Beschreibung
Open Access: Der Beitrag ““Why nature won’t save us from climate change but technology will”: creating a new heaven and a new earth through carbon capture technologies” (DOI: 10.3224/84742404.09) ist kostenlos im Open Access (PDF) herunterladbar oder kostenpflichtig als Print-Ausgabe erhältlich. Der Titel steht unter der Creative Commons Lizenz Attribution 4.0 International (CC BY 4.0): https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Die Leitunterscheidung Immanenz und Transzendenz wird in diesem Band erstmals für die Frage produktiv gemacht, wie eine Gesellschaft mit immer neuen technologischen Innovationen Umgang pflegen kann. Die These lautet: Technologiediskurse nutzen bevorzugt Vokabular, Begriffe und Metaphern aus dem Feld der Religion – und das nicht erst seit heute. Religionisierung kommt hier als Kulturtechnologie ins Spiel, und zwar mit dem Ziel, sich in der Immanenz der Welt über Transzendentes zu verständigen. Die Beiträge erkunden an ganz unterschiedlichen Fällen, was dies für Innovationsgesellschaften bedeutet, deren charakteristisches Merkmal eben dies ist: die laufende Überschreitung von technologischen Grenzen.
In jüngerer Zeit stellen sich vor allem die Technikutopien der sogenannten Trans- und Posthumanist*innen als ein Diskurs und eine Bewegung vor, die nicht nur die Einführung transformativer Technologien unterstützt, sondern mit einer neuartigen Säkularisierung von transzendenten Heilshoffnungen auch als Ideologieproduzent fungiert. Dieser Charakter des „strategic world-making“ hat eine Reihe von Studien angeregt: Sie vergleichen den Transhumanismus mit religiösen Traditionen und Strukturen oder zeigen, wie ihre implizit bleibende Religionsgeschichte emphatischen Bewertungen neuer Technologien und ihrer potenziellen Folgen Vorschub leistet – durch Dämonisierung oder Apologetisierung. Auch im Zwischenreich dieser Extreme stehen Transzendenzbezüge des Technischen stets auch in einem ethischen Kontext: Es geht ja um nichts weniger als darum, den Blick auf das Ganze zu eröffnen. Transzendenz ist der Ort, an dem sowohl die Kontingenz als auch deren Veränderungen erfahrbar und behandelbar wird. Solche Religionisierungen von Technik und Technologien werden in verschiedenen Beiträgen des Buches sichtbar gemacht: Von ihrer kulturgeschichtlichen Spur im Atlantis-Mythos über die Technik des Feuerwerks als Technik der Verschwendung zur religiösen Bildsprache in transformativen Technologien, in der Orientierungsleistung von Modernitätstheorien, in der Bewertung des 3D-Druckers – stets unter Ausnutzung der Ästhetik religiös konnotierter Medien und medialer Praktiken – präsentiert der Sammelband unterschiedliche gesellschaftliche Grenzarbeiten zwischen der Immanenz der Religion und der Transzendenz der Technologie.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Die Herausgeber*innen:
Prof. Dr. Sabine Maasen, Professorin für Wissenschafts- und Innovationsforschung an der Universität Hamburg und Direktorin der dortigen TransferAgentur
Dr. phil. David Atwood, Oberassistent für Religionswissenschaft an der Universität Basel und Koordinator für Religionsfragen für die Regierung des Kantons Basel-Stadt
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Forschende der Soziologie, Kultur- und Religionswissenschaft
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