Inhalt
ZQF – Zeitschrift für Qualitative Forschung
2-2020: Qualitatives Methodenlernen im Kontext digitaler Medien
hrsg. von: Nicolle Pfaff & Anja Tervooren
Schwerpunkt
Nicolle Pfaff / Anja Tervooren: Qualitatives Methodenlernen im Kontext digitaler Medien. Editorial
Burkhard Schäffer / Denise Klinge / Franz Krämer: Softwarevermitteltes Forschen, Lehren und Lernen mit der Dokumentarischen Methode
Helge Kminek / Michael Meier / Christoph Schindler / Julian Hocker / Cornelia Veja: Interpretieren im Kontext virtueller Forschungsumgebungen – zu den Potentialen und Grenzen einer virtuellen Forschungsumgebung, und ihres Einsatzes in der akademischen Lehre
Tina-Berith Schrader / Bettina Brenneke / Nicolle Pfaff / Anja Tervooren: „Das ist jetzt eine gute Situation und das kannst du gut beobachten…“. Rekonstruktionen studentischer Erfahrungen des qualitativen Methodenlernens als Ausgangspunkte der Entwicklung von forschungsmethodischen Online-Kursen
Paul Sebastian Ruppel: Die Forschungswerkstatt als kooperatives Lehr-Lern-Arrangement: Potenziale und Herausforderungen einer hybriden Form der On- und Offline-Zusammenarbeit
Renate Pohl-Mayerhöfer / Anneka Beck / Silke Grinke / Judith Haase / Robert Hantsch / Stephanie Haupt / Hartmut Reinke / Inga Scheumann / Julia Weigt: Die Online-Netzwerkstatt AQUA e.V. für Promovierende: Weggefährt*innen zwischen Technik, E-Science und Gruppenprozessen
Debatte
Hubert Knoblauch: Relationale Phänomenologie, reflexive Methodologie und empirische Wissenschaftstheorie: Zur Kritik und Weiterführung der „Kommunikativen Konstruktion der Wirklichkeit“
Freie Beiträge
Hanna Haag: Das Familiengespräch als vernachlässigte Kategorie? Intergenerationale Erfahrungsräume im Fokus dokumentarischer Rekonstruktion
Dieter Nittel / Marlena Kılınç: Die Qualität der Qualität? Empirische Annäherung an einen reflexiven Mechanismus im pädagogisch organisierten System des lebenslangen Lernens
Fabio Nagele / Ulrike Greiner: Heterogenität und Alterität in der pädagogischen Praxis. Zur Rekonstruktion a-theoretischen Wissens in den Differenzerfahrungen von Lehrpersonen
Rezensionen
Kevin Stützel: Sebastian Schönemann: Symbolbilder des Holocaust. Fotografien der Vernichtung im sozialen Gedächtnis
Serafina Morrin: Evamaria Zettl: Mehrsprachigkeit und Literalität in der Kindertagesstätte. Frühe sprachliche Bildung in einem von Migration geprägten Stadtviertel
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Abstracts
Softwarevermitteltes Forschen, Lehren und Lernen mit der Dokumentarischen Methode (Burkhard Schäffer, Denise Klinge und Franz Krämer)
Am Beispiel der Entwicklung von DokuMet QDA, einer neuen Software für die Auswertung mit der Dokumentarischen Methode wird in dem Beitrag empirisch und theoretisch rekonstruiert, wie methodisches und methodologisches Wissen in Software ‚eingeschrieben‘ wird. Die hierbei auftretenden ‚Übersetzungsprozesse‘ zwischen Methodenexpert*innen auf der einen und Programmierer*innen auf der anderen Seite werden empirisch anhand der Analyse unterschiedlicher Dokumente rekonstruiert, die bei dem Entwicklungsprozess anfallen. Folgende Fragen werden behandelt: Wie lässt sich (implizites) Methodenwissen in Software ‚übersetzen‘? Was geht dabei verloren und was kommt hinzu? Wie lässt sich also eine Methode ‚technisieren‘ und welche Folgen hat dies für Kontexte von Methodenausbildung? In den programmatischen Schlussfolgerungen wird argumentiert, dass der Forschungsprozess mittels Software intersubjektiv überprüfbarer, damit transparenter und so damit auch besser lehrbar gemacht werden kann. Schlagwörter: QDA-Software, Dokumentarische Methode, Rekonstruktive Sozialforschung, Methodenlehre, Methodenwissen, Medientheorie, Technikentwicklung
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Interpretieren im Kontext virtueller Forschungsumgebungen – zu den Potentialen und Grenzen einer virtuellen Forschungsumgebung und ihres Einsatzes in der akademischen Lehre (Helge Kminek, Michael Meier, Christoph Schindler, Julian Hocker und Cornelia Veja)
In dem Beitrag wird eine für die Methode der Objektiven Hermeneutik entwickelte virtuelle Forschungsumgebung vorgestellt. Mit Blick auf die Forschungsbefunde zum Einsatz von Objektiver Hermeneutik in der akademischen Lehre werden Voraussetzungen und Potentiale für die Einsatzmöglichkeiten einer virtuellen Forschungsumgebung diskutiert. Dies erfolgt unter anderem am Beispiel eines Lehrforschungsseminars, dessen erste Ergebnisse die These stützen, dass die hier vorgestellte virtuelle Forschungsumgebung eine sinnvolle Ergänzung der universitären Methodenlehre darstellen kann. Schlagwörter: Kasuistik, Virtuelle Forschungsumgebung, Lehrer*innenbildung, Objektive Hermeneutik, Forschendes Lernen
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„Das ist jetzt eine gute Situation und das kannst du gut beobachten…“. Rekonstruktionen studentischer Erfahrungen des qualitativen Methodenlernens als Ausgangspunkte der Entwicklung von forschungsmethodischen Online-Kursen (Tina-Berith Schrader, Bettina Brenneke, Nicolle Pfaff, Anja Tervooren)
Die Frage, welche Erfahrungen Lehramtsstudierende mit qualitativen Forschungsmethoden machen, steht im Fokus dieses Beitrags. Nach einer Darstellung des aktuellen Diskurses zum Forschenden Lernen im Lehramtsstudium wird die Forschungspraxis von Studierenden, die in den Praxisphasen ihres Studiums selbst forschen, anhand von Gruppendiskussionen rekonstruiert. Dabei dokumentieren sich unterschiedliche Verständnisse von Forschung innerhalb des Lehramtsstudiums und – damit verbunden – differente Praktiken des Forschens und forschungsmethodischen Lernens, die wir als intuitiven, reflexiven und instrumentellen Typ fassen. Ausgehend von den Ergebnissen werden Konzepte für eine Weiterentwicklung von Online-Angeboten zur Vermittlung von forschungsmethodischem Wissen und forschungspraktischen Fähigkeiten vorgeschlagen. Schlagworte: E-Learning, Forschungserfahrungen von Lehramtsstudierenden, Lehrer*innenbildung, dokumentarische Methode, qualitative Methodenausbildung
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Die Forschungswerkstatt als kooperatives Lehr-Lern-Arrangement: Potenziale und Herausforderungen einer hybriden Form der On- und Offline-Zusammenarbeit (Paul Sebastian Ruppel)
In diesem Beitrag wird auf Grundlage der Erfahrungen aus zurückliegenden und laufenden Lehrforschungsprojekten sowie der „Meisterklasse: Qualitative Methoden der Sozialforschung und Kulturanalyse“ die kooperative interpretative Forschungspraxis zwischen Masterstudierenden und Promovierenden aus der Sozialwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum vorgestellt. Insbesondere wird diese interpretative Praxis hinsichtlich des Forschungsprozesses und als hybride Form der On- und Offline- Zusammenarbeit diskutiert. Ziel des Beitrags ist, diese sich primär ‚offline‘ vollziehende Praxis zu beschreiben und insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Integration digitaler Medien in qualitativmethodische Lehr-, Lern- und Forschungs-Arrangements zu reflektieren. Schlagwörter: Forschungswerkstatt, Forschendes Lernen, kooperative Lehr-Lern-Arrangements, interpretative Forschungspraxis, Peer-to-Peer-Forschung, Digitalisierung
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Die Online-Netzwerkstatt AQUA e.V. für Promovierende: Weggefährt*innen zwischen Technik, E-Science und Gruppenprozessen (Renate Pohl-Mayerhöfer, Anneka Beck, Silke Grinke, Judith Haase, Robert Hantsch, Stephanie Haupt, Hartmut Reinke, Inga Scheumann, Julia Weigt)
Die Online-Forschungswerkstatt AQUA besteht seit ca. 17 Jahren, der Beitrag zeichnet nach, in welche Richtung sie sich entwickelte. Nach Darstellung der Genese von AQUA (1) erfolgt eine Anbindung an den Diskurs über die besonderen Herausforderungen der Promotionsphase (2). Es wird die Online-Netzwerkstatt AQUA e.V. in ihrer spezifischen Positionierung als Variante einer Struktur qualitativen Forschens vorgestellt (3). Der Artikel schließt mit der Beschreibung vom Ablauf der Sitzungen, der Lernumgebung und der genutzten Technologie, insbesondere der Nutzung bestimmter Funktionen der neuen Generation sozialer Software im Web 2.0 (4). Schlagwörter: Qualitative (Online-)Forschungswerkstätten, Social Media-Anwendungen des Web 2.0, E-Science, Nachwuchswissenschaftler*innen, eingetragener Verein
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Relationale Phänomenologie, reflexive Methodologie und empirische Wissenschaftstheorie. Zur Kritik und Weiterführung der „Kommunikativen Konstruktion der Wirklichkeit“ (Hubert Knoblauch)
In diesem Beitrag soll die Kritik von Silke Steets (2019) und Jochem Kotthaus (2019) aufgenommen werden, die sich beide mit dem Buch „Die kommunikative Konstruktion der Wirklichkeit“ und der daran anschließenden Skizze „Kommunikativer Konstruktivismus und die kommunikative Konstruktion der Wirklichkeit“ (in dieser Zeitschrift) auseinandersetzen. Beide Beiträge werfen wichtige Fragen auf, die den theoretischen Ansatz mit Blick auf die Rolle der Subjektivität herausfordern und nach den methodologischen Folgen insbesondere für die qualitative Forschung stellen. Nach einer Zusammenfassung der zentralen Kritikpunkte möchte ich die Frage nach der theoretischen Rolle der Subjektivität aufnehmen. Im Sinne der geforderten offenen Theorie ist es zu einem gemeinsamen Versuch der Lösung dieser Frage durch die (Re-)Integration der „Dialektik“ der gesellschaftlichen Konstruktion gekommen. Entgegen der Kritik von Kotthaus steht die vermeintliche Reduktion dieses Ansatzes auf lediglich zeitlich ausgerichtete Sequenzanalysen im Widerspruch zur theoretischen Rolle, die der Körperlichkeit des Handelns, der Materialität der Kommunikation und nicht zuletzt der Räumlichkeit zugeschrieben werden, die wesentliches Merkmal nicht nur der Theorie, sondern auch der daran anschließenden empirischen Forschung sind. Zudem baut der kommunikative Konstruktivismus auf einer entwickelten Methodologie auf, die nicht nur eine Systematik der empirischen Methoden ermöglicht, sondern diese zum Gegenstand einer reflexiven Methodologie macht, die auch eine Relationierung der Mundanphänomenologie erfordert. Um den konstitutiven Zusammenhang zwischen der Theorie, den Methoden und der Methodologie zu klären, zielt der kommunikative Konstruktivismus deswegen auf eine neue empirische Wissenschaftstheorie. Schlagwörter: Wissenssoziologie, Konstruktivismus, Kommunikativer Konstruktivismus, Phänomenologie, Relatinierung, Reflexive Methodologie, Empirische Wissenschaftstheorie
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Das Familiengespräch als vernachlässigte Kategorie? Intergenerationale Erfahrungsräume im Fokus dokumentarischer Rekonstruktion (Hanna Haag)
Der vorliegende Beitrag greift die bislang weitgehend ausgebliebene Berücksichtigung des Familiengesprächs in methodologischen sowie forschungspraktischen Reflexionen der dokumentarischen Methode auf. Anhand empirischen Materials aus einem Projekt zur familialen Tradierung DDR-bezogener Orientierungen werden die Besonderheiten einer dokumentarischen Analyse von Familiengesprächen insbesondere mit Bezug zu den Begrifflichkeiten der Intergenerationalität und Rahmenkomplementarität vorgestellt. Auf diese Weise lässt sich die in der dokumentarischen Methode angeregte Diskussion um die Mehrdimensionalität von Erfahrungsräumen, die sich bislang auf die Interaktion in pädagogischen Einrichtungen bezieht, um die familiale respektive intergenerationale Kommunikation erweitern. Insbesondere die Heterogenität und Differenz konjunktiver Erfahrungsräume, die in der Analyse von Familiengesprächen evident werden, stellen die dokumentarische Methode vor neue Herausforderungen, die es zu reflektieren gilt. Schlagwörter: Familiengespräch, dokumentarische Methode, Intergenerationalität, Rahmenkomplementarität, DDR-Vergangenheit
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Die Qualität der Qualität? Empirische Annäherung an einen reflexiven Mechanismus im pädagogisch organisierten System des lebenslangen Lernens (Dieter Nittel, Marlena Kılınç)
Seit mehr als 20 Jahren prägt Qualität als generatives Thema die bildungspolitische und erziehungswissenschaftliche Diskussion. Qualitätsentwicklung – so die Annahme – kann als reflexiver Mechanismus (vgl. Luhmann 1970) verstanden werden, mit dessen Hilfe das pädagogisch organisierte System des lebenslangen Lernens das im Modus des Lernens innewohnende Prinzip der Selbst- und Fremdkorrektur zur Erzeugung bestandserhaltender und innovativer Impulse auf sich selbst appliziert. Vor diesem Hintergrund wird im vorliegenden Beitrag zur Analyse von Qualitätsentwicklungen in pädagogischen Einrichtungen für einen Forschungszugang plädiert, der sich einer konsequent komparativen Sichtweise verpflichtet fühlt, die Erfahrungen der unmittelbar an der Implementierung und Umsetzung der jeweiligen Verfahren beteiligten pädagogischen Praktiker*innen zum zentralen Forschungsgegenstand erhebt und die These vom reflexiven Mechanismus weiteren Belastungsproben aussetzt. Schlagwörter: Professions- und Organisationsforschung, qualitative Forschung, Qualitätsentwicklung, reflexiver Mechanismus, Erfahrungen
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Heterogenität und Alterität in der pädagogischen Praxis. Zur Rekonstruktion a-theoretischen Wissens in den Differenzerfahrungen von Lehrpersonen (Fabio Nagele, Ulrike Greiner)
Heterogenität und Alterität bezeichnen unterschiedliche Modi der Konstruktion von Differenz: Während «Heterogenität» die Verschiedenheit zwischen Personen in Bezug auf ein Vergleichskriterium meint, wird unter «Alterität» die bleibende «Andersheit des Anderen» jenseits kategorialer Vergleiche verstanden. Der vorliegende Beitrag greift das Verhältnis zwischen Heterogenität und Alterität in der pädagogischen Praxis auf und versucht aufzuzeigen, unter welchen methodologischen Gesichtspunkten dieses empirisch erfasst werden kann. Zu diesem Zweck wurde eine Gruppendiskussion mit vier Lehrkräften einer österreichischen Neuen Mittelschule zur sprachlichen Heterogenität von Schüler/inne/n durchgeführt und anschließend mit der Dokumentarischen Methode ausgewertet. Die rekonstruktiven Analysen zeigen dabei auf, dass beide Phänomene der Differenzkonstruktion parallel koexistieren und mit der innerhalb der Sozialstruktur des Unterrichts erfolgenden Konstituierung eines pädagogisch-didaktischen Raums verbunden sind. Schlagwörter: Heterogenität, Alterität, Differenzierung/Individualisierung, Anerkennungsgerechtigkeit, Sozialstruktur
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