Beschreibung
Der Übergang aus der Elternzeit zurück in die Erwerbstätigkeit ist selten durch eine nahtlose Rückkehr an den Arbeitsplatz gekennzeichnet. Der berufliche Wiedereinstieg in Unternehmensberatungen stellt allerdings einen besonders sensiblen Prozess des (Neu-)Austarierens des Verhältnisses zwischen den Lebensdomänen dar. Eben dieser Prozess wird in der vorliegenden Studie näher in Augenschein genommen und gefragt, wie der fokussierte Übergang im organisationalen Kontext von Unternehmensberatungen durch Praktiken hergestellt, gerahmt und vollzogen wird.
Um diese Prozesse empirisch zu untersuchen, wurde ein multidimensionales Forschungsdesign angelegt. Im Zuge dessen wurden in zwei Unternehmensberatungen Verantwortliche des Personalbereichs, Führungskräfte mit Erfahrungen zur Begleitung von Wiedereinsteigenden nach der Elternzeit und betroffene Väter und Mütter, die in der Rolle als Unternehmensberater bzw. Unternehmensberaterin tätig sind, mittels qualitativer Interviews befragt. Durch praxisfokussierte Analysen wird der Übergang in seiner kontextuellen Herstellung und in seinem relationalen prozesshaften Vollzug erforscht und die Aushandlung von Grenzen als zentrales Phänomen und Schlüsselkategorie zur Erklärung der Herstellung des Übergangs zu Tage gefördert. Dabei wird anschaulich, wie durch mit dem Übergang einhergehende Veränderungen (potenzielle) Gefährdungen für Lebensbereiche entstehen. Diese gilt es in zeitlicher, räumlicher, inter- und intrapersoneller Dimension durch die Aushandlung von Grenzen durch deren Reproduktion und/oder Bearbeitung (präventiv) zu reglementieren und zu schützen. Im Zuge dessen erhärtete sich die These, dass je größer die Differenz der Lebenssituation vor und nach der Elternzeit im Hinblick auf die jeweils damit einhergehenden Erfordernisse und Verantwortungen ist, sich umfassendere Grenzaushandlungsbedarfe im Zuge des Übergangs ergeben.
Inhaltsverzeichnis + leseprobe
Die Autorin:
Dr. des. Eva Heinrich, Eberhard Karls Universität Tübingen
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Forschende und Lehrende der Soziologie und Sozialwissenschaften
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.