Beschreibung
Das Buch beleuchtet kritisch Ergebnisse der international vergleichenden Schulleistungsvergleichsforschungen (PISA, IALS, TIMMS, IGLU etc.) aus der Sicht der vorwiegend qualitativ orientierten empirischen Bildungsforschung.
Im Spannungsdreieck von Literalität, Bildung und Biographie wird die gegenwärtige Diskussion um Bildungsprozesse, biographische Handlungs- und Schlüsselkompetenzen sowie Literacy Competence aufgegriffen. Die Diskussion um PISA, das Nachdenken über eine effektive Leistungssteigerung im Kampf globalisierter Märkte um eine internationale Vorrangstellung, die über eine Bildungselite gesichert werden soll, bringt ein wirtschaftliches Denken zum Ausdruck sowie die Gefahr einer verengenden Kanonisierung von Bildungsinhalten in einem Einheitsmodell von Lernen. Verloren gehen dabei Inhalte, die die Mannigfaltigkeit des Menschen ausmachen: Ästhetik, suchende Bildungsbewegungen, Inszenierungen des Selbst, biographische Entfaltung von Identität, Reflexivität, krisenhafte Bewältigung von Lebenssituationen, Kultivierung und menschliches Zusammenleben. In all diesen Bereichen sind Bildungsprozesse angelegt, die abseits des Mainstream-Diskurses einer Literacy-Competence liegen. Um den Spannungsbogen von Literalität, Mannigfaltigkeit und biographischem Werden entfalten zu können, wird in den einzelnen Beiträgen in je unterschiedlicher Weise das Dreieck von Literalität, Bildung und Biographie thematisiert.
Geisteswissenschaftliche, philosophische, anthropologische und sozialwissenschaftliche Diskurse, die aufgegriffen werden, prononcieren die Vielfältigkeit menschlichen Lebens, seine Autonomie, den Anspruch auf eine Allgemeine Bildung für den Einzelnen und die “perfectibilité” (Rousseau) des Menschen.
Aus dem Inhalt:
- Literalität und Bildung
- Schriftlichkeit und Biographie
- Dimensionen von Literalität
- Familiale Bildungswege
- Bildungsprozesse in Biographien
Beiträge von:
Peter Alheit, Micha Brumlik, Peter Büchner, Ernst Cloer, Jutta Ecarius, Claudia Fahrenwald, Heide von Felden, Barbara Friebertshäuser, Winfried Gebhardt, Regina Klein, Ingrid Miethe, Arnd-Michael Nohl, Burkhard Schäffer, Stephan Sting, Irit Wyrobnik, Jörg Zirfas
Die Herausgeberinnen:
Prof. Dr. Jutta Ecarius, Universität zu Köln.
Prof. Dr. Barbara Friebertshäuser, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität
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