Beschreibung
In Brasilien spielt Fußball eine bedeutende gesellschaftliche Rolle, jedoch waren Frauen lange Zeit davon ausgeschlossen. Die vorliegende ethnographische Studie beleuchtet, wie brasilianische Frauen im Amateurfußball von Rio de Janeiro soziale und geographische Räume erobern und dabei Geschlechterverhältnisse neu definieren – ein wichtiger Beitrag zur Debatte über Geschlecht, Sport und städtische Räume.
Der brasilianische Amateurfußball, ein Symbol der Nation, wurde von Männern dominiert, während Frauen lange Zeit ausgeschlossen waren. Trotz gesetzlicher Änderungen seit 1979 sind Frauen nach wie vor in den stark geschlechtsspezifischen Fußballkreisen eingeschränkt. Die vorliegende ethnographische Studie begleitete Frauenamateurteams, Trainerinnen und Schiedsrichterinnen in Rio de Janeiro, um sowohl Grenzen als auch Möglichkeiten weiblicher Raumeroberungen im brasilianischen Fußball deutlich zu machen. Diese Auseinandersetzung ermöglicht die Neuverhandlung von Geschlechterordnungen und -identitäten sowie alternative Lebensperspektiven.
Die Studie gewährt Einblicke in den Alltag unterprivilegierter brasilianischer Frauen, die trotz Tabus und Vorurteilen zahlreiche soziale und städtische Hindernisse überwinden, um im Amateurfußball aktiv zu sein. Auf diese Weise regt das Buch zur Reflexion über Fußball als gesellschaftlichen Verhandlungsraum an.
Die Autorin:
Dr. Julia Haß, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin
Die Fachbereiche:
Gender Studies, Soziologie
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