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Informationen zum Buch

Neu

ISBN: 978-3-96665-093-9

Leichte Behördensprache

Entwicklung eines Konzepts zur Stärkung einer inklusiven Gesellschaft

(6 Kundenrezensionen)
Autor*innen/Herausgeber*innen:

Erscheinungsdatum : 11.11.2024

40,99  inkl. MwSt. - 44,90  inkl. MwSt.

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ISBN: 978-3-96665-093-9

Beschreibung

Leichte Sprache gewinnt zunehmend an Bedeutung. Behörden sind gesetzlich dazu verpflichtet, Informationen in Leichter Sprache bereitzustellen, um Menschen mit geistigen oder seelischen Behinderungen eine barrierefreie Kommunikation zu ermöglichen. Sonja Abend untersucht die Sichtweisen von Behördenmitarbeitenden, die rechtlichen Rahmenbedingungen und vergleicht Leichte Sprache mit bürgernaher Verwaltungssprache. Daraus entwickelt sie das Konzept der Leichten Behördensprache.

Das Konzept der Leichten Behördensprache fördert Inklusion und Diversität, indem es Behörden ermöglicht, ihre Kommunikation effizienter und zielgerichteter zu gestalten.
In einer umfassenden empirischen Studie analysiert die Autorin, ob eine Vereinfachung der Behördensprache von den Behördenmitarbeitenden gewünscht ist, ob sie als effizient erachtet wird und welche Personengruppen als Zielgruppen für vereinfachtes behördliches Schriftgut identifiziert werden.
Die Autorin betrachtet auch die KI-basierte Texterstellung als Werkzeug, das neue Möglichkeiten zur Optimierung der Behördenkommunikation bietet und dem Fachkräftemangel entgegenwirken kann. Sie bietet damit eine wertvolle Ressource für alle, die sich mit den Herausforderungen und Potenzialen der Leichten Sprache im öffentlichen Sektor auseinandersetzen und einen Beitrag zur inklusiven Gesellschaft leisten möchten.

Die Autorin:
Dr. Sonja Abend promovierte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Der Fachbereich:
Erziehungswissenschaft, Soziale Arbeit

Zusätzliche Information

Verlag

ISBN

978-3-96665-093-9

eISBN

978-3-96665-903-1

Format

14,8 x 21,0 cm

Umfang

344

Erscheinungsjahr

2024

Erscheinungsdatum

11.11.2024

Auflage

1.

Sprache

Deutsch

Zusatzmaterial

Online-Anhang: 10.3224/96665093A

Inhaltsverzeichnis + Leseprobe

6 Bewertungen für Leichte Behördensprache

  1. Joachim Zweig

    Ein Standardwerk?
    Standardsetzende Werke sind entweder Überblickswerke, die den bisherigen Stand der Wissenschaft zusammenfassen und fortführen, oder Werke, die sich in der Praxis zu einem standardsetzenden Werk entwickeln. Die Dissertation von Frau Abend wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zur letztgenannten Kategorie gehören und damit Standards setzen. Warum?

    Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen vom 27.04.2002
    22 Jahre ist es jetzt schon her, dass das o.g. Gesetz in Kraft trat, damit Menschen mit Behinderungen mit Hilfe der Leichten Sprache besser mit der öffentlichen Verwaltung in den Dialog treten können. Der Autor dieser Rezension kann sich noch gut erinnern, dass es dann noch Jahre dauerte, bis die erste Publikation einer Bundesbehörde in Leichter Sprache erschien. Die Vorbehalte waren groß. Zusätzliche Kosten, wenn eine Publikation noch zusätzlich in Leichte Sprache übersetzt werden sollte, Zeitaufwand für eine vermeintlich kleine Klientel keine ‚Übersetzerbüros‘, die sich mit Leichter Sprache auskannten, keine Normierung, keine wissenschaftliche Expertise etc.

    Zwischenzeitlich ist aber klar, dass nicht nur Menschen mit Behinderungen auf diese Form der Kommunikation angewiesen sind, sondern dass auch andere Menschen – z.B. Ausländer – diese übersetzten Texte als hilfreich empfinden: Und wenn man ehrlich ist: So mancher Rechtstext ist so schwierig zu verstehen, dass eine Darstellung in Leichter Sprache vielen Menschen hilfreich ist.

    Für wen kann dieses Werk hilfreich sein?
    Für jemanden, der sich zum ersten Mal mit dem Thema ‚Leichte Sprache‘ beschäftigt / dienstlich beschäftigen muss, denn in dem Buch wurde die Perspektive der Behördenmitarbeiter/innen eingenommen. Also kein umständliches theoretisieren, sondern handfeste Informationen.

    Für Personen, die einen Überblick über die (Rechts-)Grundlagen des Behindertenbegriffs und von Leichter Sprache haben möchten, die die Funktionen und Risiken der Leichten Sprache wie auch ihre Struktur und Merkmale kennenlernen wollen. Ebenfalls wird der Unterschied zwischen Bürgernahen Verwaltungssprache und Leichte Behördensprache detailliert erklärt und damit viele, bisherige Missverständnisse aufgeklärt.

    Für den Praktiker wird sehr wahrscheinlich das 7. Kapitel über die Anwendbarkeit und die Anwendbarkeitsprüfungen der Leichten Behördensprache interessant sein. Checklisten sind dabei sehr hilfreich.

    Was mir besonders gut gefallen hat und sicherlich hilfreich ist, dass nach jedem Kapitel ein meist einseitiges Fazit gezogen wird. Diese Zusammenfassungen kommen wirklich auf den Punkt und können auch helfen, ein Kapitel schneller zu lesen und zu verstehen, wenn man das Fazit zuvor gelesen hat.

    Mein Fazit:
    Sollte in jeder Bibliothek einer öffentlichen Einrichtung stehen, als Argumentationsgrundlage, als Hilfestellung und Nachschlagewerk für Mitarbeiter/innen und Betroffene, als wissenschaftliche Basis für eine barrierefrei Kommunikation – als standardsetzendes Werk.

  2. Mirijam Kobzan

    Leichte Behördensprache: klare Empfehlung!

    Als jemand, der sich beruflich intensiv mit barrierefreier Kommunikation beschäftigt, hat mich dieses Buch wirklich begeistert! Es ist kein trockenes Theorie-Monster, sondern ein Werk, das ganz praxisnah und fundiert erklärt, wie Leichte Sprache funktioniert und warum sie so wichtig ist.

    Besonders spannend fand ich, dass das Buch genau die Perspektive von Behördenmitarbeitern einnimmt: Es liefert konkrete Hilfestellungen, wie man Leichte Sprache im Alltag umsetzt, ohne sich in theoretischen Konstrukten zu verlieren. Gleichzeitig ist es aber so gut strukturiert, dass auch jeder, der neu in das Thema einsteigt, sofort einen klaren Überblick bekommt.

    Der Fokus des Buches liegt auf der Anwendung von Leichter Sprache in Behörden und wie juristische und fachliche Texte dadurch für alle zugänglicher gemacht werden können. Besonders interessant fand ich das Konzept, dass selbst komplexe Inhalte so vereinfacht werden können, dass sie für jeden verständlich bleiben, ohne an Präzision zu verlieren. Das Buch geht sogar auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz ein, um den Übersetzungsprozess in Leichte Sprache zu unterstützen – ein spannender Ansatz, der für die Zukunft viel Potenzial bietet!

    Die Mischung aus Hintergrundwissen, wie z. B. den rechtlichen Grundlagen oder den Funktionen der Leichten Sprache, und der praktischen Anwendung macht es für mich unschlagbar. Kapitel 7 mit den Anwendbarkeitsprüfungen und den Checklisten ist ein absoluter Volltreffer – so stelle ich mir nützliche Handreichungen vor!

    Besonders gelungen finde ich auch die kurzen, knackigen Fazits nach jedem Kapitel. Die fassen nicht nur alles Wichtige zusammen, sondern helfen auch, schnell einen Überblick zu bekommen, wenn man mal wenig Zeit hat.

    Mein Fazit:
    Es ist nicht nur ein Muss für alle, die beruflich mit Leichter Sprache zu tun haben, sondern auch eine echte Bereicherung für jeden, der barrierefreie Kommunikation besser verstehen will. Ich kann es nur wärmstens empfehlen – nicht nur für den Job, sondern auch, weil es so angenehm und klar geschrieben ist.

  3. S. Angerer

    Schon der Titel macht neugierig: „Leichte Behördensprache“, wer wünscht sich das nicht? Tatsächlich aber richtet sich die Publikation vor allem an Fachkräfte in Behörden und Verwaltungen. Für ihre grundlegende Dissertation an der Fakultät für Humanwissenschaften an der Julius-Maximilian-Universität Würzburg konzipiert Dr. Sonja Abend Leitlinien und Organisationsstrukturen für leicht verständliche und trotzdem rechtssichere Behördenkommunikation.

    Dabei geht sie auf Unterschiede zur Leichten Sprache, aber auch zur Bürgernahen Verwaltungssprache ein. Für das Konzept holte die Autorin über Fragebögen und Gespräche umfangreiche Rückmeldungen aus der Praxis ein. Das fördert nicht nur die Akzeptanz in den Arbeitsbereichen, sondern sorgt auch dafür, dass die Leichte Behördensprache gut umsetzbar ist.

    Durch die Auswertung der Fragebögen stellte sich zudem heraus, dass von Leichter Behördensprache nicht nur klassische Zielgruppen barrierearmer Kommunikation wie körperlich, geistig und seelisch Beeinträchtigte profitieren. Sondern auch bildungsferne oder ältere Adressaten, sowie Menschen mit nicht-deutscher Familiensprache.

    Dabei sind die acht Kapitel dieses Buchs sehr gut auch von Fachfremden zu lesen. Durch die Zusammenfassung an jedem Kapitelende kann man sich zudem rasch ein Bild von dieser wichtigen Arbeit machen. Jetzt bleibt nur noch die Frage: Wann fangen wir damit an, die von Frau Dr. Abend vorgeschlagene Leichte Behördensprache in die Tat umzusetzen?

  4. Dr. Britta Radkowsky

    Seit 2016 sind Behörden laut § 11 Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) dazu verpflichtet, Leichte Sprache zu verwenden. Das heißt, sie müssen ihre Informationen leicht verständlich formuliert zur Verfügung stellen, um ein gleichberechtigtes Miteinander zu fördern.

    Wie sich dies in der Praxis darstellt, wie die Behördenmitarbeitenden die Vorgabe bewerten, und an welcher Stelle es Möglichkeiten zur Optimierung gibt, ist Gegenstand von Sonja Abends Studie „Leichte Behördensprache. Entwicklung eines Konzepts zur Stärkung einer inklusiven Gesellschaft“.

    In dieser erläutert Abend zunächst zentrale Leseprozesse, die Bedeutung barrierefreier Textgestaltung zur Überwindung von Verständlichkeitsbarrieren und zeigt, wie Lesbarkeitsindizes oder Regelwerke zu effizienterer Kommunikation und verbessertem Bürgerservice beitragen können.

    Im zweiten Schritt werden die Entstehung, Nutzer:innengruppen, Regelwerke und Funktionen der Leichten Sprache analysiert, deren Grenzen im Verwaltungskontext aufgezeigt und exkludierende Zugangsbeschränkungen kritisiert.

    Dann nimmt Abend das Konzept der bürgernahen Verwaltungssprache in den Blick, für das es – im Gegensatz zur Leichten Sprache – keine gesetzlich geregelte Umsetzungsverpflichtung und keine gesetzlich definierten Zielgruppen gibt, und das Inklusionsaspekte unberücksichtigt lässt.

    Auf Basis der erfolgten Analysen und den Ergebnissen einer nicht repräsentativen, von Abend durchgeführten Umfrage, an der sich rund 80 Behördenmitarbeitende beteiligten, wird dann das Konzept der Leichten Behördensprache entwickelt, das auf drei Säulen beruht (Gestaltungshinweise, Summary/Checklisten und ein sogenanntes Summary-Team).

    Abschließend führt Abend Anwendbarkeitstests durch, die zeigen, dass die vorgeschlagenen Materialien der Leichten Behördensprache als effizient, selbsterklärend und hilfreich wahrgenommen werden, und welche die Vermutung bestätigen, dass verständlichere Kommunikation Zeit und Ressourcen spart.

    So gelingt es Sonja Abend, eine fundierte und überaus überzeugende Grundlage dafür vorzulegen, wie die Umsetzung von Leichter Sprache in Behörden gelingen kann. Dass sie dabei ihren wichtigen Beitrag zur Inklusionsforschung sprachlich leicht verständlich ausformuliert hat, versteht sich von selbst.

  5. Philipp Catani

    Kommunikation kann gelingen, wenn Personen einander verstehen. Dies gilt auch und vor allem für die Kommunikation zwischen Behörden und Bürger:innen. Behördenmitarbeiter:innen kommt hierbei die Aufgabe zu, relevante Informationen so aufzubereiten, dass sie von interessierten Laien verstanden werden können. Ausgehend von einem weiten Inklusionsbegriff entwirft Sonja Abend das agile Konzept der Leichten Behördensprache, das sowohl Anleihen bei der Leichten Sprache als auch der Bürgernahen Verwaltungssprache nimmt. Während es der Leichten Sprache in erster Linie um Inklusion geht und die Bürgernahe Verwaltungssprache die Aspekte Fachlichkeit sowie Sprache zu Handlungsmaximen erklärt, richtet sich die Leichte Behördensprache an der Trias Fachlichkeit, Sprache und Inklusion aus. Sonja Abend erläutert abseits eines rigiden Regelkatalogs, wie die Leichte Behördensprache als ein Zusatzangebot für alle Menschen zu den in rechtlicher Hinsicht notwendigen Ausgangstexten realisiert sowie implementiert werden kann und referiert Ergebnisse aus der Befragung von Behördenmitarbeiter:innen und angehenden Verwaltungsfachangestellten. Prädikat: fundiert – innovativ – praktikabel – empfehlenswert.

  6. Sibille Windhof

    Leichte Behördensprache – Entwicklung eines Konzepts zur Stärkung einer inklusiven Gesellschaft.

    Ein Titel, bei dem sicherlich viele Stoßseufzer zu hören sind. Kann der Bürger nun hoffen? Die Frage kann mit ja und nein beantwortet werden, denn, wie der Untertitel verrät, widmet sich das Buch der Umsetzung und dem entsprechenden Verlauf der UN-Behindertenkonventionen und dem Behindertengleichstellungsgesetz (BGG §11).
    Ein sehr umfangreiches Buch, welches den Verlauf der Entstehung aus den Vorgaben der UN Behindertenrechtkonventionen und dem Behindertengleichstellungsgesetzes sehr angenehm und gut lesbar aufgreift. Natürlich wird der Punkt, für wen und warum einfache Behördensprache notwendig ist, ausgiebig beantwortet und auch über den Nutzen wird in der Tiefe diskutiert.
    Ein gelungenes Werk, welches zur Unterstützung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter dienen kann/sollte. Aber ich sehe auch die Möglichkeit eines Überarbeitens oder Überdenkens von bereits bestehenden Workflows.

    Als erste Adressaten dieses Buches sehe ich die entsprechenden Behördenmitarbeiter, wie z.B. Pressestelle, Redakteure, Webteams etc. In vielen Behörden wurden individuelle Inklusivionsvereinbarungen abgeschlossen, die auch die leichte Behördensprache einbeziehen. Deshalb empfehle ich als Adressaten neben den entsprechenden Behördenmitarbeitern auch die Interessenvertretungen sowie die Schwerbehindertenvertretungen und die Personalräte.

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Autor*innen

Sonja Abend
Dr. Sonja Abend promovierte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Schlagwörter

(geistige) Behinderung, Barrierefreiheit, Behördenkommunikation, Diversität, Inklusion, KI-basierte Texterstellung, Leichte Sprache, November 2024, seelische Behinderung

Beschreibung

Beschreibung

Leichte Sprache gewinnt zunehmend an Bedeutung. Behörden sind gesetzlich dazu verpflichtet, Informationen in Leichter Sprache bereitzustellen, um Menschen mit geistigen oder seelischen Behinderungen eine barrierefreie Kommunikation zu ermöglichen. Sonja Abend untersucht die Sichtweisen von Behördenmitarbeitenden, die rechtlichen Rahmenbedingungen und vergleicht Leichte Sprache mit bürgernaher Verwaltungssprache. Daraus entwickelt sie das Konzept der Leichten Behördensprache.

Das Konzept der Leichten Behördensprache fördert Inklusion und Diversität, indem es Behörden ermöglicht, ihre Kommunikation effizienter und zielgerichteter zu gestalten.
In einer umfassenden empirischen Studie analysiert die Autorin, ob eine Vereinfachung der Behördensprache von den Behördenmitarbeitenden gewünscht ist, ob sie als effizient erachtet wird und welche Personengruppen als Zielgruppen für vereinfachtes behördliches Schriftgut identifiziert werden.
Die Autorin betrachtet auch die KI-basierte Texterstellung als Werkzeug, das neue Möglichkeiten zur Optimierung der Behördenkommunikation bietet und dem Fachkräftemangel entgegenwirken kann. Sie bietet damit eine wertvolle Ressource für alle, die sich mit den Herausforderungen und Potenzialen der Leichten Sprache im öffentlichen Sektor auseinandersetzen und einen Beitrag zur inklusiven Gesellschaft leisten möchten.

Die Autorin:
Dr. Sonja Abend promovierte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Der Fachbereich:
Erziehungswissenschaft, Soziale Arbeit

Bibliografie

Zusätzliche Information

Verlag

ISBN

978-3-96665-093-9

eISBN

978-3-96665-903-1

Format

14,8 x 21,0 cm

Umfang

344

Erscheinungsjahr

2024

Erscheinungsdatum

11.11.2024

Auflage

1.

Sprache

Deutsch

Produktsicherheit

Zusatzmaterial

Bewertungen (6)

6 Bewertungen für Leichte Behördensprache

  1. Joachim Zweig

    Ein Standardwerk?
    Standardsetzende Werke sind entweder Überblickswerke, die den bisherigen Stand der Wissenschaft zusammenfassen und fortführen, oder Werke, die sich in der Praxis zu einem standardsetzenden Werk entwickeln. Die Dissertation von Frau Abend wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zur letztgenannten Kategorie gehören und damit Standards setzen. Warum?

    Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen vom 27.04.2002
    22 Jahre ist es jetzt schon her, dass das o.g. Gesetz in Kraft trat, damit Menschen mit Behinderungen mit Hilfe der Leichten Sprache besser mit der öffentlichen Verwaltung in den Dialog treten können. Der Autor dieser Rezension kann sich noch gut erinnern, dass es dann noch Jahre dauerte, bis die erste Publikation einer Bundesbehörde in Leichter Sprache erschien. Die Vorbehalte waren groß. Zusätzliche Kosten, wenn eine Publikation noch zusätzlich in Leichte Sprache übersetzt werden sollte, Zeitaufwand für eine vermeintlich kleine Klientel keine ‚Übersetzerbüros‘, die sich mit Leichter Sprache auskannten, keine Normierung, keine wissenschaftliche Expertise etc.

    Zwischenzeitlich ist aber klar, dass nicht nur Menschen mit Behinderungen auf diese Form der Kommunikation angewiesen sind, sondern dass auch andere Menschen – z.B. Ausländer – diese übersetzten Texte als hilfreich empfinden: Und wenn man ehrlich ist: So mancher Rechtstext ist so schwierig zu verstehen, dass eine Darstellung in Leichter Sprache vielen Menschen hilfreich ist.

    Für wen kann dieses Werk hilfreich sein?
    Für jemanden, der sich zum ersten Mal mit dem Thema ‚Leichte Sprache‘ beschäftigt / dienstlich beschäftigen muss, denn in dem Buch wurde die Perspektive der Behördenmitarbeiter/innen eingenommen. Also kein umständliches theoretisieren, sondern handfeste Informationen.

    Für Personen, die einen Überblick über die (Rechts-)Grundlagen des Behindertenbegriffs und von Leichter Sprache haben möchten, die die Funktionen und Risiken der Leichten Sprache wie auch ihre Struktur und Merkmale kennenlernen wollen. Ebenfalls wird der Unterschied zwischen Bürgernahen Verwaltungssprache und Leichte Behördensprache detailliert erklärt und damit viele, bisherige Missverständnisse aufgeklärt.

    Für den Praktiker wird sehr wahrscheinlich das 7. Kapitel über die Anwendbarkeit und die Anwendbarkeitsprüfungen der Leichten Behördensprache interessant sein. Checklisten sind dabei sehr hilfreich.

    Was mir besonders gut gefallen hat und sicherlich hilfreich ist, dass nach jedem Kapitel ein meist einseitiges Fazit gezogen wird. Diese Zusammenfassungen kommen wirklich auf den Punkt und können auch helfen, ein Kapitel schneller zu lesen und zu verstehen, wenn man das Fazit zuvor gelesen hat.

    Mein Fazit:
    Sollte in jeder Bibliothek einer öffentlichen Einrichtung stehen, als Argumentationsgrundlage, als Hilfestellung und Nachschlagewerk für Mitarbeiter/innen und Betroffene, als wissenschaftliche Basis für eine barrierefrei Kommunikation – als standardsetzendes Werk.

  2. Mirijam Kobzan

    Leichte Behördensprache: klare Empfehlung!

    Als jemand, der sich beruflich intensiv mit barrierefreier Kommunikation beschäftigt, hat mich dieses Buch wirklich begeistert! Es ist kein trockenes Theorie-Monster, sondern ein Werk, das ganz praxisnah und fundiert erklärt, wie Leichte Sprache funktioniert und warum sie so wichtig ist.

    Besonders spannend fand ich, dass das Buch genau die Perspektive von Behördenmitarbeitern einnimmt: Es liefert konkrete Hilfestellungen, wie man Leichte Sprache im Alltag umsetzt, ohne sich in theoretischen Konstrukten zu verlieren. Gleichzeitig ist es aber so gut strukturiert, dass auch jeder, der neu in das Thema einsteigt, sofort einen klaren Überblick bekommt.

    Der Fokus des Buches liegt auf der Anwendung von Leichter Sprache in Behörden und wie juristische und fachliche Texte dadurch für alle zugänglicher gemacht werden können. Besonders interessant fand ich das Konzept, dass selbst komplexe Inhalte so vereinfacht werden können, dass sie für jeden verständlich bleiben, ohne an Präzision zu verlieren. Das Buch geht sogar auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz ein, um den Übersetzungsprozess in Leichte Sprache zu unterstützen – ein spannender Ansatz, der für die Zukunft viel Potenzial bietet!

    Die Mischung aus Hintergrundwissen, wie z. B. den rechtlichen Grundlagen oder den Funktionen der Leichten Sprache, und der praktischen Anwendung macht es für mich unschlagbar. Kapitel 7 mit den Anwendbarkeitsprüfungen und den Checklisten ist ein absoluter Volltreffer – so stelle ich mir nützliche Handreichungen vor!

    Besonders gelungen finde ich auch die kurzen, knackigen Fazits nach jedem Kapitel. Die fassen nicht nur alles Wichtige zusammen, sondern helfen auch, schnell einen Überblick zu bekommen, wenn man mal wenig Zeit hat.

    Mein Fazit:
    Es ist nicht nur ein Muss für alle, die beruflich mit Leichter Sprache zu tun haben, sondern auch eine echte Bereicherung für jeden, der barrierefreie Kommunikation besser verstehen will. Ich kann es nur wärmstens empfehlen – nicht nur für den Job, sondern auch, weil es so angenehm und klar geschrieben ist.

  3. S. Angerer

    Schon der Titel macht neugierig: „Leichte Behördensprache“, wer wünscht sich das nicht? Tatsächlich aber richtet sich die Publikation vor allem an Fachkräfte in Behörden und Verwaltungen. Für ihre grundlegende Dissertation an der Fakultät für Humanwissenschaften an der Julius-Maximilian-Universität Würzburg konzipiert Dr. Sonja Abend Leitlinien und Organisationsstrukturen für leicht verständliche und trotzdem rechtssichere Behördenkommunikation.

    Dabei geht sie auf Unterschiede zur Leichten Sprache, aber auch zur Bürgernahen Verwaltungssprache ein. Für das Konzept holte die Autorin über Fragebögen und Gespräche umfangreiche Rückmeldungen aus der Praxis ein. Das fördert nicht nur die Akzeptanz in den Arbeitsbereichen, sondern sorgt auch dafür, dass die Leichte Behördensprache gut umsetzbar ist.

    Durch die Auswertung der Fragebögen stellte sich zudem heraus, dass von Leichter Behördensprache nicht nur klassische Zielgruppen barrierearmer Kommunikation wie körperlich, geistig und seelisch Beeinträchtigte profitieren. Sondern auch bildungsferne oder ältere Adressaten, sowie Menschen mit nicht-deutscher Familiensprache.

    Dabei sind die acht Kapitel dieses Buchs sehr gut auch von Fachfremden zu lesen. Durch die Zusammenfassung an jedem Kapitelende kann man sich zudem rasch ein Bild von dieser wichtigen Arbeit machen. Jetzt bleibt nur noch die Frage: Wann fangen wir damit an, die von Frau Dr. Abend vorgeschlagene Leichte Behördensprache in die Tat umzusetzen?

  4. Dr. Britta Radkowsky

    Seit 2016 sind Behörden laut § 11 Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) dazu verpflichtet, Leichte Sprache zu verwenden. Das heißt, sie müssen ihre Informationen leicht verständlich formuliert zur Verfügung stellen, um ein gleichberechtigtes Miteinander zu fördern.

    Wie sich dies in der Praxis darstellt, wie die Behördenmitarbeitenden die Vorgabe bewerten, und an welcher Stelle es Möglichkeiten zur Optimierung gibt, ist Gegenstand von Sonja Abends Studie „Leichte Behördensprache. Entwicklung eines Konzepts zur Stärkung einer inklusiven Gesellschaft“.

    In dieser erläutert Abend zunächst zentrale Leseprozesse, die Bedeutung barrierefreier Textgestaltung zur Überwindung von Verständlichkeitsbarrieren und zeigt, wie Lesbarkeitsindizes oder Regelwerke zu effizienterer Kommunikation und verbessertem Bürgerservice beitragen können.

    Im zweiten Schritt werden die Entstehung, Nutzer:innengruppen, Regelwerke und Funktionen der Leichten Sprache analysiert, deren Grenzen im Verwaltungskontext aufgezeigt und exkludierende Zugangsbeschränkungen kritisiert.

    Dann nimmt Abend das Konzept der bürgernahen Verwaltungssprache in den Blick, für das es – im Gegensatz zur Leichten Sprache – keine gesetzlich geregelte Umsetzungsverpflichtung und keine gesetzlich definierten Zielgruppen gibt, und das Inklusionsaspekte unberücksichtigt lässt.

    Auf Basis der erfolgten Analysen und den Ergebnissen einer nicht repräsentativen, von Abend durchgeführten Umfrage, an der sich rund 80 Behördenmitarbeitende beteiligten, wird dann das Konzept der Leichten Behördensprache entwickelt, das auf drei Säulen beruht (Gestaltungshinweise, Summary/Checklisten und ein sogenanntes Summary-Team).

    Abschließend führt Abend Anwendbarkeitstests durch, die zeigen, dass die vorgeschlagenen Materialien der Leichten Behördensprache als effizient, selbsterklärend und hilfreich wahrgenommen werden, und welche die Vermutung bestätigen, dass verständlichere Kommunikation Zeit und Ressourcen spart.

    So gelingt es Sonja Abend, eine fundierte und überaus überzeugende Grundlage dafür vorzulegen, wie die Umsetzung von Leichter Sprache in Behörden gelingen kann. Dass sie dabei ihren wichtigen Beitrag zur Inklusionsforschung sprachlich leicht verständlich ausformuliert hat, versteht sich von selbst.

  5. Philipp Catani

    Kommunikation kann gelingen, wenn Personen einander verstehen. Dies gilt auch und vor allem für die Kommunikation zwischen Behörden und Bürger:innen. Behördenmitarbeiter:innen kommt hierbei die Aufgabe zu, relevante Informationen so aufzubereiten, dass sie von interessierten Laien verstanden werden können. Ausgehend von einem weiten Inklusionsbegriff entwirft Sonja Abend das agile Konzept der Leichten Behördensprache, das sowohl Anleihen bei der Leichten Sprache als auch der Bürgernahen Verwaltungssprache nimmt. Während es der Leichten Sprache in erster Linie um Inklusion geht und die Bürgernahe Verwaltungssprache die Aspekte Fachlichkeit sowie Sprache zu Handlungsmaximen erklärt, richtet sich die Leichte Behördensprache an der Trias Fachlichkeit, Sprache und Inklusion aus. Sonja Abend erläutert abseits eines rigiden Regelkatalogs, wie die Leichte Behördensprache als ein Zusatzangebot für alle Menschen zu den in rechtlicher Hinsicht notwendigen Ausgangstexten realisiert sowie implementiert werden kann und referiert Ergebnisse aus der Befragung von Behördenmitarbeiter:innen und angehenden Verwaltungsfachangestellten. Prädikat: fundiert – innovativ – praktikabel – empfehlenswert.

  6. Sibille Windhof

    Leichte Behördensprache – Entwicklung eines Konzepts zur Stärkung einer inklusiven Gesellschaft.

    Ein Titel, bei dem sicherlich viele Stoßseufzer zu hören sind. Kann der Bürger nun hoffen? Die Frage kann mit ja und nein beantwortet werden, denn, wie der Untertitel verrät, widmet sich das Buch der Umsetzung und dem entsprechenden Verlauf der UN-Behindertenkonventionen und dem Behindertengleichstellungsgesetz (BGG §11).
    Ein sehr umfangreiches Buch, welches den Verlauf der Entstehung aus den Vorgaben der UN Behindertenrechtkonventionen und dem Behindertengleichstellungsgesetzes sehr angenehm und gut lesbar aufgreift. Natürlich wird der Punkt, für wen und warum einfache Behördensprache notwendig ist, ausgiebig beantwortet und auch über den Nutzen wird in der Tiefe diskutiert.
    Ein gelungenes Werk, welches zur Unterstützung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter dienen kann/sollte. Aber ich sehe auch die Möglichkeit eines Überarbeitens oder Überdenkens von bereits bestehenden Workflows.

    Als erste Adressaten dieses Buches sehe ich die entsprechenden Behördenmitarbeiter, wie z.B. Pressestelle, Redakteure, Webteams etc. In vielen Behörden wurden individuelle Inklusivionsvereinbarungen abgeschlossen, die auch die leichte Behördensprache einbeziehen. Deshalb empfehle ich als Adressaten neben den entsprechenden Behördenmitarbeitern auch die Interessenvertretungen sowie die Schwerbehindertenvertretungen und die Personalräte.

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