Beschreibung
Der wirtschaftliche, technologische, politische, wissenschaftliche und militärische Aufstieg Chinas hat erhebliche Auswirkungen sowohl auf das internationale System als auch auf die regionale Konstellation in Ostasien. Die Volksrepublik selbst versteht diese Entwicklung als Wiederaufstieg, als Rückkehr in eine führende globale Position. In dieser Studie wird dieser Prozess ebenso reflektiert wie die Frage diskutiert, mit welchen Konzepten und Strategien das internationale Umfeld künftig auf Chinas erstarktes Selbstbewusstsein reagieren könnte.
Der Aufstieg Chinas ist in Geschwindigkeit und Multidimensionalität historisch präzedenzlos. China beruft sich auf die führende globale Position, die das Land in 18 von 20 nachchristlichen Jahrhunderten innegehabt habe und die durch die Interventionen der imperialistischen Mächte zerstört worden sei. Es spricht wenig dafür, dass dieser sich seit dem Beginn der Reform- und Öffnungspolitik Deng Xiaopings 1978 entfaltende Prozess beendet oder gar umgekehrt werden kann. Der wahrscheinliche Aufstieg Chinas zur größten Volkswirtschaft der Welt, voraussichtlich in den 2030er Jahren, wird eine weitere globale Zäsur darstellen. Entscheidend wird sein, mit welchen Konzepten und Strategien China selbst und die internationale Umwelt – in dieser Reihenfolge – künftig mit diesem Aufstieg umgehen.
Friedenspolitisch notwendig erscheint vor diesem Hintergrund eine Politik, die Verfeindungsprozesse nicht vorantreibt, Decoupling und Containment entgegentritt, China wo erforderlich sehr deutlich kritisiert, aber nicht dämonisiert, und Kooperationsformate mit China zielgerichtet fortsetzt. Von der Europäischen Union könnte eine solche Politik aufgrund ihrer Spezialisierungsvorteile in Bezug auf Interessenausgleich und Konsensbildung verfolgt werden. Eine weitere Versicherheitlichung aller Themen und Beziehungen im Indo-Pazifik und eine noch zunehmende Dominanz der amerikanisch-chinesischen Konkurrenz um Macht und Hegemonie gegenüber den Eigendynamiken der Region dürfte zur weiteren Verfestigung und Zuspitzung des Konflikts führen und Europa in eine Statistenrolle befördern.
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Der Autor:
Prof. Dr. Michael Staack, Institut für Internationale Politik, Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr, Hamburg
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Die Zielgruppe:
Forschende und Praxis der Politikwissenschaft
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