Inhalt
Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft
1-2019: Her mit der Zukunft?! Feministische und queere Utopien und die Suche nach alternativen Gesellschaftsformen
Schwerpunkt
Antje Daniel / Christine M. Klapeer: Einleitung. Wider dem Utopieverdruss. Queer*feministische Überlegungen zum Stand der Debatte
Dagmar Fink: Welche Geschichten Zukunft schaffen. Zwei (afrofuturistische und) feministische Spekulative Fiktionen
Sahra Dornick: Auf dem Weg zur utopischen Gesellschaft – Relationalität bei Judith Butler, Sara Ahmed und Édouard Glissant
Luki Sarah Schmitz: Commons als konkrete feministische Utopie? Zur Diskussion des Begehrens nach Utopien in neoliberalen Strukturen
Nadja Meisterhans: Wider dem Tod der feministischen Utopie – Zum utopischen Potential feministischer Ansätze in Zeiten des autoritären Backlash im Kontext des Neoliberalismus
Forum
Gesine Fuchs / Patricia Graf: Soziale Ungleichheit 4.0 – Geschlechterverhältnisse und Digitalisierung
Lena Schürmann / Jeannette Trenkmann: Erste Verbesserungen in der sozialen Absicherung selbständig Erwerbstätiger – eine Chance für Frauen in der digitalen Arbeitswelt?
Alexandra Scheele: Wider die Automatismen: Arbeit im digitalen Wandel
Alia Wielens: „Wo bleibt euer Aufschrei?“ Rassistische Umdeutungen von #aufschrei und #metoo durch Identitäre Frauen
Tagespolitik
Friederike Beier: Feministisch Streiken. Ein Bericht über den Frauen*streik 2019
Eva Kuschinski: Profitable Wohnungspolitik und die Reproduktionskrise der ‚Anderen‘ – das Hamburger Bündnis für das Wohnen
Katharina Koch: Doing Art and Feminisms: Künstlerische Interventionen in Felder des Sozialen und Politischen
Neues aus Lehre und Forschung
Redaktion Femina Politica: Kurznachrichten
Annette Henninger: Antifeminismus in Deutschland: Entwicklungen in verschiedenen Praxisfeldern
Christiane Leidinger / Heike Radvan: Rechtsextremismus und völkischer Autoritarismus an Hochschulen
Rezensionen
Jutta Hergenhan: Brigitte Bargetz, Eva Kreisky, Gundula Ludwig (Hg.): Dauerkämpfe. Feministische Zeitdiagnosen und Strategien
Henrike Knappe: Myra Marx Ferree: Feminismen. Die deutsche Frauenbewegung in globaler Perspektive
Stefanie Visel: Sammelrezension: Aktuelle Forschungen zu Mutterschaft und Elternschaft
Sabine Berghahn: Ulrike Schultz, Anja Böning, Ilka Peppmeier, Silke Schröder: De jure und de facto: Professorinnen in der Rechtswissenschaft. Geschlecht und Wissenschaftskarriere im Recht
Nathalie Amstutz: Gesine Fuchs: Gleichstellungspolitik in der Schweiz. Einführung in ein umstrittenes Politikfeld
Nora Pistor: Gabriele Wilde, Annette Zimmer, Katharina Obuch, Isabelle-Christine Panreck (Hg.): Civil Society and Gender Relations in Authoritarian and Hybrid Regimes. New Theoretical Approaches and Empirical Case Studies
Anna Steenblock: Katharina Volk: Von der Gesellschaftsanalyse zur Utopie. Ein historischer Rückblick auf materialistisch-feministische Theorien
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Abstracts
Welche Geschichten Zukunft schaffen. Zwei (afrofuturistische und) feministische Spekulative Fiktionen (Dagmar Fink)
Ausgehend von einem Verständnis, das Repräsentationen als Prozesse begreift, in denen Bedeutungen ebenso wie Realitäten produziert werden und folglich als zentrale Schauplätze queer_feministischer Kämpfe gelten können, erkunde ich in diesem Beitrag, welche Geschichten über die Zukunft aktuellen feministischen Politiken den Weg weisen. Im Vordergrund meiner Auseinandersetzung mit Margaret Atwoods aktuell sehr populärem Roman „The Handmaid’s Tale“ und dessen TV-Adaption sowie mit Octavia Butlers Kurzgeschichte „Bloodchild“ stehen folgende Fragen: Wessen Zukunft wird wie erzählt? Wer wird wie, mit welchen Mitteln und in welchem Kontext dargestellt? Und vor allem, wessen Zukunft ermöglichen diese Geschichten? In Anschluss an Donna Haraway argumentiere ich, dass das Erzählen von Geschichten und gerade auch das Neu-Erzählen zentraler Mythen, wirkmächtige Werkzeuge sind, um queer_feministische und dekoloniale Vorstellungen von Verhältnissen zwischen Selbst und Anderem zu entwickeln – und so zur Verwirklichung einer erstrebten Zukunft beitragen können.
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Auf dem Weg zur utopischen Gesellschaft – Relationalität bei Judith Butler, Sara Ahmed und Édouard Glissant (Sahra Dornick)
Der Beitrag geht dem utopischen und queer_feministischen Potenzial von Relationalität nach. Zentral ist dabei die Frage, inwiefern das Konzept der Relationalität es ermöglicht, gegenwärtige Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu problematisieren, das Brüchige der Gegenwart zum Einsatz von Utopie zu machen und alternative Ethiken, Praktiken und Werte zu generieren. Die Betrachtung erfolgt auf der Grundlage der Arbeiten von Judith Butler, Sara Ahmed und Édouard Glissant, in welchen Relationalität aus queer_feministischer und postkolonialer Perspektive beleuchtet wird.
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Commons als konkrete feministische Utopie? Zur Diskussion des Begehrens nach Utopien in neoliberalen Strukturen (Luki Sarah Schmitz)
Ausgehend von einer ambivalenten Diagnose der Bedeutung von Utopien in neoliberalen Gesellschaftsstrukturen – als überflüssig und zugleich kontinuierlich möglich – wird in dem Beitrag der Versuch unternommen, mit Rückgriff auf Ernst Blochs Konzept der „konkreten Utopie“ und feministischen Auseinandersetzungen um Utopien, eine eigene konzeptionelle Erweiterung hin zu konkreten feministischen Utopien zu vollziehen. Hierbei wird die Figur des ‚Inneren‘ bestimmt, welche sowohl analytisch den Prozess des Übergangs von einer Jetztzeit zur Zukunft impliziert, als auch eine inhaltliche Ausrichtung an der Frage von fairer sozialer Reproduktion orientiert ist. Diese Ausarbeitung der konkreten feministischen Utopie wird sodann auf das Phänomen der Commons, einem Versuch einer alternativen Wirtschafts- und Sozialform, angewandt und reflexiv damit in Dialog gebracht.
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Wider dem Tod der feministischen Utopie – Zum utopischen Potential feministischer Ansätze in Zeiten des autoritären Backlash im Kontext des Neoliberalismus (Nadja Meisterhans)
Der autoritär gesonnene Antifeminismus hat in der neoliberalen Postdemokratie Konjunktur und führt zu einer antiutopisch ausgerichteten Passivierung politischer Subjektivität, jener Subjektivität, die gerade in der Vielzahl feministischer Auseinandersetzungen hart erkämpft wurde und wird. Doch warum ist der Rechtspopulismus mit dieser Strategie – die einem Frontalangriff auf demokratische Geschlechterverhältnisse und damit auf die Demokratie insgesamt gleicht – so erfolgreich? Die Beantwortung der Frage soll zunächst im Rekurs auf psychoanalytische Überlegungen beantwortet werden. Dabei wird in ideologiekritischer Absicht insbesondere die Rolle des gesellschaftlichen Unbewussten und der symbolischen Kastration hervorgehoben. Die These ist, dass wir es in der neoliberalen Postdemokratie mit ideologischen Anrufungen zu tun haben, die auf phantasmatische Weise Anerkennung suggerieren, zugleich aber feministische Anerkennungskämpfe mit konkret-utopischer Ausrichtung desavouieren. Vor dem Hintergrund dieser These sollen theoretische Überlegungen angestellt werden, unter welchen Voraussetzungen das Unbewusste und die Utopie als Kategorien der feministischen Ideologiekritik verstanden werden können, die gleichsam zur Erneuerung der in die autoritäre Krise geratenen, neoliberalen Postdemokratie beitragen könnte.
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