Inhalt
Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research
1-2020: Gender in der frühen Kindheit
Schwerpunktbeiträge
Melanie Kubandt: Die Vielfalt und Varianz geschlechtlicher Praktiken. Zum Mehrwert ethnographischer Forschungszugänge in der Kindertageseinrichtung
Wilfried Smidt / Eva-Maria Embacher / Katharina Kluczniok: Gleich oder anders? Geschlechtsspezifische Befunde zur kindlichen Interaktionsqualität im Kindergarten in Österreich
Elisa Oppermann / Lena Keller / Yvonne Anders: Geschlechtsunterschiede in der kindlichen MINT-Lernmotivation: Forschungsbefunde zu bestehenden Unterschieden und Einflussfaktoren
Freie Beiträge
Anja Linberg / Lars Burghardt: Altersmischung als Herausforderung ‒ Zusammenhänge von Krippenqualität und der Altersspanne der Gruppe
Maria Sophie Schäfers / Claas Wegner: Diagnose und Förderung von naturwissenschaftlicher Begabung in der Kita. Darstellung des aktuellen Forschungsstands
Michael Mutz / Peggy Albrecht / Johannes Müller: Die Nutzung von öffentlichen Spielplätzen und ihr Beitrag zur täglichen Bewegungsaktivität von Kindern im Grundschulalter
Kurzbeiträge
Imke Lange: „Mehrsprachigkeit als Handlungsfeld Interkultureller Schulentwicklung (MIKS)“. Einblicke in Erfahrungen mit dem Einbezug von migrationsbedingter Mehrsprachigkeit in Grundschulen
Michael Görtler: Zeit als (knappe) Ressource sozialpädagogischen Handelns: Eine empirische Untersuchung zur Bedeutung von Zeit in der sozialpädagogischen Praxis
Rezensionen
Sabina Schutter: Markus Andrä (2019): Die Konstruktion von Männlichkeit in kindheitspädagogischen Interaktionen; Petra Focks (2016): Starke Mädchen, starke Jungen; Silke Hubrig (2019): Geschlechtersensibles Arbeiten in der Kita; Tim Rohrmann, Christa Wanzeck-Sielert (2018): Mädchen und Jungen in der Kita
Magdalena Maria Kuhn: Anja Schierbaum (2018): Herausforderungen im Jugendalter. Wie sich Jugendliche biographischen und gesellschaftlichen Anforderungen zuwenden. Eine rekonstruktive Studie zu weiblicher Adoleszenz und Sozialisation
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Abstracts
Die Vielfalt und Varianz geschlechtlicher Praktiken. Zum Mehrwert ethnographischer Forschungszugänge in der Kindertageseinrichtung (Melanie Kubandt)
Frühpädagogische Geschlechterstudien in Deutschland fokussieren oftmals ausschließlich auf Unterschiede zwischen (zwei) Geschlechtern. Am Beispiel eines ethnographischen Projekts zu doing gender in der Kindertageseinrichtung wird in Abgrenzung zu einer Differenzperspektive der Mehrwert einer Forschungsperspektive auf Geschlechterkonstruktionen zur Diskussion gestellt. In dieser Perspektive wird Geschlechterdifferenz nicht vorab als gegeben gesetzt, sondern der Prozess der Geschlechterdifferenzierung empirisch untersucht. Ethnographische Forschungsperspektiven können alternative Sichtweisen auf Bedeutungsdimensionen von Geschlecht in Kindertageseinrichtungen bieten, die die Vielfalt und Komplexität geschlechtlicher Praktiken im pädagogischen Alltag abzubilden vermögen. Schlagwörter: doing gender, Geschlechterdifferenzen, Ethnographie, Kindertageseinrichtungen, Reifikation
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Gleich oder anders? Geschlechtsspezifische Befunde zur kindlichen Interaktionsqualität im Kindergarten in Österreich (Wilfried Smidt, Eva-Maria Embacher, Katharina Kluczniok)
Der Stand der empirisch-wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Kategorie „Geschlecht“ in der Pädagogik der frühen Kindheit ist im deutschsprachigen Raum durch deutliche Defizite gekennzeichnet. Dies gilt besonders mit Blick auf Fragen zur Qualität kindlicher Interaktionsprozesse in Kindergärten. Im Beitrag wird dieses Forschungsdesiderat aufgegriffen, indem geschlechtsspezifische Unterschiede in der kindlichen Interaktionsqualität anhand einer Stichprobe von 254 Kindern aus 81 Kindergärten aus Tirol/Österreich analysiert werden. Kindliche Interaktionsqualität wird mit dem Instrument „Individualized Classroom Assessment Scoring System” (inCLASS) in den Domänen „Teacher Interactions“, „Peer Interactions“, „Task Orientation“ und „Conflict Interactions“ eingeschätzt. Während die Ergebnisse kaum signifikante Geschlechtsunterschiede liefern, erweist sich die als Kontrollvariable erhobene kindliche Sprachkompetenz – bei allerdings kleinen Effektstärken – als prädiktiv für die kindliche Interaktionsqualität. Die Befunde werden mit Blick auf Limitationen und pädagogisch-praktische Implikationen diskutiert. Schlagwörter: kindliche Interaktionsprozesse, Qualität, Geschlecht, Kindergarten
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Geschlechtsunterschiede in der kindlichen MINT-Lernmotivation: Forschungsbefunde zu bestehenden Unterschieden und Einflussfaktoren (Elisa Oppermann, Lena Keller, Yvonne Anders)
Der Forschungsüberblick skizziert die Entwicklung von Geschlechtsunterschieden in der kindlichen Lernmotivation in MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Geschlechtsunterschiede in der MINT-Lernmotivation zeichnen sich in nationalen sowie internationalen Studien teilweise bereits in der Kita ab. Mit Blick auf die Bedingungsfaktoren weisen erste Ergebnisse auf Unterschiede in der Häufigkeit und Qualität früher MINT-Lerngelegenheiten im Elternhaus hin. Die Befundlage zu potentiellen Einflüssen in Kindertagesstätten ist unzureichend. Insgesamt wird ein großer Forschungsbedarf zur frühen MINT-Lernmotivation sowie zu den Einflussfaktoren im Elternhaus und in der Kita im Allgemeinen deutlich. Schlagwörter: Literaturüberblick, frühe Bildung, Geschlecht, Lernmotivation, MINT
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Altersmischung als Herausforderung ‒ Zusammenhänge von Krippenqualität und der Altersspanne der Gruppe (Anja Linberg, Lars Burghardt)
Die Entwicklung, welche Kinder in ihren ersten drei Lebensjahren vollziehen, ist enorm. Neben dem rasanten Gewinn an kognitiven und sozio-emotionalen Fähigkeiten, erlernen Kinder auch sich selbst fortzubewegen oder sprachlich mitzuteilen. Mit der Aufgabe diesen unterschiedlichen Fähigkeiten und damit Bedürfnissen innerhalb einer Gruppe gerecht zu werden, sind pädagogische Fachkräfte in Kinderkrippen täglich konfrontiert. Der Beitrag geht der Frage nach, ob die Altersmischung innerhalb der Krippengruppe (definiert als gleichzeitige Betreuung von Kindern mehrerer Jahrgänge mit einem Altersabstand von mindestens 12 Monaten) als Strukturmerkmal negative Zusammenhänge mit der beobachteten Prozessqualität aufweist. Weiter steht die Frage im Fokus, ob spezifische Anpassungen an die vorherrschende Altersmischung zu einer Abschwächung des vermuteten negativen Effekts führen können. Die Ergebnisse zeigen, dass mit zunehmender Altersspanne eine geringere Qualität zu verzeichnen ist. Ebenfalls zeigen sich moderierende Effekte von Anpassungsstrategien wie der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen oder der Besuch von spezifischen Fortbildungen. Die Ergebnisse werden in den Forschungsstand eingebettet, diskutiert und praktische Implikationen abgeleitet. Schlagwörter: Altersmischung, Altersspanne, Krippenqualität, KRIPS, Strukturqualität
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Diagnose und Förderung von naturwissenschaftlicher Begabung in der Kita. Darstellung des aktuellen Forschungsstands (Maria Sophie Schäfers, Claas Wegner)
Diagnose und Förderung von naturwissenschaftlicher Begabung im Kita- und Vorschulalter ist seit einigen Jahren ein fester Bestandteil der Bildungspläne der deutschen und österreichischen Bundesländer. Jedoch wurden seither bestehende Programme zur Förderung selten evaluiert, Gelingensbedingungen in Bezug auf die Erzieher*innen kaum untersucht und sehr wenige Diagnoseinstrumente zur Feststellung einer naturwissenschaftlichen Begabung oder des Fachinteresses entwickelt. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die bisherigen Forschungsergebnisse zu dem Themengebiet Diagnose und Förderung von naturwissenschaftlicher Begabung im Kitaalter und zeigt im Anschluss Forschungslücken auf, die es in weiteren Vorhaben zu bearbeiten und zu schließen gilt. Schlagwörter: Naturwissenschaftliche Begabung, Frühkindlich, Review, Forschungsstand
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Die Nutzung von öffentlichen Spielplätzen und ihr Beitrag zur täglichen Bewegungsaktivität von Kindern im Grundschulalter (Michael Mutz, Peggy Albrecht, Johannes Müller)
Vor dem Hintergrund eines vielfach konstatierten zunehmenden Bewegungsmangels und längerer Sitzzeiten bei Kindern befasst sich der Beitrag mit der Spielplatznutzung und der damit verbundenen Bewegungsaktivität. Auf Basis einer regionalen Stichprobe von Kindern im Grundschulalter (N=150, 6-11 Jahre) und gestützt auf kombinierte Daten aus Aktivitätstagebüchern, Elternfragebögen und objektiven Messungen der Bewegungsaktivität der Kinder per Akzelerometrie kann gezeigt werden, dass 54 Prozent der untersuchten Kinder öffentliche Spielplätze nutzen, darunter überproportional viele Kinder aus Familien mit niedrigeren formalen Bildungsabschlüssen. Pro 30-minütigem Spielplatzaufenthalt absolvierten die Kinder im Durchschnitt 754 Schritte und erreichten sechs Minuten Bewegungsaktivität in einer gesundheitsrelevanten Intensität. Regressionsanalysen zeigen, dass die Nutzung von Spielplätzen positiv und signifikant zur täglichen Bewegung von Kindern beiträgt. Die Größe des Effekts ist etwa vergleichbar mit der einer Mitgliedschaft im Sportverein. Schlagwörter: Kindheit, Spielplatz, körperliche Aktivität, Gesundheit, soziale Ungleichheit
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