Beschreibung
Rassismus, Antisemitismus und Rechtspopulismus sind allgegenwärtig und berühren auch Hochschulen als Bildungsorte in ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Der Band thematisiert aus unterschiedlichen Blickwinkeln aktuelle rassistische, antisemitische und faschistische Erscheinungen in Gesellschaft und Hochschule und diskutiert die hochschulpolitischen Potentiale diesen entgegenzuwirken in der Lehre und in der Transferarbeit.
Obwohl Rassismus, Antisemitismus und Rechtspopulismus keine neuen gesellschaftlichen Phänomene darstellen, sind die Zivilgesellschaft, Bildungsinstitutionen wie die Hochschulen und die Praxis der Sozialen Arbeit aktuell in besonderer Weise herausgefordert: Antidemokratische Tendenzen, die sich unter anderem europaweit in Wahlerfolgen rechter Parteien und in hohen Umfragewerten für autoritäre, nationalistische und rassistische Einstellungen zeigen, spiegeln sich auch in der Hochschule und der Praxis Sozialer Arbeit. Das Feld des Sagbaren – auch in demokratischen Institutionen – wird systematisch erweitert. Diskriminierende Praxen wie rassistische, antisemitische, antifeministische und sexistische Anfeindungen sind alltäglich. Die Idee eines friedlichen, grenzfreien Europas weicht zunehmend völkisch-nationalem Denken. In der Hochschule stehen Lehrende und Studierende vor der Herausforderung, sich kritisch mit entsprechenden Positionen auseinanderzusetzen und entschieden gegen derartige Praxen vorzugehen.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Kostenlose Beiträge im Open Access:
Floris Biskamp: Rechtsruck, welcher Rechtsruck? (DOI: 10.3224/84742498.03)
Die Autor*innen:
Dr. Markus Baum, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Stadt Aachen im Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration, Lehrkraft für besondere Aufgaben, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Aachen
Julia Maria Breidung, B.A., Referentin am Zentrum für Antisemitismus- und Rassismusforschung, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Aachen
Prof. Dr. Martin Spetsmann-Kunkel, Professor für Politikwissenschaft, Dekan, Leiter des Zentrums für Antisemitismus- und Rassismusforschung, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Aachen
Forschende und Lehrende der Sozialen Arbeit, Politikwissenschaft und Sozialwissenschaften, Praxis der Sozialen Arbeit
Kathrin Kivanc –
Das Buch sammelt die Beiträge der Lehrveranstaltungsreihe „Rechte Verhältnisse in Hochschule und Gesellschaft“ der Katholischen Hochschule NRW. Die verschiedenen Beiträge beleuchten Fragen zu Rassismus, Antisemitismus sowie Rechtspopulismus und Diskrimierung in Gesellschaft und der Hochschule und Methoden zur Gegensteuerung in Lehre und gesellschaftspolitischem Kontext. Für das Studium der Bildungs- und Erziehungswissenschaft eignen sich die kurzen Beiträge sehr gut, da sie die Lesenden mit ausreichend Informationen versorgen und trotzdem einige Fragen offen lassen, die anregen, sich weiterführend mit den Themen zu beschäftigen.
Besonders nützlich sind die Auseinandersetzungen mit didaktischen Konzepten und die Darstellung der Rolle von Hochschule und den Lehrenden. Für Studierende, die sich mit rassismuskritischer Bildungsarbeit (besonders im Hochschulkontext) beschäftigen, sowie mit der Verzahnung und Verantwortlichkeit von Bildungseinrichtungen und Rassismus, eignet sich das Buch sehr gut.
B.Güclü –
Das Buch „Rechte Verhältnisse in Hochschule und Gesellschaft“ beschäftigt sich mit Rassismus, Antisemitismus und Rechtspopulismus, die allgegenwärtig sind und somit auch Hochschulen berühren. Meiner Meinung nach ist das Buch nicht nur für Studierende der Studiengänge internationale Politik, Politikwissenschaften und Sozialwissenschaften von Bedeutung, sondern für jede Interessentin/jeden Interessenten des aktuellen Geschehens, der aktuellen Politik, um einige Fragen, die im Kopf herumschwirren, beantwortet zu bekommen. Als Interessentin der Demokratieforschung hat mich vor allem das Kapitel Die (Ent-)Demokratisierung der Demokratie“ besonders interessiert und aufgeklärt.