Beschreibung
Welche Bedeutung haben Emotionen für Lehr- und Lernprozesse im Unterricht? Empirische Befunde zeigen, dass sowohl die Emotionen der Lernenden, als auch die der Lehrenden im Zusammenhang mit einem gelungenen Unterricht stehen. Der Sammelband thematisiert daher Emotionen von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern und befasst sich mit möglichen Bedingungsfaktoren sowie Konsequenzen affektiver Merkmale in Schule und Unterricht. Dabei werden theoretische, empirische und handlungspraktisch relevante Beiträge zu Emotionen von Lernenden und Lehrkräften zusammengeführt.
Die Verknüpfung wissenschaftlicher Forschungsbefunde und praktischer Implikationen für Unterrichtsprozesse beleuchtet Möglichkeiten der Förderung einer positiven emotionalen Entwicklung von Lehrkräften und Lernenden in der Schule.
Gewinnertitel Budrich-Lieblingsbuch der didacta 2021
Die Herausgeberinnen:
Dr. Charlott Rubach, University of Irvine, California, USA
Prof. Dr. Rebecca Lazarides, Universität Potsdam
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Forschende und Praxis der Erziehungswissenschaft
Jochen Vatter –
Welche Bedeutung haben Emotionen für Lehr- und Lernprozesse im Unterricht? Empirische Befunde zeigen, dass sowohl die Emotionen der Lernenden, als auch die der Lehrenden im Zusammenhang mit einem gelungenen Unterricht stehen. Der Sammelband thematisiert daher Emotionen von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern und befasst sich mit möglichen Bedingungsfaktoren sowie Konsequenzen affektiver Merkmale in Schule und Unterricht. Dabei werden theoretische, empirische und handlungspraktisch relevante Beiträge zu Emotionen von Lernenden und Lehrkräften zusammengeführt.
Ein wagemutiges Unternehmen, das ganze Feld des von positiven und negativen Emotionen getragenen Geflechts von Erziehung und Unterricht geballt in den Focus der betroffenen Zielgruppen zu rücken. Unterricht und Erziehung können nie ohne emotionale Betroffenheit stattfinden, dessen ist sich jede/r bewusst; aber einmal die ganze Gefühlswelt von Lehrenden und Lernenden von vielen Seiten zu beleuchten und dadurch Gedankenprozesse in die Wege zu leiten, ist ein wesentlicher Verdienst des Budrich Verlags. Überhaupt muss man dem Verlag große Anerkennung dafür aussprechen, dass er den Mut hat auch viele wissenschaftliche Nischen abzudecken.
Dem gegenüber gehören Emotionen (Freude, Ärger, Angst, Zuneigung, Abneigung, etc.) natürlich nicht zu einem Randbereich von Erziehungs- und Unterrichtswissenschaft, aber die Zusammenschau aus verschiedenen Blickwinkeln ist schon bemerkenswert (und aus der Sicht des Rezensenten einzigartig, weil ihm nichts Ähnliches bekannt ist). Was noch besonders erfreut, ist die Tatsache, dass dem Humor-Aspekt eine große Bedeutung zugewiesen wird. Humor, um Lernfreude zu steigern und Ärger, Frust und Langeweile zu verringern oder zu verhindern. Würde sich doch jede Lehrperson um noch mehr Humor im Klassenzimmer und davor bemühen. Vieles wäre wahrscheinlich leichter. “Geht mit Humor alles besser?” heißt ein Kapitel. Hundertprozentig ja.
Emotionen auf Lehrer- und auf Schülerseite und ihr Einfluss auf das Unterrichtsgeschehen werden untersucht, somit ist das Ganze ein dialogischer Prozess, der von beiden Seiten beeinflusst wird.
Insgesamt stellt der Sammelband Untersuchungen vor, die mit vielen Fachbegriffen, Tabellen, Statistiken und notwendiger Weise ausführlichen Literaturhinweisen bestückt sind; ein wissenschaftliches Grundlagenwerk, das seinen Platz in jeder Bibliothek finden sollte, zu der auch ein “Normallehrer” Zugriff haben kann.
Warum fünf Sterne? Weil dem Rezensenten eine Darstellung der Thematik in so einer Komplexität und praxisnaher Fülle noch nicht untergekommen ist.
Danke.