Beschreibung
Zuschreibung von Fremdheit, (Alltags-)Rassismus, soziale Ein- und Ausschlüsse – dies sind nur Beispiele für die zahlreichen Herausforderungen, denen junge Geflüchtete im Kontext von Flucht- und Migrationsprozessen begegnen. Doch wie genau vollziehen sich Selbst- und Fremdpositionierungen junger Geflüchteter in den Aufnahmeräumen Griechenlands, Maltas, der Türkei, Deutschlands und der Schweiz? Der Sammelband untersucht im Rahmen einer migrations- und erziehungswissenschaftlichen Analyse Entgrenzungen, Begrenzungen und Verortungen migrierter Kinder und Jugendlicher, wie sie sich unter der Maßgabe der Migrationspolitiken europäischer Länder abspielen. Darüber hinaus nehmen die Autor*innen transnationale Zwischenwelten in den Blick und beleuchten die Erschaffung neuer Selbstverständnisse und Handlungsformen sowie die Entstehung von Mehrfachzugehörigkeiten.
Der gesellschaftliche Diskurs um Migration und Einwanderung ist mit den Flüchtlingsbewegungen in Folge von Krieg, Verfolgung, Vertreibung in Syrien, Irak oder Afghanistan sowie in Folge globaler ökonomischer und ökologischer Krisen zu einem bestimmenden Faktor politischer Auseinandersetzungen in Europa um die Aufnahme geflohener und asylsuchender Menschen, ihrer Familien und Kinder geworden. Bei den grenzüberschreitenden Migrationsprozessen im 21. Jahrhundert handelt es sich um Erscheinungsformen von Migration, in welchen transnationale Sozialräume durch mehrere Wohn- und Lebensorte an verschiedenen geographischen Standorten aufgespannt werden (Glorius 2007; Pries 2011). Der Band untersucht im Rahmen qualitativer Studien die Selbst- und Fremdpositionierungen junger Geflüchteter in den zugewiesenen Räumen der jeweiligen Zuwanderungsgesellschaft und die damit verbundenen sozialen Ein- und Ausschlussprozesse sowie transnationale Zwischenwelten und neue Mehrfachzugehörigkeiten. Auf der Grundlage ausgewählter empirischer Studien in Malta, Griechenland, der Türkei, Deutschland und der Schweiz analysieren die Autor*innen nicht nur Phänomene der Zurechnung von Fremdheit, Strukturen und Prozesse des alltäglichen Rassismus, sondern auch Subjektivierungsformen und Subjektkonstitutionen der Individuen im transnationalen Migrationsprozess. Darüber hinaus nehmen sie die Erschaffung neuer Selbstverständnisse und Handlungsformen der geflüchteten Kinder und Jugendlichen in den Blick. Die im Band versammelten Beiträge greifen subjektivierungstheoretische, praxistheoretische und raumtheoretische Perspektiven auf, um die Umgangsweisen von Kindern und Jugendlichen mit Herausforderungen im Kontext von (Flucht-)Migrationsprozessen herauszuarbeiten.
Die Herausgeberinnen:
Prof. Dr. Charlotte Röhner (em.), Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, Bergische Universität Wuppertal
Dr. Jessica Schwittek, Fakultät für Bildungswissenschaften, Universität Duisburg-Essen
Dr. Antoanneta Potsi, Fakultät für Erziehungswissenschaften, Universität Bielefeld
Die Zielgruppe:
Forschende der Sozialen Arbeit und der Erziehungswissenschaft
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