Beschreibung
Dieses Buch untersucht den Zusammenhang zwischen Karrierebedingungen, Geschlecht und Kinderzahl beim akademischen Mittelbau und der Professorenschaft. Grundlage ist die Auswertung der vorliegenden Personalstandsdaten des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik (LDS) und der Kinderdaten des Landesamtes für Besoldung und Versorgung (LBV) für die Universitäten des Landes NRW sowie Interviews mit Wissenschaftler/innen mit und ohne Kinder. Es zeigt sich, dass die prekären Beschäftigungsverhältnisse und die unsichere Zukunftsperspektive bei der Entscheidung zur Elternschaft eine sehr große Rolle spielen.
Ca. dreiviertel (73,1 %) der Nachwuchswissenschaftler/innen hatte im Jahr 2004 keine Kinder. Während die Kinderlosigkeit der Wissenschaftler zugenommen hat, ist die der Wissenschaftlerinnen annähernd konstant geblieben. Insgesamt haben Wissenschaftlerinnen heute häufiger Kinder als noch vor 20 Jahren. Allerdings schieben sie die Geburt ihres ersten Kindes auf die Lebensphase zwischen 30 und 42 Jahren hinaus. Bei den Professor/innen zeigt der Zehn-Jahres-Vergleich eine gegenläufige Tendenz: Während die Kinderlosigkeit der männlichen Professoren auch hier gestiegen ist, hat sie sich bei den Professorinnen verringert.
Die Auswertung der quantitativen Daten wie der Interviews zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen Kinderlosigkeit, Karrierebedingungen und Partnerschaftskonstellationen.
Aus dem Inhalt:
- Das Spannungsverhältnis zwischen Elternschaft und Wissenschaftskarriere
- Die asymmetrische Geschlechterkultur der Hochschulen und die Wissenschaft als Lebensform
- Zur (Un-)Vereinbarkeit von Individualisierung und Elternschaft
- Partnerschaft und Elternschaft qualifizierter Paare
- Der Arbeitsplatz Hochschule – strukturelle Bedingungen der wissenschaftlichen Karriere
- Die wissenschaftlichen Qualifizierungsphasen und Elternschaft
- Methodenkombinierte Situationsanalyse des wissenschaftlichen Personals an den Universitäten in Nordrhein-Westfalen
- Balanceakte zwischen Kindern und Karriere – Bedingungen und Beziehungen im wissenschaftlichen Mittelbauder Universitäten in NRW
- An der Spitze angekommen – Professorinnen und Professoren als Personalisierung der Wissenschaft als Lebensform
- Bedarfsorientierte Kinderbetreuung und die Notwendigkeit sozialer Netze
- Zur Spiegelung der Struktur aggregierter Daten in einer Universität
- Zusammenfassung: Zur Notwendigkeit einer lebens- und familienfreundlichen Hochschulentwicklung
Die Autorinnen:
Prof. Dr. Sigrid Metz-Göckel, Hochschuldidaktisches Zentrum (HDZ) der Technischen Universität Dortmund
Christina Möller, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hochschuldidaktischen Zentrum (HDZ) der Technischen Universität Dortmund
Dr. Nicole Auferkorte-Michaelis, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Hochschul- und Qualitätsentwicklung (ZfH), Geschäftsbereich Hochschuldidaktik, Universität Duisburg-Essen
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