Beschreibung
Nach ca. 200 Jahren der Kriminalisierung, Pathologisierung und gesellschaftlichen Unsichtbarkeit nicht-cisgeschlechtlicher Lebensweisen können gegenwärtige Entwicklungen als deutlicher gesellschaftlicher Wandel charakterisiert werden. Mit dem vorliegenden Buch über den geschlechtlichen Neuanfang junger divers* und trans* geschlechtlicher Menschen wird ein Gegenentwurf zu den zahlreichen Stereotypen über Nicht-Cisgeschlechtlichkeit vorgelegt. Im Fokus stehen dabei die subjektiven sowohl negativen als auch positiven Erfahrungen divers* und trans* geschlechtlicher Jugendlicher.
Trans- sowie Nicht-Cisgeschlechtlichkeit insgesamt wurde interdisziplinär über 200 Jahre kriminalisiert, pathologisiert, objektifiziert oder unsichtbar gemacht. Gegenwärtige Entwicklungen können daher als deutlicher gesellschaftlicher Wandel charakterisiert werden. Dennoch existieren weiterhin zahlreiche abwertende Stereotype zu nicht-cisgeschlechtlichem Leben. Gerade vor diesem Hintergrund habe ich es als Aufgabe verstanden, eine Stigma-Reproduktion zu vermeiden. Die vorgelegte Analyse narrativer Wirklichkeiten junger divers* und trans* geschlechtlicher Menschen versteht sich als Gegenentwurf zu den zahlreichen Stereotypen nicht-cisgeschlechtlicher Lebensweisen. Bedeutend war eine Erweiterung des tradierten Forschungszugangs, bei dem der Fokus auf Diskriminierung und Stigma-Bearbeitung gelegt wurde. Damit konnte eine produktive Re-Konfiguration bestehender Zugänge zu Nicht-Cisgeschlechtlichkeit aus den Richtungen Stigma und Abweichungen erfolgen. Produktiv hierbei war, dass dadurch auch auf die andere Seite der Medaille geblickt werden konnte und nicht nur Leiden und Defizite in den Analyse-Fokus geraten sind sondern auch positive und inkludierende Erfahrungen. Außerdem ist hervorzuheben, dass so Kategorien und Dimensionen ohne Stigma-Konnotation entwickeln werden konnten. Neben bekannten Strategien der Informationskontrolle konnten z.B. auch Strategien der Sichtbarmachung und Veränderung bei einer geschlechtlichen Neu-Positionierung herausgearbeitet werden. Die empirische Typisierung eines geschlechtlichen Neuanfangs junger nicht-cisgeschlechtlicher Menschen zeigt, wie unterschiedlich nicht-cisgeschlechtliches Erleben, nicht-cisgeschlechtliche Positionierungen sowie Alltagserfahrungen betreffender Menschen eben sein können.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Die Autorin:
Kerstin Oldemeier, Diplom-Soziologin, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Tessa Ganserer, MdL, sowie Lehrbeauftragte für Soziologie
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf. Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Forschende, Lehrende und Studierende der Soziologie und Genderstudies
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.