables und sowohl inhaltlich als auch differenziell sowie prognostisch valides computerbasiertes Instrument zur Diagnose dieser Fähigkeiten vor. Eine Papier- und eine Online-Version messen dasselbe Konstrukt. Die Online-Version enthält ein Instant-Feedback, welches sowohl Leistungs- als auch Verbesserungsrückmeldungen integriert. Im Ausblick werden noch ausstehende, zentrale Entwicklungs- und Prüfungsschritte thematisiert. Schlüsselwörter: Mathematik der Sekundarstufe I, Online-Self-Assessment, Instant-Feedback, Studieneingangstest, MINT-Studiengänge, Studieneingangsphase
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Online, blended oder Präsenz? Ein systematisches Literaturreview von Metaanalysen zur Effektivität hochschulischer Lehrformate (Elisabeth Mayweg, Natalie Enders, Carla Bohndick, Jana Rückmann)
Aktuelle Überlegungen zur Gestaltung effektiver Hochschulehre drehen sich vermehrt auch um die Wahl eines geeigneten Lehrformats, d.h. wie und in welchem Ausmaß soll Lehre (weiterhin auch) im Digitalen stattfinden. Der vorliegende Beitrag basiert auf einem systematischen Literaturreview von N = 44 Metaanalysen (Publikationszeitraum 2011–2022) zur lernbezogenen Effektivität der Lehrformate Onlinelehre und Blended Learning (inklusive Flipped Classroom) im Vergleich mit traditioneller Präsenzlehre. Die Ergebnisse liefern eine evidenzbasierte Grundlage für Empfehlungen zum Einsatz der Formate in der Hochschullehre. Es zeigen sich überwiegend kleine positive Effekte der Lehrformate auf kognitive Lernergebnisse, praktische Fertigkeiten und Studierendeneinschätzungen. Seltener werden mittlere Effekte berichtet, wobei sich Blended-Learning-Formate gegenüber reinen Online- und Präsenzformaten leicht im Vorteil zeigen. Die Höhe der Effektstärken ist zudem von den Einschlusskriterien der Metaanalysen abhängig. Moderatorenanalysen zeigen an, dass insbesondere über durch Lehrende veränderbare Gestaltungsmerkmale zusätzliche Varianz aufgeklärt wird. Schlüsselwörter: Lehrformate, Effektivität, Onlinelehre, Blended-Learning, Flipped Classroom, Review
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