Beschreibung
Wie wirken sich die Erfahrungen mit dem Leben auf der Straße auf das soziale und kommunikative Verhalten von jungen Erwachsenen mit Lebensmittelpunkt Straße aus? Junge Menschen, die sich auf der Straße aufhalten, fallen auf. Der mehrheitsgesellschaftlichen Zuschreibung als ungebildetes ‘Straßenkind’ begegnen sie mit einer Korrektur des Selbst, indem sie den lebensweltlichen Sprachstil – Defendolekt, wie die Autorin ihn nennt – nutzen: Die Straße als relationaler Raum des Überlebens wird verteidigt. Argumentativ begründen sie, dass sie lernende, kompetente und sinnhaft handelnde Subjekte einer besonderen alltäglichen Lebenswelt sind. Sie nehmen die beschädigte Identität nicht an.
Aus dem Inhalt:
- Erkenntnisinteresse und Forschungsrahmen der Studie
- Die Lebenswelt Straße als Kontext sprachlichen Handelns
- Theorien sprachlichen Handelns in der Soziolinguistik
- Die Grounded-Theory-Methodologie als wertschätzendes Verfahren zur Erforschung des Sprachhandelns einer benachteiligten und stigmatisierten Randgruppe
- Konstituierung des Defendolekts durch Erfahrungen des Andersseins
- Pragmatische Dimensionen des Defendolekts
- Prozesse der verbalen Aneignung – Defendolekt als Raumhandeln
- Anerkennung des Defendolekts als sekundäre Varietät zur Bewältigung der Aneignung von Straße als Lebenswelt
Die Autorin:
Dr. des. Maren Behnert: die studierte Lehrerin (Staatsexamen D/Ge Gym) und Straßenpädagogin (Master of Arts) promovierte in Dresden an der Technischen Universität (Lehrstuhl Germanistische Linguistik und Sprachgeschichte bei Prof. Dr. K. Jakob) und der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit (Lehrstuhl Soziologie bei Prof. Dr. H. Wagner)
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen:
Studierende, Lehrende, Forschende der Sozialwissenschaften; Praxis der Sozialen Arbeit, Jugendarbeit; Soziolinguistik/Varietätenlinguistik
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