Beschreibung
Was bewegt Kindergartenkinder, wenn sie an die Zukunft denken? Anhand kinderphilosophischer Gespräche zum Verhältnis der Menschen zueinander und zu Sichtweisen auf Natur und deren Bedeutung rekonstruiert Barbara Benoist-Kosler, wie Kinder sich zu ‚nachhaltiger Entwicklung‘ positionieren und als Akteure wirken. Zudem zeichnet sie nach, wie Kinder miteinander ins Gespräch kommen und eigene Praktiken entwickeln, ihre Sichtweisen zu teilen.
Eine dauerhaft zukunftsfähige Entwicklung unserer Weltgesellschaft, in Gerechtigkeit und Frieden, sowie der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen sind das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung – und Kinder sind in ihren Lebenschancen davon entscheidend betroffen. Daraus resultiert die Verantwortung für eine Bildung, die Kindern ermöglicht, sich als Akteure an diesem Prozess zu beteiligen. Modellprojekte und Studien konnten zeigen, dass elementare Bildungseinrichtungen gute Orte zur Ermöglichung von Bildung für nachhaltige Entwicklung sein können. Die Perspektive der Kinder selbst, mit ihren Potentialen, ihre Rechte und Mitwirkungsmöglichkeiten wahrzunehmen, einzubeziehen, muss dabei im deutschen Sprachraum als ein Desiderat gelten. Hier setzt die vorliegende Studie von Barbara Benoist-Kosler an, in der sie der Frage nachgeht, wie Kindergartenkinder sich zu den Werten, Aufgaben und Zielen einer nachhaltigen Entwicklung positionieren.
In einem mehrwöchigen Projekt trafen sich dazu Kinder in verschiedenen Kindergärten mit ihrer Pädagogin zu philosophischen Gesprächen. Gegenstand waren die Verhältnisse von Mensch und Natur, der Menschen zueinander und von Zukunftsvorstellungen. Das Philosophieren mit Kindern wird hier als Weltzugang, wie auch als Datenerhebungsmethode im Kindergarten verstanden. Die erhobenen Sichtweisen und kollektiven Orientierungen rekonstruiert die Autorin mit der Dokumentarischen Methode. In den dichten Beschreibungen der Gespräche lässt sich zudem nachvollziehen, welche Praktiken und Strategien die Kinder entwickeln, um ihre eigenen Themen- und Fragestellungen unabhängig von Erwachseneninteressen zu vertreten oder ihre Gedanken und Sichtweisen einzubringen. Aus den Ergebnissen leitet die Autorin Empfehlungen für die Bildungsarbeit im Kindergarten ab. Sie zielen vor allem auf die Förderung der Agency von Kindern, wie sie in den Kinderrechten begründet und für die Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung unabdingbar sind.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Die Autorin:
Dr. Barbara Benoist-Kosler, Studiengangsleitung BA Elementarpädagogik – Frühe Bildung, Institut für Studien der Elementar- und Primarstufe, Pädagogische Hochschule Tirol
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Die Zielgruppe:
Forschende der Erziehungswissenschaft
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