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GENDER 2-2018 | Flucht – Asyl – Gender

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ISSN: 1868-7245

Inhalt

GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
2-2018: Flucht – Asyl – Gender

Hrsg.: Ulrike Krause / Karin Scherschel / Carola Bauschke-Urban

Schwerpunkt
Janna Wessels: Feministische Herausforderungen an das Flüchtlingsrecht: von der zweiten zur dritten Welle
Karin Schittenhelm: Geschlechterbezogene Verfolgung und ihre Beurteilung in Asylverfahren. Die Umsetzung von UNHCR- und EU-Richtlinien am Beispiel von Schweden
Ulrike Krause / Hannah Schmidt: „Being beaten like a drum“. Gewalt, Humanitarismus und Resilienz von Frauen in Flüchtlingslagern
Laura Otto / Margrit E. Kaufmann: „Minderjährig“, „männlich“ – „stark“? Bedeutungsaushandlungen der Selbst- und Fremdzuschreibung junger Geflüchteter in Malta. Eine intersektionelle Leseweise ethnografischer Forschungsausschnitte

Aufsätze: Offener Teil
Nadine V. Kegen: Exklusion oder Inklusion? Wahrgenommene und realisierte Einbindung von Spitzenforscher*innen in formale und informelle Netzwerke
Hedwig Richter: Körper, Dinge und Macht. Wahlen und Geschlecht in den USA 1800–1914
Ulrike Röhr / Gotelind Alber: Geschlechterverhältnisse und Klima im Wandel. Erste Schritte in Richtung einer transformativen Klimapolitik
Ann-Kathrin Stoltenhoff / Kerstin Raudonat: Digitalisierung (mit)gestalten – was wir vom Cyberfeminismus lernen können. Strategien und Ansätze einer aktivierenden Perspektive auf Informations- und Kommunikationstechnologien im 21. Jahrhundert

Rezensionen
Bettina Jansen-Schulz: Meike Hilgemann, 2017: Der Übergang vom Bachelor zum Master. Bildungsentscheidungen im Schnittfeld von Gender und Fachkultur. Opladen: Verlag Barbara Budrich.
Christina Müller: Eva Tolasch/Rhea Seehaus (Hrsg.), 2017: Mutterschaften sichtbar machen. Sozial- und kulturwissenschaftliche Beiträge. Opladen, Berlin, Toronto: Verlag Barbara Budrich.
Barbara Stiegler: Kerstin Jürgens/Reiner Hoffmann/Christina Schildmann, 2017: Arbeit transformieren! Denkanstöße der Kommission „Arbeit der Zukunft“. Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung. Bielefeld: transcript.
Lina Vollmer: Andrea Löther/Birgit Riegraf (Hrsg.), 2017: Gleichstellungspolitik und Geschlechterforschung. Veränderte Governance und Geschlechterarrangements in der Wissenschaft. Verlag Barbara Budrich.

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Zusätzliche Information

Verlag

ISSN

1868-7245

eISSN

2196-4467

Jahrgang

10. Jahrgang 2018

Ausgabe

2

Erscheinungsdatum

23.05.2018

Umfang

154

Sprache

Deutsch

Format

17 x 24 cm

DOI

https://doi.org/10.3224/gender.v10i2

Open Access-Lizenz

https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

Homepage

https://gender.budrich-journals.de

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Autor*innen

Schlagwörter

Asyl, carbon footprint, Cyberfeminismus, Demokratie, Digitalisierung, Europäische Union, Exzellenzinitiative, Feminismus, Flucht, Flüchtlinge, Flüchtlingslager, Flüchtlingsrecht, Flüchtlingsschutz, formale Netzwerke, Gender, Geschlecht, Gewalt, Grenzregimeforschung, Herrschaft, Humanitarismus, Informationstechnologie, informelle Netzwerke, Intersektionalität, Kategorisierungsprozesse, Klima, Klimaanpassung, Klimaschutz, Kommunikationstechnologie, Körper, LGBTI, Malta, Materialität, Medien, Männlichkeit, Partizipation, Resilienz, Schweden, Selbst-Ermächtigung, sexuelle Gewalt, soziale Netzwerkanalyse, Spitzenforschung, Subjektivierungen, UNFCCC, UNHCR, USA, Verfolgung, Wahlen, öffentlich/privat

Abstracts

Feministische Herausforderungen an das Flüchtlingsrecht: von der zweiten zur dritten Welle (Janna Wessels)
Der Beitrag wirft einen feministischen Blick auf das Flüchtlingsrecht. Der zunächst für den klassischen politischen – und männlichen – Dissidenten entworfene Flüchtlingsbegriff hat in den vergangenen Jahren eine tiefgreifende Transformation erfahren, die sich gut mit der zentralen These der zweiten Welle des Feminismus greifen lässt: Das Private ist politisch. Die Aufweichung zwischen öffentlichem und privatem Bereich führte zu einem grundlegenden Wandel, der es ermöglichte, dass bestimmte geschlechtsspezifische Verfolgungssituationen ebenfalls von der Definition erfasst werden können. Nach diesem großen Erfolg hat das feministische Engagement mit dem Flüchtlingsrecht aber stark nachgelassen. Der Beitrag arbeitet fortbestehende Herausforderungen heraus und zeigt auf, dass auch die dritte Welle des Feminismus wichtige Lehren zur Weiterentwicklung des Flüchtlingsrechts bereithält. Schlüsselwörter: Flüchtlingsrecht, Feminismus, Öffentlich/Privat, Intersektionalität
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Geschlechterbezogene Verfolgung und ihre Beurteilung in Asylverfahren. Die Umsetzung von UNHCR- und EU-Richtlinien am Beispiel von Schweden (Karin Schittenhelm)
Der Beitrag fragt nach dem Umgang mit geschlechterbezogener Verfolgung in Asylverfahren. Die viel diskutierte Frage, inwieweit Lücken der Schutzgewährung durch neue rechtliche Regelungen oder eine gendersensible Umsetzung geltender Bestimmungen zu vermeiden sind, greift er mit einer sozialwissenschaftlichen Analyse auf. Entscheidend ist, wie Rechtsabkommen und Richtlinien, die geschlechterbezogene Verfolgung betreffen, in Asylbehörden zur Anwendung kommen. Mit einer Fallstudie analysiert der Beitrag die Asylbehörde in Schweden, wo bereits früh die UNHCR-Richtlinien zu geschlechterbezogener Verfolgung in die nationale Gesetzgebung überführt wurden. Zudem ist die Behörde dabei, EU-Richtlinien des Flüchtlingsschutzes ‚gendersensibel‘ umzusetzen. Auf der Basis von Dokumenten und qualitativen Interviews wird diskutiert, welche Schritte zur Berücksichtigung von Gender/LGBTI zur Anwendung kommen und wie versucht wird, den Einfluss fragwürdiger Vorstellungen über Schutzsuchende, ihre Herkunftsländer oder ihre Lebensführung zu vermeiden. Schlüsselwörter: Asyl, Geschlechtsspezifische Verfolgung, Flüchtlingsschutz, Gender/LGBTI, Schweden
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„Being beaten like a drum“. Gewalt, Humanitarismus und Resilienz von Frauen in Flüchtlingslagern (Ulrike Krause, Hannah Schmidt)
In diesem Artikel analysieren wir Gewalt gegen, humanitären Schutz für und Bewältigungsstrategien von Frauen in Flüchtlingslagern anhand empirischer Forschung in Uganda. Auf Grundlage unserer Analysen argumentieren wir, dass Frauen in Lagern häufig sexueller und genderbasierter Gewalt ausgesetzt sind, obwohl humanitäre Organisationen Maßnahmen ergreifen, um sie zu unterstützen und zu schützen. Eine kritische Bewertung dieser Maßnahmen zeigt, dass Frauen meist durch Vulnerabilität definiert werden, wodurch ihr Handlungsvermögen vernachlässigt wird. Hingegen belegt die soziale Realität, dass Frauen diverse Strategien ergreifen, um Herausforderungen zu bewältigen und zu ihrem eigenen Schutz beizutragen. Schlüsselwörter: Flüchtlingslager, Sexuelle und genderbasierte Gewalt, Humanitärer Flüchtlingsschutz, Resilienz
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„Minderjährig“, „männlich“ – „stark“? Bedeutungsaushandlungen der Selbst- und Fremdzuschreibung junger Geflüchteter in Malta. Eine intersektionelle Leseweise ethnografischer Forschungsausschnitte (Laura Otto, Margrit E. Kaufmann)
Der Beitrag zeigt, inwiefern männliche* junge Geflüchtete in Malta entlang sozial konstruierter Kategorien eingeteilt, markiert und repräsentiert werden. Dafür wird eine intersektionelle Leseweise, orientiert an den Critical Diversity Studies, für ethnografische Forschungsausschnitte erarbeitet. Deutlich wird, wie gesellschaftliche Normalitätsvorstellungen in Interaktionen zwischen geflüchteten und nicht-geflüchteten Akteur*innen wirkmächtig bzw. (re)produziert werden. Herausgestellt werden demgegenüber Uneindeutigkeiten und Praktiken der Differenzproduktion, die aus normativen/kategorialen Rahmensetzungen herausfallen. Schlüsselwörter: Intersektionalität, Grenzregimeforschung, Subjektivierungen, Kategorisierungsprozesse, Junge Geflüchtete
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Exklusion oder Inklusion? Wahrgenommene und realisierte Einbindung von Spitzenforscher*innen in formale und informelle Netzwerke (Nadine V. Kegen)
Der Artikel eruiert die subjektiv wahrgenommene sowie tatsächlich realisierte Einbettung von Frauen und Männern in formale und informelle Netzwerke der Spitzenforschung. Im Fokus steht die Frage, inwiefern die eigene Einbindung treffsicher eingeschätzt werden kann und ob Geschlechterdifferenzen bestehen. Zum einen nimmt die Studie Bezug auf Befunde, wonach sich Wissenschaftlerinnen schlechter involviert sehen. Zum anderen leistet sie einen methodischen Beitrag, da eine quantitative Matchinganalyse von gefühlter und realer Einbindung durchgeführt wird. Für die empirische Analyse wird auf Daten von Principal Investigators aus Clustern der Exzellenzinitiative zugegriffen. Die Ergebnisse zeigen, dass Spitzenforscherinnen ihre formale Eingliederung in akademische Strukturen akkurater einschätzen können als Männer. Zudem weisen die Resultate darauf hin, dass die allgemeine These einer schlechteren Einbettung von Frauen für die Spitzenforschung nicht bestätigt werden kann. Schlüsselwörter: Exzellenzinitiative, Formale Netzwerke, Informelle Netzwerke, Soziale Netzwerkanalyse, Spitzenforschung
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Körper, Dinge und Macht. Wahlen und Geschlecht in den USA 1800–1914 (Hedwig Richter)
Der praxeologische Ansatz einer Neuen Geschichte der Wahlen ermöglicht einen neuen Blick auf die alte Frage, warum das Wahlrecht im 19. Jahrhundert zwar immer mehr Gruppen wie Armen, Angehörigen anderer Ethnien oder Ungebildeten zugesprochen wurde, von wenigen Ausnahmen abgesehen jedoch Frauen ohne Stimmrecht blieben. Die Praxis des Wählens und die Materialität des Wahlaktes, so meine These, verdichteten den Wahlakt als Herrschaftsakt der „Männlichkeit“ und determinierten die Exklusion der Frauen. Erst eine Welle von Reformbemühungen und damit einhergehend ein verändertes Körperregime konnten diese Konstellation aufbrechen und das Setting moderner Wahlen neu ordnen. Das geschah in den Jahren um 1900 im Zuge der internationalen Reformbewegungen – so meine zweite These. Schlüsselwörter: Demokratie, Männlichkeit, Wahlen, Körper, Materialität, Herrschaft
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Geschlechterverhältnisse und Klima im Wandel. Erste Schritte in Richtung einer transformativen Klimapolitik (Ulrike Röhr, Gotelind Alber)
Die Genderperspektive auf Klimawandel und Klimaschutz hat seit einigen Jahren deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Erkenntnisse zu den Wirkungen des Klimawandels und der Klimapolitik auf die Geschlechterverhältnisse aus Industrieländern vorliegen. Die Ergebnisse eines umfassenden Literaturreviews zeigen, dass die Anzahl der Publikationen zu Gender und Klima in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, dies aber nicht auf alle Handlungsfelder der Klimapolitik zutrifft. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Handlungsfeldern des Klimaschutzes, während die Anpassung an den Klimawandel aus der Geschlechterperspektive für Industrieländer eher unterbelichtet ist. Auch scheint es, dass sich der Fokus der wissenschaftlichen Diskurse in den letzten zehn Jahren deutlich verengt und auf die Mikroebene verlagert hat, Strukturen und Dynamiken dagegen seltener untersucht werden. Die Treiber von Ungleichheit und damit die Hintergründe der geschlechterspezifischen Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels wie auch der tendenziell androzentrischen Sichtweise auf den Klimawandel und auf die Entwicklung von Lösungsansätzen stehen eher selten im Mittelpunkt. Schlüsselwörter: Gender, Carbon Footprint, Klimaschutz, Klimaanpassung, UNFCCC, Transformatorische Ansätze
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Digitalisierung (mit)gestalten – was wir vom Cyberfeminismus lernen können. Strategien und Ansätze einer aktivierenden Perspektive auf Informations- und Kommunikationstechnologien im 21. Jahrhundert (Ann-Kathrin Stoltenhoff, Kerstin Raudonat)
Dieser Beitrag erörtert, ob die machtkritischen feministischen Ansätze und Strategien des Cyberfeminismus für aktuelle, von Digitalisierung und Heterogenität geprägte Debatten im Bildungsbereich fruchtbar gemacht werden können. Cyberfeminismus wird zunächst als historische Bewegung verortet, die in ihrer Mannigfaltigkeit in die Kontexte poststrukturalistischer und künstlerischer Auseinandersetzungen mit Körper und Geschlecht gestellt wird. Theorien und Perspektiven des Cyberfeminismus werden anhand zentraler Texte vorgestellt und durch Beispiele unterfüttert. Ausgehend von aktuellen Projekten, die die technisch-medialen Fähigkeiten von Frauen im Sinne der Selbstermächtigung stärken wollen, wird eine Brücke geschlagen zu institutionellen Angeboten der MINT-Frauenförderung, die die Berufschancen von Frauen verbessern sollen. Schließlich wird der dekonstruktivistische Charakter des Cyberfeminismus betont und dazu angeregt, Digitalisierung als heterogenes gesellschaftliches Feld zu fassen, das offen für neue Praktiken und Diskursformationen ist. Schlüsselwörter: Cyberfeminismus, Digitalisierung, Partizipation, IT, Medien, Selbst-Ermächtigung
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Inhalt

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GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
2-2018: Flucht – Asyl – Gender

Hrsg.: Ulrike Krause / Karin Scherschel / Carola Bauschke-Urban

Schwerpunkt
Janna Wessels: Feministische Herausforderungen an das Flüchtlingsrecht: von der zweiten zur dritten Welle
Karin Schittenhelm: Geschlechterbezogene Verfolgung und ihre Beurteilung in Asylverfahren. Die Umsetzung von UNHCR- und EU-Richtlinien am Beispiel von Schweden
Ulrike Krause / Hannah Schmidt: „Being beaten like a drum“. Gewalt, Humanitarismus und Resilienz von Frauen in Flüchtlingslagern
Laura Otto / Margrit E. Kaufmann: „Minderjährig“, „männlich“ – „stark“? Bedeutungsaushandlungen der Selbst- und Fremdzuschreibung junger Geflüchteter in Malta. Eine intersektionelle Leseweise ethnografischer Forschungsausschnitte

Aufsätze: Offener Teil
Nadine V. Kegen: Exklusion oder Inklusion? Wahrgenommene und realisierte Einbindung von Spitzenforscher*innen in formale und informelle Netzwerke
Hedwig Richter: Körper, Dinge und Macht. Wahlen und Geschlecht in den USA 1800–1914
Ulrike Röhr / Gotelind Alber: Geschlechterverhältnisse und Klima im Wandel. Erste Schritte in Richtung einer transformativen Klimapolitik
Ann-Kathrin Stoltenhoff / Kerstin Raudonat: Digitalisierung (mit)gestalten – was wir vom Cyberfeminismus lernen können. Strategien und Ansätze einer aktivierenden Perspektive auf Informations- und Kommunikationstechnologien im 21. Jahrhundert

Rezensionen
Bettina Jansen-Schulz: Meike Hilgemann, 2017: Der Übergang vom Bachelor zum Master. Bildungsentscheidungen im Schnittfeld von Gender und Fachkultur. Opladen: Verlag Barbara Budrich.
Christina Müller: Eva Tolasch/Rhea Seehaus (Hrsg.), 2017: Mutterschaften sichtbar machen. Sozial- und kulturwissenschaftliche Beiträge. Opladen, Berlin, Toronto: Verlag Barbara Budrich.
Barbara Stiegler: Kerstin Jürgens/Reiner Hoffmann/Christina Schildmann, 2017: Arbeit transformieren! Denkanstöße der Kommission „Arbeit der Zukunft“. Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung. Bielefeld: transcript.
Lina Vollmer: Andrea Löther/Birgit Riegraf (Hrsg.), 2017: Gleichstellungspolitik und Geschlechterforschung. Veränderte Governance und Geschlechterarrangements in der Wissenschaft. Verlag Barbara Budrich.

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Bibliografie

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ISSN

1868-7245

eISSN

2196-4467

Jahrgang

10. Jahrgang 2018

Ausgabe

2

Erscheinungsdatum

23.05.2018

Umfang

154

Sprache

Deutsch

Format

17 x 24 cm

DOI

https://doi.org/10.3224/gender.v10i2

Open Access-Lizenz

https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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Feministische Herausforderungen an das Flüchtlingsrecht: von der zweiten zur dritten Welle (Janna Wessels)
Der Beitrag wirft einen feministischen Blick auf das Flüchtlingsrecht. Der zunächst für den klassischen politischen – und männlichen – Dissidenten entworfene Flüchtlingsbegriff hat in den vergangenen Jahren eine tiefgreifende Transformation erfahren, die sich gut mit der zentralen These der zweiten Welle des Feminismus greifen lässt: Das Private ist politisch. Die Aufweichung zwischen öffentlichem und privatem Bereich führte zu einem grundlegenden Wandel, der es ermöglichte, dass bestimmte geschlechtsspezifische Verfolgungssituationen ebenfalls von der Definition erfasst werden können. Nach diesem großen Erfolg hat das feministische Engagement mit dem Flüchtlingsrecht aber stark nachgelassen. Der Beitrag arbeitet fortbestehende Herausforderungen heraus und zeigt auf, dass auch die dritte Welle des Feminismus wichtige Lehren zur Weiterentwicklung des Flüchtlingsrechts bereithält. Schlüsselwörter: Flüchtlingsrecht, Feminismus, Öffentlich/Privat, Intersektionalität
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Der Beitrag fragt nach dem Umgang mit geschlechterbezogener Verfolgung in Asylverfahren. Die viel diskutierte Frage, inwieweit Lücken der Schutzgewährung durch neue rechtliche Regelungen oder eine gendersensible Umsetzung geltender Bestimmungen zu vermeiden sind, greift er mit einer sozialwissenschaftlichen Analyse auf. Entscheidend ist, wie Rechtsabkommen und Richtlinien, die geschlechterbezogene Verfolgung betreffen, in Asylbehörden zur Anwendung kommen. Mit einer Fallstudie analysiert der Beitrag die Asylbehörde in Schweden, wo bereits früh die UNHCR-Richtlinien zu geschlechterbezogener Verfolgung in die nationale Gesetzgebung überführt wurden. Zudem ist die Behörde dabei, EU-Richtlinien des Flüchtlingsschutzes ‚gendersensibel‘ umzusetzen. Auf der Basis von Dokumenten und qualitativen Interviews wird diskutiert, welche Schritte zur Berücksichtigung von Gender/LGBTI zur Anwendung kommen und wie versucht wird, den Einfluss fragwürdiger Vorstellungen über Schutzsuchende, ihre Herkunftsländer oder ihre Lebensführung zu vermeiden. Schlüsselwörter: Asyl, Geschlechtsspezifische Verfolgung, Flüchtlingsschutz, Gender/LGBTI, Schweden
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„Being beaten like a drum“. Gewalt, Humanitarismus und Resilienz von Frauen in Flüchtlingslagern (Ulrike Krause, Hannah Schmidt)
In diesem Artikel analysieren wir Gewalt gegen, humanitären Schutz für und Bewältigungsstrategien von Frauen in Flüchtlingslagern anhand empirischer Forschung in Uganda. Auf Grundlage unserer Analysen argumentieren wir, dass Frauen in Lagern häufig sexueller und genderbasierter Gewalt ausgesetzt sind, obwohl humanitäre Organisationen Maßnahmen ergreifen, um sie zu unterstützen und zu schützen. Eine kritische Bewertung dieser Maßnahmen zeigt, dass Frauen meist durch Vulnerabilität definiert werden, wodurch ihr Handlungsvermögen vernachlässigt wird. Hingegen belegt die soziale Realität, dass Frauen diverse Strategien ergreifen, um Herausforderungen zu bewältigen und zu ihrem eigenen Schutz beizutragen. Schlüsselwörter: Flüchtlingslager, Sexuelle und genderbasierte Gewalt, Humanitärer Flüchtlingsschutz, Resilienz
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Der Beitrag zeigt, inwiefern männliche* junge Geflüchtete in Malta entlang sozial konstruierter Kategorien eingeteilt, markiert und repräsentiert werden. Dafür wird eine intersektionelle Leseweise, orientiert an den Critical Diversity Studies, für ethnografische Forschungsausschnitte erarbeitet. Deutlich wird, wie gesellschaftliche Normalitätsvorstellungen in Interaktionen zwischen geflüchteten und nicht-geflüchteten Akteur*innen wirkmächtig bzw. (re)produziert werden. Herausgestellt werden demgegenüber Uneindeutigkeiten und Praktiken der Differenzproduktion, die aus normativen/kategorialen Rahmensetzungen herausfallen. Schlüsselwörter: Intersektionalität, Grenzregimeforschung, Subjektivierungen, Kategorisierungsprozesse, Junge Geflüchtete
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Der Artikel eruiert die subjektiv wahrgenommene sowie tatsächlich realisierte Einbettung von Frauen und Männern in formale und informelle Netzwerke der Spitzenforschung. Im Fokus steht die Frage, inwiefern die eigene Einbindung treffsicher eingeschätzt werden kann und ob Geschlechterdifferenzen bestehen. Zum einen nimmt die Studie Bezug auf Befunde, wonach sich Wissenschaftlerinnen schlechter involviert sehen. Zum anderen leistet sie einen methodischen Beitrag, da eine quantitative Matchinganalyse von gefühlter und realer Einbindung durchgeführt wird. Für die empirische Analyse wird auf Daten von Principal Investigators aus Clustern der Exzellenzinitiative zugegriffen. Die Ergebnisse zeigen, dass Spitzenforscherinnen ihre formale Eingliederung in akademische Strukturen akkurater einschätzen können als Männer. Zudem weisen die Resultate darauf hin, dass die allgemeine These einer schlechteren Einbettung von Frauen für die Spitzenforschung nicht bestätigt werden kann. Schlüsselwörter: Exzellenzinitiative, Formale Netzwerke, Informelle Netzwerke, Soziale Netzwerkanalyse, Spitzenforschung
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Der praxeologische Ansatz einer Neuen Geschichte der Wahlen ermöglicht einen neuen Blick auf die alte Frage, warum das Wahlrecht im 19. Jahrhundert zwar immer mehr Gruppen wie Armen, Angehörigen anderer Ethnien oder Ungebildeten zugesprochen wurde, von wenigen Ausnahmen abgesehen jedoch Frauen ohne Stimmrecht blieben. Die Praxis des Wählens und die Materialität des Wahlaktes, so meine These, verdichteten den Wahlakt als Herrschaftsakt der „Männlichkeit“ und determinierten die Exklusion der Frauen. Erst eine Welle von Reformbemühungen und damit einhergehend ein verändertes Körperregime konnten diese Konstellation aufbrechen und das Setting moderner Wahlen neu ordnen. Das geschah in den Jahren um 1900 im Zuge der internationalen Reformbewegungen – so meine zweite These. Schlüsselwörter: Demokratie, Männlichkeit, Wahlen, Körper, Materialität, Herrschaft
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Die Genderperspektive auf Klimawandel und Klimaschutz hat seit einigen Jahren deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Erkenntnisse zu den Wirkungen des Klimawandels und der Klimapolitik auf die Geschlechterverhältnisse aus Industrieländern vorliegen. Die Ergebnisse eines umfassenden Literaturreviews zeigen, dass die Anzahl der Publikationen zu Gender und Klima in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, dies aber nicht auf alle Handlungsfelder der Klimapolitik zutrifft. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Handlungsfeldern des Klimaschutzes, während die Anpassung an den Klimawandel aus der Geschlechterperspektive für Industrieländer eher unterbelichtet ist. Auch scheint es, dass sich der Fokus der wissenschaftlichen Diskurse in den letzten zehn Jahren deutlich verengt und auf die Mikroebene verlagert hat, Strukturen und Dynamiken dagegen seltener untersucht werden. Die Treiber von Ungleichheit und damit die Hintergründe der geschlechterspezifischen Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels wie auch der tendenziell androzentrischen Sichtweise auf den Klimawandel und auf die Entwicklung von Lösungsansätzen stehen eher selten im Mittelpunkt. Schlüsselwörter: Gender, Carbon Footprint, Klimaschutz, Klimaanpassung, UNFCCC, Transformatorische Ansätze
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Dieser Beitrag erörtert, ob die machtkritischen feministischen Ansätze und Strategien des Cyberfeminismus für aktuelle, von Digitalisierung und Heterogenität geprägte Debatten im Bildungsbereich fruchtbar gemacht werden können. Cyberfeminismus wird zunächst als historische Bewegung verortet, die in ihrer Mannigfaltigkeit in die Kontexte poststrukturalistischer und künstlerischer Auseinandersetzungen mit Körper und Geschlecht gestellt wird. Theorien und Perspektiven des Cyberfeminismus werden anhand zentraler Texte vorgestellt und durch Beispiele unterfüttert. Ausgehend von aktuellen Projekten, die die technisch-medialen Fähigkeiten von Frauen im Sinne der Selbstermächtigung stärken wollen, wird eine Brücke geschlagen zu institutionellen Angeboten der MINT-Frauenförderung, die die Berufschancen von Frauen verbessern sollen. Schließlich wird der dekonstruktivistische Charakter des Cyberfeminismus betont und dazu angeregt, Digitalisierung als heterogenes gesellschaftliches Feld zu fassen, das offen für neue Praktiken und Diskursformationen ist. Schlüsselwörter: Cyberfeminismus, Digitalisierung, Partizipation, IT, Medien, Selbst-Ermächtigung
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