Beschreibung
China unterhält mit fast allen Staaten Afrikas ein dichtes Geflecht politischer und wirtschaftlicher Beziehungen. Entlang wichtiger Politikfelder vom Handel über Investitionen bis hin zu Sicherheitsfragen untersucht der Autor Chancen und Gefahren dieser Kooperation für China und seine Partner in Afrika. Er zeigt die Komplexität einer Beziehung auf, die sich vereinfachenden Etikettierungen wie Entwicklungspartnerschaft oder Neokolonialismus entzieht.
Nicht erst seit der Proklamation der Neue-Seidenstraße-Initiative 2013 ist das Engagement Chinas in Afrika groß. Mit dem Forum für die China-Afrika-Kooperation wurde bereits 2000 eine gemeinsame Konsultationsplattform geschaffen, viele bilaterale Beziehungen reichen in die Phase der Dekolonisation Afrikas zurück. Die Wahrnehmung dieser Kooperation fällt jedoch sowohl aus der Binnen- wie der Außenperspektive oft ambivalent aus: Unübersehbaren Beiträgen zur Entwicklung vieler afrikanischer Staaten stehen Warnungen vor zu großen Abhängigkeiten von der Volksrepublik und deren wachsendem politischen Einfluss auf dem Kontinent gegenüber. Das Buch untersucht entlang wichtiger Politikfelder vom bilateralen Handel über chinesisches Investitionsverhalten bis hin zu sicherheitspolitischen Fragen die Komplexität der China-Afrika-Beziehungen. Dabei werden die wesentlichen Ziele und Interessen chinesischer Afrikapolitik ebenso betrachtet wie die Erwartungen der Partner. Besonderes Augenmerk liegt auf den Machtasymmetrien, die aus den überwiegend bilateral angelegten Beziehungen resultieren. Es wird aufgezeigt, dass sich diese nicht unter vereinfachenden und polarisierenden Etiketten wie erfolgreiche Entwicklungspartnerschaft oder Neokolonialismus erfassen lassen, sondern sich je nach den Gegebenheiten des Partnerlandes sehr deutlich unterscheiden können. Im Ergebnis wird argumentiert, dass es im langfristigen Interesse der Volksrepublik selbst liegt, seinen afrikanischen Partnern möglichst faire und beiderseits befriedigende Beziehungen anzubieten und entsprechende Adjustierungen seiner Politikansätze vorzunehmen.
Der Autor:
Prof. Dr. phil. Sven Bernhard Gareis lehrt Politikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
Die Zielgruppe:
Lehrende und Forschende der Politikwissenschaft; Praxis der Politik
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