Beschreibung
Alter Mann, was nun? Im Alltag von älteren Migranten führen spezifische soziale Kategorien und Ungleichheitsmerkmale zu Marginalisierung. Vor dem Hintergrund von Männlichkeitsstrukturen und Integrationsansprüchen analysiert der Band jene Kategorien und Merkmale. Aus einer postmigrantischen Perspektive vollzieht die Argumentation eine Umkehrung: Engagementbereiche älterer Migranten im multiethnisch-nachbarschaftlichen Zusammenleben können als positive Ressource und Beitrag für städtische Quartiere wirken.
Im Zentrum des Bandes stehen geschlechts- und altersspezifische Aspekte der Migration, die in der Forschung lange vernachlässigt wurden. Ältere Männer, die zuvor als angeworbene Gastarbeiter ihrer Erwerbstätigkeit nachgingen, nehmen heute im Rentenalter in ihrer Rolle als Mann und als Migrant an zivilgesellschaftlichen Prozessen in Wohnquartieren teil. Aus einem gesellschaftstheoretischen Blickwinkel der Sozialen Arbeit werden Ungleichheiten bei älteren Zuwanderern konstatiert. So lassen sich bei ihnen hegemoniale Reproduktionsdynamiken von Männlichkeit darstellen; betrachtet werden dabei die Sichtweisen älterer Zuwanderer auf die Probleme und Barrieren einer angemessenen Lebensführung im Alter, ihre Vorstellungen darüber, wie ein solches Leben aussehen könnte und die Netzwerke von Selbsthilfe und Selbstorganisation älterer Männer mit Migrationshintergrund. Das Buch analysiert die Subjektkonstruktionen und Reproduktionsbedingungen innerhalb ihrer kulturell-normativen und strukturellen Zusammenhänge. Sind die identifizierten marginalisierten und hegemonialen Strukturen für ältere Männer mit Migrationshintergrund vor dem Hintergrund der heutigen postmigrantischen Gesellschaft neu zu bewerten?
Aus dem Inhalt:
- Theoretische Zugänge / Stand der wissenschaftlichen Forschung
- Forschungsmethodik zu älteren Männern mit Migrationshintergrund
- Auswertungsmethodik zur Erfassung der Kategorien der Ungleichheit und Intersektionen
- Anschluss an die Forschungsergebnisse aus AMIQUS
- Repräsentationen struktureller Hegemonien und Marginalisierungen
- Männliche Identität(en) älterer Migranten
- Fazit und Ausblick –Aus der Perspektive einer postmigrantischen Gesellschaft
Zielgruppe: Forschende und Lehrende der Sozialen Arbeit, der raumbezogenen Sozialwissenschaften und der Gender Studies
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
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