Inhalt
FZG – Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien
2-2017: Kulturalisierung und Geschlecht
Elke Frietsch: Kulturalisierung und Geschlecht
Aufsatz
Gabriele Dietze: Sexueller Exzeptionalismus als Kulturalisierung von Geschlecht und Sexualität
Bettina Dennerlein: Kulturalisierung transnational. Der Streit um Ehe, Familie und Sexualität ‚im Islam‘
Interview
Elke Frietsch / Chaza Charafeddine: „Was mich interessiert, ist der Körper!“
Bettina Dennerlein / Angie Abdelmonem: Wider die Kulturalisierung sexualisierter Gewalt. Ein Streit um Diskurshoheit.
Aufsatz aus dem Offenen Call
Jenny Adler Zwahlen / Yvonne Weigelt-Schlesinger / Torsten Schlesinger: Grenzziehungsprozesse von Migrantinnen beim Zugang zum Sport in interkulturellen Vereinen
Aktuelles Essay
Andrea Maihofer: Säkularismus – Wie weiter? Ein Essay
Rezensionen
Sigrid Schmitz: Zur Geschlechtlichkeit von Robotic Companions
Annegret Erbes: Möglich ist es – geteilte Elternschaft in Familien
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Abstracts
Sexueller Exzeptionalismus als Kulturalisierung von Geschlecht und Sexualität (Gabriele Dietze)
Unter Sexuellem Exzeptionalismus wird ein deutsch/europäisches Überlegenheitsnarrativ verstanden, das sich an einer behauptet repressiven muslimischen Geschlechterordnung entfaltet. Dabei findet eine Kulturalisierung von orientalisiertem Geschlecht statt. Diese ist diskursiv mit uneingestandenen Emanzipationsdefiziten des Westens verflochten: mit ambivalenten Nachwirkungen der Sexuellen Revolution, unvollendeten Frauen- und Homosexuellenbewegungen, der schleichenden Auflösung der heteronormativen Kernfamilie und der neoliberalen Anrufung, ‚sexuelle Unternehmer_in‘ ihrer/seiner selbst sein zu sollen. Nach einer Genealogie problematischer Kulturbegriffe konfrontiert ein zweiter Teil des Aufsatzes okzidentalistische Überlegenheitsnarrative mit migrantischen Gegenreden aus der Populärkultur. Zuletzt werden die entwickelten Thesen in den Kontext soziologischer Untersuchungen über die abendländische Liebes- und Sexualordnung gestellt und versucht, Rückkopplungsaspekte von Fremd- und Eigenwahrnehmung zu erfassen. Schlagwörter: Antimuslimischer Rassismus; Okzidentalismuskritik; Sexualpolitik; Familiensoziologie; Migration und Gender
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Kulturalisierung transnational. Der Streit um Ehe, Familie und Sexualität ‚im Islam‘ (Bettina Dennerlein)
Aus der Perspektive konservativer islamischer Diskurse zu Ehe, Familie und Sexualität untersucht der Artikel Kulturalisierung als transnationale Strategie der Aushandlung von Differenz und Anerkennung. Gefragt wird sowohl nach den historischen und strukturellen Voraussetzungen dieser Dimension von Kulturalisierung als auch nach deren Wirkung im Rahmen laufender Auseinandersetzungen um Geschlechterverhältnisse in der arabischen Region. Im Vordergrund der Analyse stehen ausgewählte Publikationen aus dem Werk des bekannten ägyptischen Religionsgelehrten Yūsuf al-Qaraḍāwī (geb. 1926). Besondere Aufmerksamkeit wird der spezifischen transnationalen Konnektivität konservativer islamischer Positionen gewidmet. Es wird gezeigt, wie sich Kulturalisierung als transnational vernetzte und legitimierte Strategie mit spezifischen Formen der Naturalisierung und Sakralisierung verschränkt. Kulturalisierung trägt im Ergebnis dazu bei, Geschlechterdifferenz als Kern islamischer Identität zu enthistorisieren und damit gerade auch gegenüber innermuslimischer Kritik zu immunisieren. Schlagwörter: Yūsuf al-Qaraḍāwī; Kulturalisierung; Geschlechterdifferenz; Naturalisierung; Sakralisierung
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Grenzziehungsprozesse von Migrantinnen beim Zugang zum Sport in interkulturellen Vereinen (Jenny Adler Zwahlen, Yvonne Weigelt-Schlesinger, Torsten Schlesinger)
Im europäischen Raum wird ein hoher Anteil an Migrantinnen insbesondere aus den Herkunftsregionen Südosteuropa, Afrika, Südamerika sowie Asien konstatiert, die sportlich inaktiv und in Sportvereinen deutlich unterrepräsentiert sind. Sowohl in der Migrationsforschung als auch in der sportbezogenen Integrationsforschung wird bislang weitgehend vernachlässigt, dass Migrantinnen auch durch interkulturelle Vereine mit Bewegungsangeboten in den Sport integriert werden. Dieser Artikel untersucht ethnische und geschlechtsbezogene Grenzziehungsprozesse hinsichtlich der Sportpartizipation von Migrantinnen. Die Resultate einer Fallstudie in einem interkulturellen Verein in der Schweiz indizieren vielfältige veränderliche, durchlässige und miteinander verwobene Grenzziehungsprozesse. Diese können jedoch durch bedarfsgerechte Angebotsstrukturen und eine integrationsförderliche Kultur im Verein reduziert werden. Abschließend werden Empfehlungen für die Forschung und die Sportpraxis im Bereich sportbezogener Integration vorgelegt. Schlagwörter: Sportpartizipation; Migrationshintergrund; Integration; Boundary work; Schweiz
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