Beschreibung
Wie kann das Philosophieren als Grundkompetenz des Fachs problemorientiert vermittelt und wie können philosophische Bildungsprozesse in der gymnasialen Oberstufe angeregt werden? Paul Georg Geiß rekonstruiert anhand der Theorieansätze von Rehfus, Martens und Rohbeck ein bildungstheoretisches Kompetenzmodell für den Philosophieunterricht, das auch den nicht direkt sichtbaren und prüfbaren Bereich der Kompetenzvermittlung erschließt. Er zeigt praxisnah anhand von Materialien, wie Fachmethoden (philosophische Textarbeit, Gedankenexperiment, Begriffsanalyse, sokratisches Gespräch, philosophisches Argumentieren, Essayschreiben) prozessual als Arbeits- und Unterrichtsmethoden vermittelt und wie kompetenzorientierte Prüfungsaufgaben gestellt werden können. Eine Unterrichtsreihe zum Themenbereich «Glück» konkretisiert beispielhaft die Anforderungen an die Unterrichtsplanung und dient auch als didaktisches Modell für die Philosophielehrerbildung (Referendariat, Unterrichtspraktikum, Maturitätsdiplom).
Die aus der Unterrichtspraxis entstandene Studie ist zugleich auch ein praxisorientiertes Lehrbuch für die PhilosophielehrerInnenausbildung und zeigt die Richtung an, wie in einem lebensweltbezogenen, schülerzentrierten und problemorientierten Unterricht philosophische Denkformen und Arbeitsweisen vermittelt werden. Das Lehrmittel kann für die Philosophiedidaktikausbildung in Deutschland (Referendariat), Österreich (Induktionsphase) und der Schweiz (Maturitätsdiplom) Verwendung finden.
Neben den länderspezifischen Voraussetzungen für kompetenzorientierte Reifeprüfungen (Abitur, Matura, Maturitätsprüfung) rekonstruiert der Autor die Ziele des kompetenzorientierten Philosophieunterrichts aus den philosophiedidaktischen Beiträgen von Wulff Rehfus, Eckehard Martens und Johannes Rohbeck und leitet daraus ein domänenspezifisches Kompetenzmodell für den Philosophieunterricht ab. Das Kompetenzmodell der Einheitlichen Prüfungsanforderungen (EPA) wird auf diese Weise sinnvoll erweitert. Angesichts der Bedeutung der Methoden des Philosophierens für philosophische Bildungsprozesse werden die fachlichen und didaktischen Grundlagen für die philosophische Textarbeit und Begriffsanalyse, für das sokratische Gespräch und philosophische Argumentieren und für das Gedankenexperiment und Essayschreibens vermittelt. Eine Unterrichtsreihe zum Themenbereich „Glück“ veranschaulicht abschließend anhand von Materialien einige Möglichkeiten des kompetenzorientierten Philosophieunterrichts.
Aus dem Inhalt:
- Kompetenzorientierung in der gymnasialen Oberstufe
- Kompetenzorientierte Reifeprüfung in der gymnasialen Oberstufe
- Kompetenzorientierte Philosophiedidaktik
- Arbeits- und Unterrichtsmethoden des kompetenzorientierten Philosophieunterrichts
- Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen zum Themenbereich Glück
Der Autor:
Dr. Paul Georg Geiß, Gymnasiallehrer für die Fächer «Psychologie und Philosophie» und «Geschichte und Politische Bildung» in Wien, Landeskoordinator der Wiener Philosophieolympiade, Lehrbeauftragter für Fachdidaktik an der Universität Wien
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen:
Studierende und Lehrende der Philosophie, Praxis der LehrerInnenausbildung
Jan L. –
Das Werk „Fachdidaktische Philosophie – Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen in der gymnasialen Oberstufe“ von Dr. Paul Georg Geiß umreißt fundamentale Theorien der philosophischen Fachdidaktik und nutzt diese als Grundlage um aufzuzeigen mit welcher Komplexität der Philosophielehrende bei der Unterrichtsplanung konfrontiert wird. Neben den ansprechenden Inhalten des Buches, auf welche ich in wenigen Zeilen eingehen werde, weiß auch die optische Gestaltung des Buches, mit ansprechendem Cover und sehr angenehm zu lesendem Schriftsatz sowie Schriftgröße zu überzeugen. Lediglich die wenigen Abbildungen innerhalb des Buches können stellenweise nicht mit bester Qualität glänzen, was dem insgesamt jedoch sehr guten Eindruck keinen Abbruch tut.
Inhaltlich werden philosophiedidaktische Klassiker wie Rehfuß, Martens und Rohbeck aufgearbeitet und verständlich in einen anschaulichen Kontext eingebettet. Es wird leicht nachvollziehbar, gut vermittelt und in der Theorie fundiert darauf hingearbeitet Methoden für einen besseren Philosophieunterricht zu erschließen in denen zentrale, fachliche Arbeitstechniken den Fokus bilden.
Die in dem Buch gelieferten Beispiele sind sehr anschaulich und gerade für angehende Referendare in besonderem Maße geeignet um den eigenen Philosophieunterricht zu reflektieren. Besonders positiv ist hier zu erwähnen, dass die zuvor eher allgemein ausgearbeiteten Hinweise auf guten Unterricht Anhand einer reihe zum Thema Glück konkret ausgearbeitet und dargelegt werden.
Inhaltlich bleibt mir keine Andere Wahl als die volle Punktzahl zu vergeben. Ein absoluter Volltreffer für interessierte Leser und angehende Lehrkräfte sowie eine wichtige Ergänzung des philosophiedidaktischen Dialogs.
Sehr positiv zu erwähnen ist auch das knapp 50 Seite Register am Ende des Buches, welches ich mir in dieser Form auch in anderen Werken gewünscht hätte.
Insgesamt vergebe ich die maximale Punktzahl für diesen Titel und möchte ihn in besonderem Maße angehenden Referendaren oder Masterstudenten der Philosophie ans Herz legen, welche bereits die fachdidaktischen Grundlagen erworben haben und somit über die Kompetenz verfügen sinnvolle Erkenntnisse aus diesem Buch zu ziehen.