Beschreibung
Die erste deutsche Frauenärztin beschreibt den schweren Anfang für Frauen in deutschen Universitäten und im ärztlichen Berufsleben, den Kampf gegen den § 218 und die Gründung des deutschen Ärztinnenbundes. Die Neuauflage ist um zahlreiche Fotos, Dokumente und biographische Informationen ergänzt worden.
Die ersten Auflagen erschienen im Verlag Leske Budrich, Opladen.
„Das Werk, an dem ich mitarbeiten durfte, Helene Langes Kampf um die Bildungsmöglichkeit der Frau, ist voll gelungen.“ – So fasst die erste deutsche Frauenärztin, Dr.med. Hermine Heusler-Edenhuizen (1872-1955) in ihren Lebenserinnerungen die Programmatik ihres Lebens zusammen.
Sie beschreibt ihren Weg von der ostfriesischen Kindheit als „höhere“ Tochter im Kaiserreich zu einer der bekanntesten Ärztinnen in Deutschland zwischen den beiden Weltkriegen. Gründungsvorsitzende des deutschen Ärztinnenbundes, führend im damals bereits heftigen Kampf gegen den § 218, war sie im Alltag eine einfühlsame Frauenärztin, der entscheidende Erfolge gegen das Kindbettfieber gelangen. Anschaulich beschreibt sie, teils ernst, teils humorvoll, ihre lebenslange Auseinander-setzung mit dem anerzogenen inneren Vorurteil von der angeblichen Unterlegenheit der Frau.
Nach der großen, auch internationalen Resonanz auf die Erstveröffentlichung 1997 wird jetzt, noch unter Mitarbeit der Tochter Dr. med. Hella Häussler †, eine erheblich erweiterte Neuauflage vorgelegt mit vielen neuen Fotos, Dokumenten und Texten von ihr selbst, persönlichen Beiträgen von Zeitzeugen und biographischen Ergänzungen, u.a .über ihre kritische Haltung zum Nazi-Regime, über ihre Rolle als Gutachterin in einigen grotesken Strafverfahren gegen Ärztinnen oder gegen die Minderbezahlung von Lehrerinnen infolge der Brüningschen Notverordnungen.
Die Rolle dieser mutigen Frau im größeren Zusammenhang der deutschen Frauenbewegung um Helene Lange wird einleitend von der international bekannten Oldenburger Familiensoziologin Prof. Dr.Dr. Rosemarie Nave-Herz dargestellt.
Mit zunehmender geschichtlicher Distanz ist dies Buch über die Integration von Frauen in unsere Bildungskultur auch ein Beitrag zur aktuellen feministischen Debatte über Gleichheit versus Differenz und zu der weiteren Diskussion über die Integration benachteiligter Bevölkerungsgruppen in einer multikulturellen Gesellschaftsentwicklung.
Der Herausgeber:
Dr. med. Heyo Prahm (†), Nervenarzt , Kinder- u.Jugendpsychiater, Psychotherapeut, Lehrbeauftragter für Sonderpädagogik an der Universität Oldenburg.
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
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