Inhalt
FZG – Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien
2021: Digitalisierung (geschlechter-)gerecht gestalten
(Gast)-Hrsg.: Marion Mangelsdorf / Sandra Lang
Marion Mangelsdorf / Sandra Lang: Digitalisierung (geschlechter-)gerecht gestalten?
Fotostrecke mit Interview
Resurface I: Stolen History. Ein Gespräch zwischen Johanna Reich und Marion Mangelsdorf
Aufsätze
Tanja Carstensen / Bianca Prietl: Digitalisierung und Geschlecht: Traditionslinien feministischer Auseinandersetzung mit neuen Technologien und gegenwärtige Herausforderungen
Claudia Amsler / Levent Pinarci: Augmented Othering. Projektionsmapping als kulturelle Aneignung?
Elgen Sauerborn: Die diskursive Herstellung von Geschlecht durch Crowdworking-Plattformen
Natalie Sontopski: Siri, warum kannst Du nicht wütend werden? Strategien der Spekulation als Instrument feministischer Praxis
Nino Giuliano Zulier: Conceptualization of a Queer Cyberspace: ‘Gay Twitter’
Interview
Open up the Culture of Masculinity in Computer Technology for Gender and Diversity. A Conversation with Judy Wajcman. By Marion Mangelsdorf.
Gender Studies Digital: Positionen
Sigrid Schmitz / Göde Both: Gender Studies Digital: Perspektiven, Angebote und Rahmenbedingungen. Ein Positionsportfolio
Lena Weber / Larissa Rieke: Gender Studies in der unternehmerischen Universität: Wie viel ist digitale Lehre wert?
Inga Nüthen / Isabel Collien: Möglichkeitsfenster digitaler Hochschullehre? Ein Gespräch über Digitalisierung in Zeiten der Corona-Pandemie
Inka Greusing / Eda Koca / Lena Nahrwold / Franziska Niederstadt: Fortgeschrittene Einsteigerinnen* – Onlinelehre mit Schülerinnen* an einer TU
Diana Lengersdorf / Annika Spill: I care for you!? – Gender Studies studieren und lehren unter Corona-pandemischen Bedingungen
Kathrin Ganz / Marcel Wrzesinski: Open Education: Mehr als digital und ohne Paywall
Diana Drechsel: Lessons Learned!? Praktische Empfehlungen für diskriminierungssensible digitale (Gender-)Lehre
Heike Pantelmann: „Gender- und Diversity-Kompetenz in Zeiten der Corona-Krise“. Erprobung eines kollaborativen digitalen Lehrformats für die Gender- und Diversity-Kompetenz. Erfahrungsbericht und Reflexion
Hanna Meißner / Aline Oloff: Aus der Not eine Tugend machen? Ein Rückblick auf die abrupte Umstellung auf Online-Lehre im Sommersemester 2020
Nicola Döring: Digitale Gender-Diversity-Bildungsangebote an der TU Ilmenau: Eine Zwischenbilanz nach zehn Jahren
Katharina Walgenbach / Friederike Jonah Reher: Digitales Portal Intersektionalität – ein Erfahrungsbericht
Autor*innen-Kollektiv des Netzwerks Gender & Diversity in der Lehre: Gender-/Diversitätsreflexivität in der digitalen Lehre – Notizen aus dem Netzwerk Gender & Diversity in der Lehre
Rezensionen
Bianca Prietl: Für eine engagierte datenwissenschaftliche Praxis (D’Ignazio, Catherine/Klein, Lauren F. (2020): Data Feminism.)
Johanna Ullmann: Affektive Integration – Empowerment geringverdienender Frauen* auf dem israelischen Arbeitsmarkt (Amalia Sa’ar (2018): Economic Citizenship: Neoliberal Paradoxes of Empowerment.)
Eva Tolasch / Marlene Pieper: Wieder mehr Partizipation wagen? Geschlechterwissenschaftliche Verortungen mit und um die (Forschungs-)Praxis der Sozialen Arbeit (Rose, Lotte/Schimpf, Elke (Hrsg.) (2020): Sozialarbeitswissenschaftliche Geschlechterforschung. Methodologische Fragen, Forschungsfelder und empirische Erträge.)
Offener Call
Marina Ginal: Meritokratie in der Universitätsmedizin? Habilitandinnen zwischen Leistungskriterien, ‚Gemocht-Werden‘ und akademischem Feudalismus
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Abstracts
Digitalisierung und Geschlecht: Traditionslinien feministischer Auseinandersetzung mit neuen Technologien und gegenwärtige Herausforderungen (Tanja Carstensen/Bianca Prietl)
Dieser Beitrag begibt sich auf die Spur feministisch-geschlechterforscherischer Auseinandersetzungen mit neuen (digitalen) Technologien. Damit verfolgt er ein zweifaches Ziel: Erstens die gegenwärtig mit Blick auf Digitalisierung aus Geschlechterperspektive aufgeworfenen Fragen – nach den Effekten der Digitalisierung der Arbeitswelt, nach der Vergeschlechtlichung digitaler Artefakte sowie nach den Potenzialen digitaler Technologien für feministische Politik – einzuordnen in eine längere Tradition der Entwicklung und des Einsatzes neuer Technologien sowie deren kritische Begleitung durch Frauen- und Geschlechterforschungen; zweitens Lehren aus den dabei errungenen Einsichten zu ziehen und ausgehend hiervon zu reflektieren, wie aktuelle Digitalisierungsschübe aus feministischer, insbesondere intersektionaler, Sicht einzuschätzen sind und wo Konfliktlinien und Potenziale liegen. Schlagwörter: Digitalisierung; neue Technologien; Frauen- und Geschlechterforschung zu Arbeit; feministische Wissenschafts- und Technikforschung; Internetforschung
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Augmented Othering. Projektionsmapping als kulturelle Aneignung? (Claudia Amsler/Levent Pinarci)
Der Beitrag beschäftigt sich künstlerisch_forschend mit kultureller Aneignung als Prozess des Andersmachens im postkolonialen digitalen musealen Kontext. Anhand einer Fallanalyse der 3D-Videomapping Show Illuminarium (2017-2020) am Zürcher Landesmuseum wird dafür argumentiert, dass kulturelle Aneignung durch digitale Visualisierungstechnologien wie dem Video-/Projektionsmapping ungreifbar gemacht werden kann, indem das Digitale selbst zum Andersartigen konstituiert, das begehrt und bestaunt wird. Schlagwörter: Postkolonial; Künstlerische Forschung; Kulturelle Aneignung; Projektionsmapping; Yuki
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Die diskursive Herstellung von Geschlecht durch Crowdworking-Plattformen (Elgen Sauerborn)
Crowdworking ist zwar eine rein digitale Arbeitsform, bei der Face-to-Face-Kontakte nicht stattfinden, jedoch ist auch diese Plattformarbeit nicht frei von geschlechtsdifferenzierenden Ungleichheiten. Das konfligiert mit technikromantisierenden Narrativen und Rationalisierungsidealen, die Digitalisierungsprozesse häufig diskursiv rahmen. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass Crowdworking-Plattformen oftmals an diesen historisch stabilisierten Diskursen über eine vermeintliche Neutralität, Körperlosigkeit und einem meritokratischen Potential von Technik und Digitalisierung festhalten. Anhand einer Diskursanalyse von Webseiten von Crowdworking-Plattformen wird offengelegt, inwiefern Plattformen mitunter auf traditionelle Geschlechterstereotype zurückgreifen und dadurch arbeitsorganisatorische Schwachstellen und prekäre Arbeitsverhältnisse im Crowdworking diskursiv legitimieren sowie unbezahlte Arbeit vermännlichen und dadurch aufwerten. Schlagwörter: Digitalisierung; Crowdworking; Geschlechterungleichheit; Körper; Diskursanalyse
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Siri, warum kannst Du nicht wütend werden? Strategien der Spekulation als Instrument feministischer Praxis (Natalie Sontopski)
Die Diskussion rund um digitale Technologien, insbesondere die um künstliche Intelligenz, ist von Spekulation geprägt, da noch niemand sagen kann, wie nachhaltig sie unsere Gesellschaft transformieren werden. Was jedoch fehlt ist ein feministischer Blickwinkel auf die Strategien der Spekulation. Das in diesem Artikel umrissene Forschungsprogramm möchte anhand der empirischen Installation MiauMiau eine spekulativ-feministische Methode als kritisches Instrument vorstellen, um Limitierungen aktueller Diskurs-Strategien über technologische Potenziale und soziale Ungleichheit zu analysieren. Dadurch kann dazu beigetragen werden, zukünftig Spekulation als Methode feministischer Kritik zu nutzen. Schlagwörter: Technofeminismus; Spekulation; Künstliche Intelligenz; Technologie; Designsoziologie
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Conceptualization of a Queer Cyberspace: ‘Gay Twitter’ (Nino Giuliano Zulier)
This paper seeks to investigate the digital transition from queer, physical spaces to queer, virtual spaces and its subcultural importance within the queer community. A trialectic spatiality approach (Lefebvre 1991; Soja 1996) will be applied to the cyberspace of Twitter in order to explore a particular subversion of a social media platform into a queer cyberspace through a user-established, unique, subcultural sign and code system. By researching the particular experiences of virtual, queer identities on Twitter, the social media platform is characterized as a thirdspace, using the example of ‘Gay Twitter’, conceived as a spatial phenomenon. The essay examines cultural semiotics and the ‘invisible,’ virtual confines of a queered Twitter realm by showcasing the linguistic, contextual and visual markers which create such an ‘imagined,’ exclusive, virtual Twitter community. Subsequently, the cybercommunity creation and the establishment of norms and discourses reveal beneficial traits associated with a transition from physical to virtual spaces, but also negative aspects such as virtual gate-keeping, dominant gender and sexuality norms, internal discrimination and underrepresented groups and identities in a queer cyberspace. Keywords: Cyberspace; Twitter; Queer Culture; Digitalization; Cultural Semiotics
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Meritokratie in der Universitätsmedizin? Habilitandinnen zwischen Leistungskriterien, ‚Gemocht-Werden‘ und akademischem Feudalismus (Marina Ginal)
Selektionsprozesse der Wissenschaft beruhen auf messbaren Leistungskriterien, die meritokratische Bestenauslese gewährleisten sollen. Forschungen zu Geschlechterungleichheiten in der Wissenschaft weisen diese Vorstellung seit langem als Mythos zurück. Betont wird vielmehr, dass, gerade in Statuspassagen wie der Habilitation, soziale Faktoren auf die Anerkennung von Leistung wirken und so zum Ausschluss von Frauen aus der Wissenschaft beitragen. Der Aufsatz analysiert vor diesem Hintergrund sich verändernde vergeschlechtlichte Subjektpositionen im Kontext von Akademischem Feudalismus und Kapitalismus in der Unternehmerischen Universität. Beleuchtet wird, wie Feld-Habitus-Differenzen (Pierre Bourdieu) für Erstakademikerinnen im Vergleich zu Frauen aus Akademikerfamilien zu Nachteilen im Leistungserfolg beitragen. Auf Grundlage empirischer Forschung in der Universitätsmedizin werden die Praktiken des Unterlaufens meritokratischer Prinzipien nachgezeichnet und aufgezeigt, wie durch hierarchische Abhängigkeiten sowie die Informalisierung von Leistung diese für manche Habilitandinnen an- und für andere aberkannt wird. Schlagwörter: Geschlechterungleichheit; Unternehmerische Universität; Universitätsmedizin; Erstakademikerin; Habitus-Feld-Differenz
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