Beschreibung
Menschenrechte und Feminismus stehen in einem wechselseitigen und zugleich produktiven Spannungsverhältnis. Die Autor*innen zeigen auf, dass Menschenrechte an Bedeutung gewonnen haben, ihr Einfluss und ihre Wirkungskraft aber immer wieder intensiv diskutiert werden. Maßgeblich sind hieran feministische Theorien und Bewegungen beteiligt. Vor diesem Hintergrund behandeln die Beiträge unterschiedliche feministische Kontroversen zu Menschenrechten, aktuelle Konfliktfelder sowie Potenziale einer menschenrechtsorientierten feministischen Theorie und Praxis.
Menschenrechte haben auf transnationaler, regionaler, nationaler und lokaler Ebene in den letzten Jahrzehnten an großer Bedeutung gewonnen. Dies zeigt sich vor allem daran, dass völkerrechtliche Vereinbarungen und das internationale Menschenrechtsschutzsystem zunehmend ausdifferenziert und weiterentwickelt werden. Auch dienen Menschenrechte zunehmend als normativer Referenzrahmen und politisches Druckmittel für soziale Bewegungen und gesellschaftlich marginalisierte Gruppen. Dennoch sind die Geltung und Reichweite der Menschenrechte aufgrund von Leerstellen, machtpolitisch motivierten Instrumentalisierungen oder auch unzureichenden Durchsetzungsmöglichkeiten Gegenstand intensiver Auseinandersetzungen.An diesen Auseinandersetzungen sind feministische Theorien und Frauenrechtsbewegungen maßgeblich beteiligt. Die feministische Kritik gesellschaftlicher Macht- und Ungleichheitsverhältnisse sowie an deren spezifischen Auswirkungen auf Frauen haben stereotype und diskriminierende Auffassungen von Geschlecht, Geschlechterdifferenz und Geschlechterordnungen thematisiert. Internationalen Frauenbewegungen ist es gelungen, strukturelle und gesellschaftlich tief verankerte Formen von geschlechtsbezogener Gewalt und Diskriminierung aufzudecken. Die innerfeministischen Debatten um mehrdimensionale und intersektionale Diskriminierung führten zu einem umfassenderen Verständnis von Marginalisierung, Ausgrenzung und Unterdrückung im globalen Kontext. Da sich die Menschenrechte in einem komplexen Spannungsverhältnis zwischen Theorie, Politik und Recht bewegen, nimmt das Werk eine interdisziplinäre Perspektive ein.
Die Herausgeberinnen:
Dr. Imke Leicht,
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Dr. Nadja Meisterhans,
Johannes Kepler Universität Linz, Karlshochschule Interna tional University, Karlsruhe
Prof. vertreterin Dr. Christine Löw,
Hochschule Rhein-Waal, Kleve
Katharina Volk, M.A.,
IG Metall, Bezirk Küste
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen: Forschende, Lehrende und PraktikerInnen aus den Bereichen Geschlechterforschung und Politikwissenschaft
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