Beschreibung
Open Access: Der Titel “Vom Heim nach Hause: Herstellungsleistungen von Familie bei Rückkehrprozessen aus stationären Erziehungshilfen” (DOI: 10.3224/84743051) ist kostenlos im Open Access (PDF) herunterladbar oder kostenpflichtig als Print-Ausgabe erhältlich. Der Titel steht unter der Creative Commons Lizenz Attribution 4.0 International (CC BY 4.0): https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Fremdunterbringung in stationären Erziehungshilfen und Rückkehr ins Familiensystem stellen Jugendliche und deren Familien vor gravierende Transformationsherausforderungen. Dabei geht es um Zugehörigkeiten und Abgrenzungen, relative Autonomie und relative Abhängigkeit. Die Autorin geht basierend auf einem qualitativen Forschungsprojekt der Frage nach, wie Familienmitglieder Rückkehrprozesse erleben und dabei ‚Familie(n)‘ laufend herstellen. Sie analysiert die Wechselwirkungen der Handlungen, Gefühle und Erklärungen von jungen Menschen und Eltern in Zusammenspiel mit den Aktivitäten der Fachakteur*innen sowie den rechtlich codierten Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe. In der empirisch und theoretisch ausgerichteten Arbeit werden wichtige Diskussionen der Kinder- und Jugendhilfeforschung mit aktuellen Konzepten der Familienforschung verknüpft. Insbesondere wird ein relationales Modell zu Sorge/Care in privater Verantwortung und in Strukturen der Interventionen der staatlichen Kinder- und Jugendhilfe entwickelt. Darüber hinaus werden Anregungen für die Praxis zur Verfügung gestellt.
In der Familienforschung wird die Prozesshaftigkeit und Pluralisierung von Familie vielfach mit Konzepten des UnDoing und Displaying Family diskutiert. Familie als relationale Herstellungsleistung ihrer Mitglieder zeigt sich dabei eng verwoben mit soziokulturellen, ökonomischen, politischen und wohlfahrtsstaatlichen Strukturen sowie deren Deutungen. Orientiert an der Grounded-Theory-Methodologie verknüpft die Autorin für die theoretische Sensibilisierung ausgewählte Ansätze der Kinder- und Jugendhilfeforschung mit aktuellen Konzepten der Familienforschung. Diese diskutiert sie mit relationalen Theorieansätzen und ausgewählter Konzepte zu Sorge/Care in privater sowie öffentlicher Verantwortung in den diesbezüglich relevanten rechtlichen Rahmungen. Das Buch bietet einen neuen grundlagentheoretischen Beitrag zum Verstehen der Feinmechaniken von relationalen und reziproken Sorgepraxen in privat-öffentlichen Verantwortungsprozessen am Beispiel der Kinder- und Jugendhilfe. Daraus entstehen Anregungen für die Gestaltung von Care Leaving bzw. Care Change.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Die Autorin:
Mag.a Dr.in Christina Lienhart, DSA; Senior Lecturer, Department Soziale Arbeit/MCI Internationale Hochschule, Innsbruck, Österreich
Die Fachbereiche:
Soziale Arbeit, Erziehungswissenschaft, Soziologie
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