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Informationen zum Buch

ISBN: 978-3-8474-2484-0

Diskursanalytische Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft

(2 Kundenrezensionen)
Autor*innen/Herausgeber*innen:

Erscheinungsdatum : 15.02.2021

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ISBN: 978-3-8474-2484-0

Beschreibung

Open Access: Der Titel „Diskursanalytische Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft“ (DOI: 10.3224/84742484) ist kostenlos im Open Access (PDF) herunterladbar oder kostenpflichtig als Print-Ausgabe erhältlich. Der Titel steht unter der Creative Commons Lizenz Attribution 4.0 International (CC BY 4.0): https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Poststrukturalistische und diskurstheoretische Ansätze sind für die erziehungswissenschaftliche Geschlechterforschung von wachsender Bedeutung und gehen mit dem zunehmenden Einsatz diskursanalytischer Methoden einher. Die Beiträge des Bandes greifen das Spektrum an Themen auf, das damit bearbeitet wird, setzen aber auch Impulse zu systematisierenden Reflexionen verschiedener Diskurs- und Subjektivierungstheorien und methodischer Zugänge.

Das Spektrum an Themen, das mit poststrukturalistischen und diskurstheoretischen Ansätzen bearbeitet wird, ist vielfältig: Es erstreckt sich auf öffentliche, politische und mediale Geschlechterdiskurse zu erziehungswissenschaftlich relevanten Themen ebenso wie auf biographische Subjektivierungsprozesse und auf diskursive Praktiken, in denen Positionierungen von Subjekten und Differenzproduktionen stattfinden. Mit diskursanalytischen Methoden wird – z.T. unter einer intersektionalen Perspektive – ein empirischer Zugang zum Wirksamwerden verschiedener, nicht nur geschlechtsbezogener Normen, Identifizierungen, Macht- und Differenzverhältnisse gesucht. Im Jahrbuchs 2021 werden die verschiedenen Diskurs- und Subjektivierungstheorien systematisch zusammengebracht, die bislang relativ unverbunden nebeneinanderstehen.

Inhaltsverzeichnis Leseprobe

Die Herausgeberinnen:
Prof. Dr. Susann Fegter, Professorin für Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft, Institut für Erziehungswissenschaft, Technische Universität Berlin
Prof. Dr. Antje Langer, Professorin für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Paderborn
Prof. Dr. Christine Thon, Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung, Institut für Erziehungswissenschaften, Europa-Universität Flensburg

 

Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).

 

Zielgruppe:
Forschende und Lehrende der Gender Studies und Erziehungswissenschaft

Zusätzliche Information

ISBN

978-3-8474-2484-0

eISBN

978-3-8474-1628-9

Format

14,8 x 21 cm

Umfang

260

Erscheinungsjahr

2021

Erscheinungsdatum

15.02.2021

Auflage

1.

Sprache

Deutsch

Reihe

Band

17

Verlag

2 Bewertungen für Diskursanalytische Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft

  1. Stephanie Spanu

    Allgemein
    Das Jahrbuch erziehungswissenschaftliche Geschlechterforschung zum Thema: Diskursanalytische Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft ist der 17. Band aus der Reihe und 2021 bei Barbara Budrich erschienen. Die Autorinnen Susann Fegter, Antje Langer und Christine Thon machen den Auftakt mit einer thematischen Einordnung diskursanalytischer Vergewisserungen, die die Zugänge in das Feld der Geschlechterforschung aufzeigen und innerhalb der Erziehungswissenschaft gegenwärtig diskutiert werden.
    Insgesamt ist das Werk in drei inhaltliche Themenbereiche untergliedert und schließt mit Rezensionen aus einschlägigen Werken ab:
    Methodologische Reflexionen, empirische Erkundungen und einem offenen Teil. Insgesamt finden sich im Jahrbuch 13 Artikel und sieben Rezensionen.

    Inhalt
    Im ersten Teil widmen sich sechs Autor*innen methodologischen Reflexionen. Den Auftakt hierzu machen Brodersen, Spies und Truider mit dem Titel: „Geschlecht und Sexualität zwischen Diskurs und Selbstoptimierung. Methodologische Implikationen einer empirischen Subjektivierungsforschung“. Der Beitrag inspiriert insbesondere durch die Kontextualisierung auf Elemente der Biografieforschung und Wissenssoziologie und die darin eingelagerten Subjektverständnisse.
    Künstler thematisiert in dem Beitrag „Anrufung, Umwendung und Widerstand: für die Berücksichtigung von Herrschaftsverhältnissen in Subjektivierungsanalysen“, in dem, anlehnend an Louis Althussers „Urszene der Anrufung und Adressierung“, Potentiale zum Widerstand erkennbar sind. Phries Sophie Künstler eröffnet damit auch ein Desiderat, dem es sich dringend zuzuwenden gilt.
    Der folgende Beitrag von Rieske „Verhältnisse von Autonomie und Heteronomie – Potenziale subjekttheoretischer Perspektiven am Beispiel erziehungswissenschaftlicher Forschung zu Jungen“ nimmt die kritische Jungen- und Männlichkeitsforschung zum Anlass, subjektivierungstheoretische Konzepte hinsichtlich der Handlungsspielräume von Jungen anzuerkennen, ohne jedoch entsprechende Machtverhältnisse zu reproduzieren. Die auftretenden Grenzen sollen über eine relationale Ausrichtung verschoben werden und weisen damit auf neue Forschungsperspektiven innerhalb der Jungenforschung hin.
    Eine zukunftsfähige Ausrichtung wird auch in dem Artikel von Geipel skizziert: „Who cares? Vergeschlechtlichende Subjektivierungen in antizipatorischen diskursiven Praktiken“. Im Zentrum stehen dabei Sprechakte von Jugendlichen hinsichtlich ihrer Vorstellung von Beruflichkeit und Familie. Dabei werden Geschlechterordnungen im Sprechen, in Anlehnung und Weiterführung an Butler, als antizipatorische Praktiken markiert, in denen sowohl Gegenwarts-, als auch Zukunftsvorstellungen virulent werden.
    Zukunftsentwürfe junger Frauen sind Gegenstand des Artikels von Micus-Loos und Plößer: „Du kannst natürlich nicht alles irgendwie auf andere Leute schieben und nur Nannys besorgen – Überlegungen zur Analyse normativer Anforderungen an die Vereinbarkeit von Mutterschaft und Beruf in Gruppendiskussionen“. Wie machtvoll das Narrativ der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist, wird in den herausgearbeiteten Identitätskonstruktionen der Autor*innen besonders deutlich. Jedoch zeigen sich auch Widersprüche im Sprech der jungen Frauen*, wenn es um Karrierevorstellungen geht („eigenes Geld verdienen“), die Carearbeit ebenfalls als markierter Raum junger Frauen* beschrieben wird, in der die Partner*innen nur eine untergeordnete Rolle spielen.
    Wieners und Weber schließen mit ihrem Beitrag: Im Blickfeld der Kamera: Visuelle Geschlechterordnungen in Organisationen diskursanalytisch untersuchen“ das erste Kapitel zu methodologischen Reflexionen. Durch videografische Erhebungen im Kontext der Exzellenz und Geschlecht in Wissenschaftsorganisationen machen sie vergeschlechtliche Sichtbar- und Sprechbarkeiten deutlich.

    Das zweite Kapitel widmet sich empirischen Erkundungen, in dem gleichermaßen sechs Artikel zu finden sind. Den Auftakt machen Jergus und Koch mit ihrem Artikel „Vater, Mutter Kind(er)!? Pädagogische Professionalität und Geschlechterverhältnisse im Feld der frühkindlichen Bildung“. Dabei wird retrospektiv und diskursanalytisch auf Daten eines Forschungsprojektes zurückgegriffen, um veränderte Professionalisierungsbestrebungen der letzten zwanzig Jahre zu rekapitulieren. Wie machtvoll das Sprechen der Fachkräfte über den „Vater“ erscheint, wird flankiert vom antagonistischen Sein der Mutter und wird damit zum Spiegel des Autorisierungsgeschehens.
    Steinicke und Sabla-Dimitrov thematisieren die Vereinbarkeit von Elternschaft und Beruf in ihrem Artikel „Ob so eine Mutti nochmal so super was reißen kann – Die Vereinbarkeit von Elternschaft und Beruf in sozialpädagogischen Handlungsfeldern als diskursive Konstruktion“, in dem sie Professionalität von pädagogischen Fachkräften in Sprechakten diskursanalytisch hervorbringen. Spannend ist dabei, dass Elternschaftskonstruktionen mit geschlechtlichen Positionierungen verknüpft werden und somit zu förderlichen oder hinderlichen Parametern für pädagogische Professionalität konstruiert werden.
    In dem darauffolgenden Artikel von Bomert „Interessenartikulation von Migrant*innen im Kontext bezahlter Sorgearbeit im Privathaushalt“ fokussiert unterschiedliche Wissensordnungen: Zum einen die mediale Berichterstattung von migrantischen Carearbeiter*innen und die Sicht der marginalisierten Carearbeiter*innen selbst. In dieser Polarität wird deutlich, dass Machtverhältnisse auf unterschiedlichen Ebenen reproduziert werden.
    „Das Coming-out zwischen (Selbst-)Ermächtigung und Geständnispraxis – Eine diskursanalytische Betrachtung aktivistischer Coming-out-Diskurse am Beispiel von zwei queeren Jugendzeitschriften“ ist ein Beitrag von Vogler, in dem analysiert wird, wie Coming-out-Strategien medial verhandelt werden. Dabei werden sowohl kollektivistische Momente analysiert, als auch ein aufschlussreicher Wandel des „richtigen Wegs“ hinterfragt.
    Der folgende Artikel von Grenz beleuchtet das Sagbare. „Let`s (Not) Talk About Sex. Eine Analyse von Unsagbarkeiten in der Debatte um den baden-württembergischen Bildungsplan“ wird differenziert dargestellt, wie sich Grenzen des Sagbaren zu Politiken des Unsagbaren verschieben. Themen wie „sexuelle Vielfalt“ werden unsagbar gemacht und weichen einer heteronormativen Grundannahme, in der christliche Sexualmoralvorstellungen, flankiert durch konservative bis hin zu Praktiken der Neuen Rechten, im Sprachhandeln abbilden lassen. Dabei spielen vor allem auch antifeministische Positionen eine Rolle.
    In „Die mediale Debatte um ‚sexuelle Vielfalt` als Diskurskampf. Hegemonieanalyse von Pressetexten zur `Petition Bildungsplan`“ von Stoltenhoff kann als logische Folge vom vorangestellten Artikel betrachtet werden. Spannend erscheint der Artikel vor allem, weil die Analyse von Pressetexten als hegemoniale Artikulation für die erziehungswissenschaftliche Diskussion zu Normalität, Heterogenität und Toleranz als Erziehungsziele herausfordert.

    Im offenen Teil findet sich ein Artikel von Pangritz mit dem Titel: „Männlich? Weiblich? Divers? Oder doch keine Angabe? Aktuelle Erhebungsalternativen in der quantitativ ausgerichteten Geschlechterforschung“. In ihrem Artikel wird deutlich, dass die Kritik der Reifizierung von Geschlechtertypisierungen überwiegend einer binären Logik folgt. Dies aufzubrechen und innerhalb der Fragebogendesigns zu berücksichtigen ist, je nach Forschungszuschnitt, essentiell.

    Der letzte Teil des Jahrbuches hält sieben Rezensionen bereit, die von theoretischen Erkundungen zum Thema Geschlecht-er denken, über Geschlechterhierarchien im Spätkapitalismus, häuslicher Gewalt oder auch Autobiografische Arbeiten über den sozialen Aufstieg in der Wissenschaft ein buntes Potpourri abdecken und das Jahrbuch insgesamt hervorragend abrunden.
    Fazit

    Das Jahrbuch ist besonders gut für Wissenschaftler*innen geeignet, die sich methodologisch im Feld der Diskursanalyse bewegen und sich mit Fragen der Geschlechterforschung intensiv auseinandersetzen. Nicht nur die Breite der Thematiken macht das Buch besonders, sondern auch die inhaltliche Tiefe der Diskurse, sodass es für Studierende weniger geeignet erscheint, da auf Vorwissen zurückgegriffen wird, was insbesondere BA-Studierende möglicherweise nicht einlädt.
    Die Auswahl der Autor*innen weist jedoch darauf hin, dass der akademische Rahmen stark repräsentiert ist, was die Idee der Zielgruppe (Leser*innen) unterstreicht.

  2. Lea Eileen Pöhls

    Der Herausgeberband „Diskusanalytische Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft“ verfolgt das Ziel, einen Einblick zu geben, welche Themen und zu welchen Methoden und diskurstheoretischen Zugängen im Feld der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung gegenwärtig gearbeitet wird und welche Beobachtungen sich hierbei machen lassen. Neben methodischen Reflexionen und empirischen Erkundungen umfasst der Band Rezensionen, die ganz unterschiedliche Publikationen diskutieren. Es wird ein Spektrum an Themen aufgegriffen und bearbeitet, wobei sich in vielen der Beiträgen Fragen aus empirischen Forschungsprojekten mit theoretischen und methodologischen Diskussionen zur Gegenstandskonstruktion verschränken.
    Insgesamt wird die wachsende Bedeutung poststrukturalistischer und diskurstheoretischer Ansätze für die wissenschaftliche Geschlechterforschung herausgestellt, die mit dem zunehmenden Einsatz diskursanalytischer Methoden einhergeht.

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Autor*innen

Schlagwörter

Diskursanalyse, Erziehungswissenschaft, Forschungsmethoden, Gender Beiratstreffen, Sektionstagung DGfE 2022, Subjektivierung, Tagung Macht und Geschlecht, •Geschlechterforschung

Beschreibung

Beschreibung

Open Access: Der Titel „Diskursanalytische Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft“ (DOI: 10.3224/84742484) ist kostenlos im Open Access (PDF) herunterladbar oder kostenpflichtig als Print-Ausgabe erhältlich. Der Titel steht unter der Creative Commons Lizenz Attribution 4.0 International (CC BY 4.0): https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Poststrukturalistische und diskurstheoretische Ansätze sind für die erziehungswissenschaftliche Geschlechterforschung von wachsender Bedeutung und gehen mit dem zunehmenden Einsatz diskursanalytischer Methoden einher. Die Beiträge des Bandes greifen das Spektrum an Themen auf, das damit bearbeitet wird, setzen aber auch Impulse zu systematisierenden Reflexionen verschiedener Diskurs- und Subjektivierungstheorien und methodischer Zugänge.

Das Spektrum an Themen, das mit poststrukturalistischen und diskurstheoretischen Ansätzen bearbeitet wird, ist vielfältig: Es erstreckt sich auf öffentliche, politische und mediale Geschlechterdiskurse zu erziehungswissenschaftlich relevanten Themen ebenso wie auf biographische Subjektivierungsprozesse und auf diskursive Praktiken, in denen Positionierungen von Subjekten und Differenzproduktionen stattfinden. Mit diskursanalytischen Methoden wird – z.T. unter einer intersektionalen Perspektive – ein empirischer Zugang zum Wirksamwerden verschiedener, nicht nur geschlechtsbezogener Normen, Identifizierungen, Macht- und Differenzverhältnisse gesucht. Im Jahrbuchs 2021 werden die verschiedenen Diskurs- und Subjektivierungstheorien systematisch zusammengebracht, die bislang relativ unverbunden nebeneinanderstehen.

Inhaltsverzeichnis Leseprobe

Die Herausgeberinnen:
Prof. Dr. Susann Fegter, Professorin für Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft, Institut für Erziehungswissenschaft, Technische Universität Berlin
Prof. Dr. Antje Langer, Professorin für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Paderborn
Prof. Dr. Christine Thon, Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung, Institut für Erziehungswissenschaften, Europa-Universität Flensburg

 

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Zielgruppe:
Forschende und Lehrende der Gender Studies und Erziehungswissenschaft

Bibliografie

Zusätzliche Information

ISBN

978-3-8474-2484-0

eISBN

978-3-8474-1628-9

Format

14,8 x 21 cm

Umfang

260

Erscheinungsjahr

2021

Erscheinungsdatum

15.02.2021

Auflage

1.

Sprache

Deutsch

Reihe

Band

17

Verlag

Bewertungen (2)

2 Bewertungen für Diskursanalytische Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft

  1. Stephanie Spanu

    Allgemein
    Das Jahrbuch erziehungswissenschaftliche Geschlechterforschung zum Thema: Diskursanalytische Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft ist der 17. Band aus der Reihe und 2021 bei Barbara Budrich erschienen. Die Autorinnen Susann Fegter, Antje Langer und Christine Thon machen den Auftakt mit einer thematischen Einordnung diskursanalytischer Vergewisserungen, die die Zugänge in das Feld der Geschlechterforschung aufzeigen und innerhalb der Erziehungswissenschaft gegenwärtig diskutiert werden.
    Insgesamt ist das Werk in drei inhaltliche Themenbereiche untergliedert und schließt mit Rezensionen aus einschlägigen Werken ab:
    Methodologische Reflexionen, empirische Erkundungen und einem offenen Teil. Insgesamt finden sich im Jahrbuch 13 Artikel und sieben Rezensionen.

    Inhalt
    Im ersten Teil widmen sich sechs Autor*innen methodologischen Reflexionen. Den Auftakt hierzu machen Brodersen, Spies und Truider mit dem Titel: „Geschlecht und Sexualität zwischen Diskurs und Selbstoptimierung. Methodologische Implikationen einer empirischen Subjektivierungsforschung“. Der Beitrag inspiriert insbesondere durch die Kontextualisierung auf Elemente der Biografieforschung und Wissenssoziologie und die darin eingelagerten Subjektverständnisse.
    Künstler thematisiert in dem Beitrag „Anrufung, Umwendung und Widerstand: für die Berücksichtigung von Herrschaftsverhältnissen in Subjektivierungsanalysen“, in dem, anlehnend an Louis Althussers „Urszene der Anrufung und Adressierung“, Potentiale zum Widerstand erkennbar sind. Phries Sophie Künstler eröffnet damit auch ein Desiderat, dem es sich dringend zuzuwenden gilt.
    Der folgende Beitrag von Rieske „Verhältnisse von Autonomie und Heteronomie – Potenziale subjekttheoretischer Perspektiven am Beispiel erziehungswissenschaftlicher Forschung zu Jungen“ nimmt die kritische Jungen- und Männlichkeitsforschung zum Anlass, subjektivierungstheoretische Konzepte hinsichtlich der Handlungsspielräume von Jungen anzuerkennen, ohne jedoch entsprechende Machtverhältnisse zu reproduzieren. Die auftretenden Grenzen sollen über eine relationale Ausrichtung verschoben werden und weisen damit auf neue Forschungsperspektiven innerhalb der Jungenforschung hin.
    Eine zukunftsfähige Ausrichtung wird auch in dem Artikel von Geipel skizziert: „Who cares? Vergeschlechtlichende Subjektivierungen in antizipatorischen diskursiven Praktiken“. Im Zentrum stehen dabei Sprechakte von Jugendlichen hinsichtlich ihrer Vorstellung von Beruflichkeit und Familie. Dabei werden Geschlechterordnungen im Sprechen, in Anlehnung und Weiterführung an Butler, als antizipatorische Praktiken markiert, in denen sowohl Gegenwarts-, als auch Zukunftsvorstellungen virulent werden.
    Zukunftsentwürfe junger Frauen sind Gegenstand des Artikels von Micus-Loos und Plößer: „Du kannst natürlich nicht alles irgendwie auf andere Leute schieben und nur Nannys besorgen – Überlegungen zur Analyse normativer Anforderungen an die Vereinbarkeit von Mutterschaft und Beruf in Gruppendiskussionen“. Wie machtvoll das Narrativ der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist, wird in den herausgearbeiteten Identitätskonstruktionen der Autor*innen besonders deutlich. Jedoch zeigen sich auch Widersprüche im Sprech der jungen Frauen*, wenn es um Karrierevorstellungen geht („eigenes Geld verdienen“), die Carearbeit ebenfalls als markierter Raum junger Frauen* beschrieben wird, in der die Partner*innen nur eine untergeordnete Rolle spielen.
    Wieners und Weber schließen mit ihrem Beitrag: Im Blickfeld der Kamera: Visuelle Geschlechterordnungen in Organisationen diskursanalytisch untersuchen“ das erste Kapitel zu methodologischen Reflexionen. Durch videografische Erhebungen im Kontext der Exzellenz und Geschlecht in Wissenschaftsorganisationen machen sie vergeschlechtliche Sichtbar- und Sprechbarkeiten deutlich.

    Das zweite Kapitel widmet sich empirischen Erkundungen, in dem gleichermaßen sechs Artikel zu finden sind. Den Auftakt machen Jergus und Koch mit ihrem Artikel „Vater, Mutter Kind(er)!? Pädagogische Professionalität und Geschlechterverhältnisse im Feld der frühkindlichen Bildung“. Dabei wird retrospektiv und diskursanalytisch auf Daten eines Forschungsprojektes zurückgegriffen, um veränderte Professionalisierungsbestrebungen der letzten zwanzig Jahre zu rekapitulieren. Wie machtvoll das Sprechen der Fachkräfte über den „Vater“ erscheint, wird flankiert vom antagonistischen Sein der Mutter und wird damit zum Spiegel des Autorisierungsgeschehens.
    Steinicke und Sabla-Dimitrov thematisieren die Vereinbarkeit von Elternschaft und Beruf in ihrem Artikel „Ob so eine Mutti nochmal so super was reißen kann – Die Vereinbarkeit von Elternschaft und Beruf in sozialpädagogischen Handlungsfeldern als diskursive Konstruktion“, in dem sie Professionalität von pädagogischen Fachkräften in Sprechakten diskursanalytisch hervorbringen. Spannend ist dabei, dass Elternschaftskonstruktionen mit geschlechtlichen Positionierungen verknüpft werden und somit zu förderlichen oder hinderlichen Parametern für pädagogische Professionalität konstruiert werden.
    In dem darauffolgenden Artikel von Bomert „Interessenartikulation von Migrant*innen im Kontext bezahlter Sorgearbeit im Privathaushalt“ fokussiert unterschiedliche Wissensordnungen: Zum einen die mediale Berichterstattung von migrantischen Carearbeiter*innen und die Sicht der marginalisierten Carearbeiter*innen selbst. In dieser Polarität wird deutlich, dass Machtverhältnisse auf unterschiedlichen Ebenen reproduziert werden.
    „Das Coming-out zwischen (Selbst-)Ermächtigung und Geständnispraxis – Eine diskursanalytische Betrachtung aktivistischer Coming-out-Diskurse am Beispiel von zwei queeren Jugendzeitschriften“ ist ein Beitrag von Vogler, in dem analysiert wird, wie Coming-out-Strategien medial verhandelt werden. Dabei werden sowohl kollektivistische Momente analysiert, als auch ein aufschlussreicher Wandel des „richtigen Wegs“ hinterfragt.
    Der folgende Artikel von Grenz beleuchtet das Sagbare. „Let`s (Not) Talk About Sex. Eine Analyse von Unsagbarkeiten in der Debatte um den baden-württembergischen Bildungsplan“ wird differenziert dargestellt, wie sich Grenzen des Sagbaren zu Politiken des Unsagbaren verschieben. Themen wie „sexuelle Vielfalt“ werden unsagbar gemacht und weichen einer heteronormativen Grundannahme, in der christliche Sexualmoralvorstellungen, flankiert durch konservative bis hin zu Praktiken der Neuen Rechten, im Sprachhandeln abbilden lassen. Dabei spielen vor allem auch antifeministische Positionen eine Rolle.
    In „Die mediale Debatte um ‚sexuelle Vielfalt` als Diskurskampf. Hegemonieanalyse von Pressetexten zur `Petition Bildungsplan`“ von Stoltenhoff kann als logische Folge vom vorangestellten Artikel betrachtet werden. Spannend erscheint der Artikel vor allem, weil die Analyse von Pressetexten als hegemoniale Artikulation für die erziehungswissenschaftliche Diskussion zu Normalität, Heterogenität und Toleranz als Erziehungsziele herausfordert.

    Im offenen Teil findet sich ein Artikel von Pangritz mit dem Titel: „Männlich? Weiblich? Divers? Oder doch keine Angabe? Aktuelle Erhebungsalternativen in der quantitativ ausgerichteten Geschlechterforschung“. In ihrem Artikel wird deutlich, dass die Kritik der Reifizierung von Geschlechtertypisierungen überwiegend einer binären Logik folgt. Dies aufzubrechen und innerhalb der Fragebogendesigns zu berücksichtigen ist, je nach Forschungszuschnitt, essentiell.

    Der letzte Teil des Jahrbuches hält sieben Rezensionen bereit, die von theoretischen Erkundungen zum Thema Geschlecht-er denken, über Geschlechterhierarchien im Spätkapitalismus, häuslicher Gewalt oder auch Autobiografische Arbeiten über den sozialen Aufstieg in der Wissenschaft ein buntes Potpourri abdecken und das Jahrbuch insgesamt hervorragend abrunden.
    Fazit

    Das Jahrbuch ist besonders gut für Wissenschaftler*innen geeignet, die sich methodologisch im Feld der Diskursanalyse bewegen und sich mit Fragen der Geschlechterforschung intensiv auseinandersetzen. Nicht nur die Breite der Thematiken macht das Buch besonders, sondern auch die inhaltliche Tiefe der Diskurse, sodass es für Studierende weniger geeignet erscheint, da auf Vorwissen zurückgegriffen wird, was insbesondere BA-Studierende möglicherweise nicht einlädt.
    Die Auswahl der Autor*innen weist jedoch darauf hin, dass der akademische Rahmen stark repräsentiert ist, was die Idee der Zielgruppe (Leser*innen) unterstreicht.

  2. Lea Eileen Pöhls

    Der Herausgeberband „Diskusanalytische Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft“ verfolgt das Ziel, einen Einblick zu geben, welche Themen und zu welchen Methoden und diskurstheoretischen Zugängen im Feld der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung gegenwärtig gearbeitet wird und welche Beobachtungen sich hierbei machen lassen. Neben methodischen Reflexionen und empirischen Erkundungen umfasst der Band Rezensionen, die ganz unterschiedliche Publikationen diskutieren. Es wird ein Spektrum an Themen aufgegriffen und bearbeitet, wobei sich in vielen der Beiträgen Fragen aus empirischen Forschungsprojekten mit theoretischen und methodologischen Diskussionen zur Gegenstandskonstruktion verschränken.
    Insgesamt wird die wachsende Bedeutung poststrukturalistischer und diskurstheoretischer Ansätze für die wissenschaftliche Geschlechterforschung herausgestellt, die mit dem zunehmenden Einsatz diskursanalytischer Methoden einhergeht.

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