Inhalt
ZPTh – Zeitschrift für Politische Theorie
1-2017: Freie Beiträge
Abhandlungen
Stefan Wallaschek: Chantal Mouffe und die Institutionenfrage
Christian Dries: Zwischen Natalität und ‚Muselmann‘ – Hannah Arendt und das Andere der Ordnung
Debatten
André Brodocz / Marcus Llanque / Gary S. Schaal: Editorial der Herausgeber
Markus Baum / Alex Demirović / Nikita Dhawan / Ulrich Druwe / Alex Holznienkemper / Philippe Bernhard Hürbin / Ireneusz Pawel Karolewski / Victor Kempf / Regina Kreide / Christine Kulke / Lukas Kurth / Ina-Maria Maahs Jörke / Tania Mancheno / Peter Niesen / Janosch Prinz / Rafael Rehm / Martin Saar / Julia Schulze Wessel / Peter Seyferth / Stefan Vennmann: Kritische Theorie heute
Marc Grimm: Zur Aktualität Kritischer Theorie
Rezensionen
Christian E. W. Kremser: Zur Feier des 50. Jubiläums! Star Trek aus Sicht der Politischen Theorie
Tagungsberichte
Anna-Maria Kemper / Hannah Riede: Demokratie im Wandel oder doch in der Krise?
Inhaltsverzeichnis herunterladen
Einzelbeitrag-Download (Open Access/Gebühr): zpth.budrich-journals.de
Sie können sich hier für den ZPTh-Alert anmelden.
Abstracts
Chantal Mouffe und die Institutionenfrage (Stefan Wallaschek)
Radikale Demokratietheorien gehören zu den meist diskutierten Ansätzen jüngerer Demokratietheorie. Eine ihrer zentralen VertreterInnen ist Chantal Mouffe. Sie plädiert für eine agonale Demokratietheorie und denkt das Politische als nicht zu befriedenden Konflikt. Institutionen in westlich-liberalen Demokratien sollen die Antagonismen in Agonismen transformieren. Jedoch bleibt bei Mouffe unklar, was sie unter Institutionen versteht, woraus sich eine Leerstelle in ihrem demokratietheoretischen Ansatz ergibt. Dadurch, dass Mouffe die institutionellen Arrangements nicht thematisiert, unterschätzt sie, den inhärent konflikthaften und agonalen Charakter von Institutionen. Mit Verweis auf die materialistische Staatstheorie wird aufgezeigt, wie sich diese Leerstelle in Mouffes Ansatz füllen und sich damit die Agonalität von Institutionen theoretisieren lässt. Schlüsselwörter: Chantal Mouffe, Institutionen, agonale Demokratietheorie, radikale Demokratie, materialistische Staatstheorie
» Einzelbeitrag kostenlos herunterladen (Budrich Journals)
Zwischen Natalität und ‚Muselmann‘ – Hannah Arendt und das Andere der Ordnung (Christian Dries)
Obwohl Hannah Arendt die Sozialwissenschaften ihrer Zeit geringschätzte, kann ihr Denken sozialund gesellschaftstheoretisch fruchtbar gemacht werden, sofern man nicht allein auf Arendts trennscharfe Unterscheidungen (zum Beispiel von Macht und Gewalt) fokussiert, sondern auch ihren Sinn für Paradoxa, Übergänge, Aporien und Brüche in den Blick nimmt – und bisweilen mit Arendt über Arendt hinaus oder gegen sie denkt. Unter dieser Prämisse untersucht der Aufsatz zwei eng miteinander verschränkte Schlüsselthemen Arendts: die Grundbedingung der Natalität und das Vermögen zu Handeln auf der einen, den ‚Muselmann‘ als Endprodukt des Konzentrationslagers auf der anderen Seite. Beide – Natalität und ,Muselmann‘ – markieren auf ihre Weise die Grenzen und Abgründe politischer Ordnung(sbildung). Im Ergebnis wird deutlich, dass einerseits Arendts Bild vom Lager die eigentliche Untertanenfiktion des Nationalsozialismus verstellt, während der ,Muselmann‘ sich als Sozialfigur der Gegenwart verstehen lässt. Andererseits ist Natalität ebenso Grund beziehungsweise Garant von Welt, wie sie deren Verhängnis werden kann. Schlüsselwörter: Hannah Arendt, Sozialtheorie, Natalität, Totalitarismus, ‚Muselmann‘
» Einzelbeitrag kostenlos herunterladen (Budrich Journals)
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.