Beschreibung
Die Professionsentwicklung in der Sozialarbeit ist unter anderem von den verschiedenen sozialpädagogischen Aufgaben in den Praxisfeldern und den strukturellen Bedingungen dort abhängig. Dieses Buch ermöglicht einen Einblick in unterschiedliche Praxisfelder der Sozialarbeit und untersucht, inwieweit sie ein Mandat und eine Lizenz für die Soziale Arbeit legitimieren und die Rahmenbedingungen professioneller Arbeit fördern oder behindern.
SozialpädagogInnen und SozialarbeiterInnen müssen plausibilisieren, dass ihre Arbeit nicht genauso gut von Nicht-Professionellen geleistet werden kann, sondern dass sie eine besondere theoretische und praktische Ausbildung erfordert. Die Soziale Arbeit übernimmt in Deutschland ganz unterschiedliche Aufgaben und ist in unterschiedlich strukturierten Praxisfeldern tätig. Nur wenige dieser Praxisfelder wurden bisher empirisch untersucht. Dieser Band stellt einen Diskussionsbeitrag zur Weiterentwicklung der Profession Sozialer Arbeit dar.
In der bisherigen professionstheoretischen Diskussion zur Sozialarbeit wurden die Praxisfelder als wichtige Grundlage einer Professionalisierung nicht genügend betrachtet. Eine Professionalisierung, die nur auf wenigen Praxisfeldern, wie z.B. der Hilfeplanung, beruht, hat geringe Erfolgsaussichten. In diesem Band werden daher verschiedene Praxisfelder unter der Fragestellung untersucht, ob und wie professionelle Arbeit möglich ist und welche Bedingungen professionelles Handeln befördern oder behindern. Die Übernahme helfender und kontrollierender Aufgaben („Doppeltes Mandat“) ist dabei kein prinzipielles Hindernis, zumal auch Segmente der klassischen Professionen, wie die psychiatrische Behandlung zwangsweise eingewiesener Patienten („Therapie vor Strafe“ nach dem BtMG), auch nicht dem Modell der professionellen Reinheit entsprechen. Zu den untersuchten Praxisfeldern gehören u.a. die Arbeit mit Obdachlosen, Übergangswohnheime für psychisch Kranke, die stationäre Suchttherapie, Jobcenter im Bereich U25, die Arbeit mit Älteren, die Gefängnissozialarbeit oder die Hilfeplanung nach dem SGB VIII. Es geht unter anderem um Sozialarbeit in totalen Institutionen oder im ambulanten Bereich, um professionelle Paradoxien, wie z.B. Normanpassung vs. Respektierung autonomer Lebensführung, sowie um die Diskussion günstiger Bedingungen für professionelle Arbeit und die Praxisausbildung von Novizen.
Der Autor:
Dr. rer. pol. Hermann Müller,
wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik, Universität Hildesheim
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen: Studierende der Sozialarbeit und Sozialpädagogik, SozialpädagogInnen und SozialarbeiterInnen, Lehrende im Fachbereich Sozialwesen, ProfessionsforscherInnen
Keywords: Sozialarbeit als Profession, Praxisfelder sozialer Arbeit, professionelle Paradoxien
Fachbereiche: Soziale Arbeit
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