Beschreibung
Dissertation in der Fakultät Erziehungswissenschaft und Soziologie, Technische Universität Dortmund
Obwohl die Arbeitsbedingungen im Kindertagespflegewesen anders als in der Kindertagesstätte organisiert sind, gilt die Kindertagespflege als gleichwertiges Angebot innerhalb der Trias Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern unter drei Jahren. Vor diesem Hintergrund beleuchtet Spanu die Aspekte der biografischen Ressource, der Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie der gesellschaftlichen Anerkennung von Kinderpfleger*innen im Kindertagespflegewesen. Das Buch zeigt Strategien auf, der Deprofessionalisierung entgegenzuwirken.
Aus dem Inhalt:
- as Spannungsfeld Qualifizierung-Professionalisierung-Beruf. Eine Standortbestimmung der Kinderpfleger*innen im Kindertagespflegewesen
- Das Kindertagespflegewesen – Aktuelle Befunde und Entwicklungen
- Empirie
- Gesamtfazit der Arbeit – Schlussbemerkungen und Konsequenzen
- Ausblick oder ein möglicher Forschungsentwicklungsrahmen
Die Kindertagespflege stellt in Deutschland inzwischen eine wichtige Säule im frühkindlichen Betreuungssystem dar, die bislang kaum durch wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse stabilisiert wird. Dies betrifft vor allem Kinderpfleger*innen, die im Handlungsfeld der Kindertagespflege tätig sind. Die Qualitätsdebatte ist eine Folge nationaler und internationaler Diskurse innerhalb des gesamten Felds der Bildung und der Bildungssysteme, in denen gleichermaßen fachwissenschaftliche Entwicklungen wie auch gesellschaftliche Erwartungen aufeinandertreffen. Politische Entscheidungen drohen das Feld der personenbezogenen Dienstleistungsberufe mehr zu deprofessionalisieren als seinen qualitativen Ausbau zu befördern. Da überwiegend zertifizierte, nicht grundständig ausgebildete Personen in ihm arbeiten, ist auch das Kindertagespflegewesen kritisch zu überprüfen. Die berufsschulische Bildungslandschaft weist mit der Kinderpfleger*innenausbildung einen Beruf aus, der geeignet erscheint, der zunehmenden Deprofessionalisierung aufgrund des aktuellen Fachkräftemangels entgegenzuwirken. Die Genese der Kinderpfleger*innenausbildung macht außerdem deutlich, dass der Beruf in regelmäßigen Abständen in Vergessenheit geraten ist. Drei wiederkehrende Aspekte sind bis heute relevant: Die biografischen Verläufe, Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie die gesellschaftlichen Anerkennungspraktiken, die sich hinsichtlich der Frauenerwerbsarbeit mit einer ungewöhnlichen Gleichheit abbilden lassen. Werden die tradierten Muster aufgelöst? Setzt die Ausbildung sinnvoll am Arbeitsmarkt der Bildung, Erziehung und Betreuung Dreijähriger mit seinen Erfordernissen an? Spanu stellt dazu verschiedene Strategien vor.
Die Autorin:
Stephanie Spanu, abgeordnete Lehrerin, Studienrätin im Hochschuldienst, Institut für Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung und Pädagogik der frühen Kindheit, TU Dortmund
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppe: Forschende und Lehrende der Erziehungswissenschaft, Praxis der Sozialpädagogik
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